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Corona-Impfstoffe sorgen bei BioNTech nicht länger für Milliardengewinne

Der Rückgang scheint die Anleger überrascht zu haben

NTG24 - Corona-Impfstoffe sorgen bei BioNTech nicht länger für Milliardengewinne

 

Es war nur zu erwarten, dass die Ergebnisse von BioNTech nach dem Ende der Corona-Pandemie schmaler ausfallen würden. Was das Unternehmen den Anlegern nun präsentierte, scheint die ohnehin mauen Erwartungen aber noch einmal unterboten zu haben. Zudem fehlt es an einer Perspektive auf einen neuen Kassenschlager in absehbarer Zukunft. Die Aktie geht auf Tauchstation.

Wie BioNTech (US09075V1026) kürzlich mitteilte, ging es mit den Umsätzen im vergangenen Jahr um rund 78 Prozent auf nur noch 3,8 Milliarden Euro in die Tiefe. Beim Nettoergebnis wurden 930 Millionen Euro vermeldet und damit nicht ganz zehn Prozent von den 9,4 Milliarden Euro, die 2022 noch in die Kassen gespült wurden. Die Nachfrage nach Corona-Impfstoffen scheint einen neuen Tiefpunkt erreicht zu haben.

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Nach Ansicht von BioNTech wird es aber wohl nicht der letzte gewesen sein, denn auch die Prognose für das laufende Jahr fällt ausgesprochen bescheiden aus. Die Umsätze sollen bestenfalls bei 3,1 Milliarden Euro landen, es könnten aber auch nur 2,5 Milliarden Euro werden. Zudem verabschiedeten die Mainzer sich von dem erklärten Ziel, im Jahr 2025 wieder ein Wachstum auf Umsatzseite zu erzielen. Stattdessen heißt es, man müsse die Nachfrage nach Comirnaty abwarten und ob bis dahin ein kombinierter Corona-Grippe-Impfstoff auf dem Markt platziert werden kann.

 

Die BioNTech-Aktie im Abwärtsstrudel

 

Die mauen Ergebnisse für das vergangenen Jahr dürften die Anleger bereits auf dem Schirm gehabt haben. Enttäuschende Prognosen haben die Aktionäre allerdings auf dem falschen Fuß erwischt. Die BioNTech-Aktie reagierte am Mittwoch auf die Zahlen mit Abschlägen von 5,9 Prozent und fiel auf nur noch 81,52 Euro zurück. Zeitweise wurde auch die psychologisch wichtige Marke bei 80 Euro nach unten durchkreuzt und bei 78,42 Euro gab es den tiefsten Stand seit etwa drei Jahren zu sehen.

Die Skepsis der Anteilseigner ist berechtigt, denn BioNTech hat mit seinem Corona-Impfstoff nur ein einziges Produkt am Markt platziert. Jenes wurde zwar regelmäßig durch neue Varianten ersetzt, die jeweils wirksamer gegenüber neuen Mutationen waren. Doch da die Nachfrage nach Corona-Impfungen insgesamt enorm zurückgeht, ergeben sich auch daraus keinerlei Aussichten auf steigende Umsätze.

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Noch reichen die Einnahmen, um die weitere Forschung zu finanzieren. Es stellt sich aber spätestens jetzt die Frage, wie lange das noch der Fall sein wird. Andere spannende Projekte in der Pipeline werden wohl noch eine ganze Weile auf sich warten lassen. Die größten Hoffnungen macht sich BioNTech auf mRNA-basierte Impfstoffe gegen Krebs. Bisher befinden sich solche aber noch in der Entwicklung und es gibt bisher auch keine festen Termine für Zulassungsanträge.

 

Durchgefallen?

 

Von einer der meistbeachteten Aktien überhaupt ist BioNTech zurückgefallen auf den Status einer „normalen“ Biotech-Unternehmens. Solche versprechen für die (weit entfernte) Zukunft zwar stets große Chancen. Sie kommen aber eben auch mit großen Risiken daher. Im Falle von BioNTech ist aktuell noch immer positiv zu vermerken, dass das Unternehmen auf eigenen Beinen steht und seine Forschung selbst finanzieren kann. Akute Probleme bei der Liquidität sind so schnell nicht zu erwarten.

Doch jeder weitere Tag ohne Neuigkeiten nagt am Selbstbewusstsein der Anlegerinnen und Anleger und mehr denn je wird BioNTech diesen eine Perspektive anbieten müssen. Für die Zukunft werden Studienergebnisse wohl zunächst den Ton an der Börse angeben. Bietet BioNTech die Aussicht auf echte Durchbrüche bei Krebsmedikamenten, könnte das auch wieder manchen Anleger zur Aktie locken. Ohne solche Neuigkeiten sieht es im Chart aber schwer nach Abwärtstrend aus. Da sich Erfolge im Sektor nie garantieren lassen, selbst mit den besten Leuten in der Entwicklung, ist die Aktie vor allem zu einer ungewissen Zukunftswette geworden. Eine solche kann sich auszahlen, aber eben auch schwer nach hinten losgehen.

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21.03.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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