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BYD im freien Fall, erneuter Rückruf bei Tesla, auch Varta hat mit vielen Problemen zu kämpfen und bei der Deutschen Bank ist von guter Laune wenig zu spüren

Warum die Börsen sich so schnell nicht beruhigen dürften

NTG24 - BYD im freien Fall, erneuter Rückruf bei Tesla, auch Varta hat mit vielen Problemen zu kämpfen und bei der Deutschen Bank ist von guter Laune wenig zu spüren

 

Mit viel Mühe gelang es den Bullen, im Sommer die größten Sorgen etwas auszublenden und an den Märkten wieder für etwas Kauflaune zu sorgen. Mit der hat es sich aber spätestens nach der vergangenen Woche erledigt. Die vielen bekannten Sorgen schlagen wieder einmal in voller Härte zu und dazu gesellen sich einige neue Ängste auf Anlegerseite.

Etwa die, dass Berkshire Hathaway (US0846707026) bei BYD (CNE100000296) nun doch häppchenweise vollständig aussteigen könnte. Entsprechende Pläne hat die Investmentgesellschaft von Warren Buffet bisher zwar nicht kommuniziert. Doch es fand bereits der zweite Verkauf von Anteilen in kurzer Folge statt. Das lässt zumindest erahnen, dass hier noch mehr passieren wird und in weiser Voraussicht verabschieden sich viele Anleger schon mal im Vorfeld.

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Ob das ein kluger Schachzug ist oder nicht, darüber lässt sich streiten. Festzuhalten ist, dass es bei BYD zuletzt hervorragend lief und die Zahlen vollständig überzeugen konnten. Kurzfristig ist an Erholungen dennoch kaum zu denken. Denn zu den Befürchtungen rund um Berkshire Hathaway gesellen sich auch Corona-Lockdowns in China sowie die omnipräsente Furcht vor einer globalen Rezession.

 

Das Kraftfahrtbundesamt nimmt Tesla ins Visier

 

Mit solchen Themen allein hätte auch die Aktie von Tesla (US88160R1014) schon genug zu kämpfen. Schließlich wird der Titel zum Tech-Sektor gezählt, welcher unter den gegenwärtigen Voraussetzungen besonders unter Druck gerät. Nicht eben bessern dürfte sich die Laune der Anteilseigner mit Blick auf eine Meldung aus Deutschland. Dort sollen knapp 15.000 Fahrzeuge aufgrund eines Fehlers zurückgerufen werden. Medienberichten zufolge kann sich bei Autos, die zwischen 2021 und 2022 gebaut wurden, ein System erhitzen und dadurch wichtige Meldungen nur noch verspätet anzeigen.

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Werbebanner WikifolioAllzu dramatisch ist das Ganze für Tesla nicht. Im Prinzip folgt das Kraftfahrtbundesamt mit dem Rückruf dem Vorgehen von US-Behörden, welche das Ganze bereits im Frühjahr beanstandeten. Tesla hat auch schon längst für Abhilfe in Form eines Software-Updated gesorgt. Die Anleger müssen sich daher keine großen Gedanken machen, auch wenn es angenehmer wäre, wenn es solche Nachrichten in Zukunft nicht mehr zu hören gäbe.

 

Varta blickt in die Tiefe

 

Nichts Gutes zu berichten gibt es dieser Tage auch von der Aktie von Varta (DE000A0TGJ55). Nachdem die Käufer sich hier einige Zeit gegen den Abwärtstrend stemmen konnten, hat eben jener in den letzten Tagen wieder voll zugeschlagen. Ein Minus von knapp sieben Prozent in nur fünf Tagen spricht eine mehr als deutliche Sprache. Damit hat die Varta-Aktie auch den Kampf um die 70-Euro-Linie erst einmal verloren.

Sorgen machen die Anleger sich nach wie vor um die Margen aufgrund der enorm gestiegenen Preise für Energie und Rohstoffe. Zwar spricht mancher Analyst davon, dass es in dieser Hinsicht erst einmal Entspannung geben könnte. So ganz glauben können die Aktionäre das aber offenbar nicht. Stattdessen wappnet man sich an den Märkten aufgrund des Stopps von Gaslieferungen durch Nord Stream 1 für eine tiefe Rezession in Deutschland und Corona-Lockdowns in China führen noch dazu zu Produktionsausfällen bei wichtigen Kunden. Einfach ausgedrückt sieht es für Varta nicht gut aus.

 

Deutsche Bank: Glück im Unglück?

 

So ziemlich jede Aktie hat darunter zu leiden, dass für den kommenden Donnerstag ein großer Zinsschritt von der EZB erwartet wird. Das bedeutet, dass die Märkte mit einer Erhöhung des Leitzins um 0,75 Prozent rechnen. Das könnte dramatische Auswirkungen auf die ohnehin schon gedämpfte Konsumlaune haben und kommt für die allerwenigsten Unternehmen mit positiven Effekten daher.

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Werbebanner ISIN-WatchlistDie Deutsche Bank (DE0005140008) könnte hier eine der wenigen großen Ausnahmen sein und das erklärt vielleicht auch, warum hier die Kursentwicklung den DAX zuletzt schlagen konnte. Es bleiben aber Zweifel bestehen, ob die besseren Geschäfte durch höhere Zinsen einen möglichen Einbruch bei der Nachfrage nach Krediten ausgleichen können. Die Antwort auf diese Frage hängt ganz davon ab, wen man fragt.

 

In Deckung!

 

Allgemein sieht es wieder einmal danach aus, als würde der September seinem Ruf als besonders schlechter Börsenmonat gerecht werden. Sehr viel dramatischer hätte der Monat kaum beginnen können und so ziemlich alles spricht derzeit für anhaltend sinkende Kurse. Viele Analysten rechnen nicht nur mit neuen Jahrestiefs, sondern auch in vielen Fällen mit einem Test der Corona-Tiefs aus dem Jahr 2020. Gut möglich, dass uns der nächste kleine Crash bevorsteht und trotz teils massiver Abwertungen hielten die Schnäppchenjäger sich bisher eher zurück.

 

05.09.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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