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Trotz Nutzerschwund kann Netflix die Aktionäre wieder mehr überzeugen

Das macht den Anlegern Lust auf mehr

NTG24 - Trotz Nutzerschwund kann Netflix die Aktionäre wieder mehr überzeugen

 

Die Netflix-Aktie beging das laufende Jahr mit dem völlig falschen Fuß und musste im ersten Quartal zum ersten Mal seit sehr langer Zeit sinkende Abonenntenzahlen vermelden. Auch für das zweite Quartal warnte das Unternehmen vor großen Herausforderungen. Nun liegen neue Zahlen vor und die lesen sich nicht ganz schlecht.

Zwar haben die Nutzerzahlen von Netflix (US64110L1061) sich einmal mehr verringert, und das gleich um 970.000 Abonennten. Damit schnitt der Streaming-Anbieter aber sehr viel besser ab, als es Beobachter im Vorfeld vermutet hatten. Die rechneten damit, dass Netflix eine Abwanderung von rund zwei Millionen Nutzern erleben würde. Entsprechend groß fiel die Erleichterung an der Börse aus.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeWeiter angetrieben wurde der Aktienkurs von Netflix durch die restlichen Kennzahlen. Zwar enttäuschten die Umsatzzahlen etwas und lagen letztlich unter den Konsensschätzungen der Analysten. Ganz anders sah es aber beim Nettogewinn aus, der mit 1,4 Milliarden USD auf ein angenehmes Niveau ansteigen konnte. Je Aktie ergab sich ein Plus von 3,20 USD, Experten rechneten lediglich mit 2,96 USD. Zusammenfassen lässt sich das Ganze damit, dass es für Netflix nicht ganz so schlecht aussieht wie befürchtet. Wirklich gut ergeht es dem Konzern derzeit aber auch nicht.

Schwer zu schaffen macht dem Streamingportal nicht nur der steigende Konkurrenzdruck durch Disney (US2546871060), Warner Bros. Discovery (US9344231041) und Co. Auch der konjunkturelle Abschwung droht die Geschäfte zu bedrohen. Dazu gesellen sich die horrenden Kosten für Eigenproduktionen. Allerdings laufen auch bereits einige Maßnahmen, um eben diesen Problemen Herr zu werden.

 

Weniger Ausgaben, mehr Nutzer

 

Zum einen fährt Netflix dieser Tage einen Sparkurs und würgte vor allem Produktionen ab, von denen sich nur ein überschaubarer Erfolg erwartet wurde. Investiert wird bevorzugt in die richtig großen Kracher. So ist etwa derzeit eine zweite Staffel der nicht unumstrittenen Serie „Squid Game“ in Arbeit. Sehr gut angenommen wird auch die Serie „Stranger Things“, welcher zumindest viele Beobachter die Erfolge aus dem zweiten Quartal zuschreiben. Aus künstlerischer Sicht ist es etwas schade, dass nun vor allem der „Mainstream“ von Netflix bedacht wird. Aus unternehmerischer und damit auch aus Anlegersicht ist der Schritt aber nachvollziehbar.

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Um künftig wieder mehr Nutzer anlocken zu können, wird zudem an einem werbefinanzierten Abomodell gearbeitet. Kostenlos wird das wohl nicht werden, die Kosten werden aber wahrscheinlich sehr viel niedriger ausfallen als bei den bisherigen Abos, welche im Laufe der letzten zwei Jahre stetig teurer wurden. Allzu viele Details um die neuen Optionen gibt es bisher noch nicht. Zuletzt wurde allerdings bekannt, dass Netflix für die Umsetzung mit dem Software-Giganten Microsoft zusammenarbeitet. Der verfügt sowohl über das Knowhow als auch die Kapazitäten, um eine Lösung vergleichsweise schnell auf die Beine stellen zu können.

 

Zeichen der Besserung

 

Mit einem Plus von rund zehn Prozent in der laufenden Woche scheint sich bei den Anlegern von Netflix derzeit wieder vorsichtige Zuversicht breitzumachen. Allerdings reichten derartige Kursbewegungen nicht annähernd aus, um eine Erholung der schmerzhaften Verluste vom Jahresbeginn auf die Beine zu stellen. Noch immer notiert die Netflix-Aktie 63,2 Prozent niedriger als im Januar und es bräuchte noch ein ganzes Stakkato an Kurssprüngen, um daran etwas zu ändern.

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Werbebanner WikifolioAbzusehen ist das aktuell nicht. Stattdessen ließen sich bereits bei 195 Euro Gewinmitnahmen beobachten und im gestrigen Handel ging es dezent bis auf 193 Euro abwärts. Zum Vergleich: das 52-Wochen-Hoch ist derzeit bei 617,90 Euro vorzufinden. Es gibt also noch mehr als genug Potenzial für Kurssteigerungen. Um dieses auch ausnutzen zu können, braucht Netflix aber zwingend gute Neuigkeiten und zwar bestenfalls mehr als lediglich die Gewissheit, dass es nicht ganz so schlimm läuft wie angenommen. Die Nutzerbasis muss wieder wachsen, bevor sich an den Märkten über eine nachhaltige Trendwende diskutieren lässt.

 

20.07.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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