Große Vorfreude bei Nel ASA, auch bei BioNTech herrscht Zuversicht, Dell kann die Aktionäre hingegen nicht überzeugen und Trump Media erhält einen Dämpfer
Vor dem Wochenende gab es bei Nel ASA und anderen Titeln noch einmal unerwartete Entwicklungen
Am Freitag herrschte an den Börsen viel Bewegung, auch wenn es auf den ersten Blick nicht unbedingt den Anschein machte. Der DAX trat weitgehend auf der Stelle, während sich an den US-Börsen ein gemischtes Bild ergab und der Dow Jones mit einem kleinen Sprung lediglich vorherige Verluste etwas lindern konnte. (Potenzielle) Sensationen lauerten vor allem beim Blick auf die Einzeltitel.
Die Aktie von Nel ASA (NO0010081235) befand sich noch bis zum Donnerstag in einer Phase der Korrektur und drohte bereits, wieder unter die wichtige Linie bei 0,60 Euro zu segeln. Nun zauberten die Norweger aber noch einmal eine erfreuliche Nachricht aus dem Hut. Für den bereits angekündigten Börsengang der Tochter Cavendish Hydrogen wurde offiziell ein Antrag zum IPO eingereicht. Gleichzeitig stellte Nel den Anteilseignern eine Sachdividende in Form von Anteilsscheinen des Börsenneulings in Aussicht.
Es braucht zwar noch die eine oder andere Genehmigung, doch bis Ende des zweiten Quartals, also spätestens in vier Wochen, soll die Angelegenheit wohl durch sein. An der Börse kam Feierlaune auf und die Nel ASA-Aktie legte wieder um satte 11,6 Prozent bis auf 0,69 Euro zu. Damit könnten die Bullen die jüngste Rallye vielleicht noch etwas am Leben erhalten.
Neue Förderung für BioNTech?
Mit einem etwas geringeren, aber noch immer beeindruckenden Kurswachstum von 7,3 Prozent mussten sich die Aktionäre von BioNTech (US09075V1026) gestern begnügen. Bis auf 92,25 Euro ging es in die Höhe. Fundamentale Neuigkeiten gab es allerdings nicht zu vernehmen. Stattdessen wird an den Märkten munter spekuliert, ob BioNTech sich vielleicht schon in Bälde frische Förderungen für die Entwicklung eines Vogelgrippe-Impfstoffs sichern könnte.
Tags zuvor berichtete die „Financial Times“ unter Berufung auf Insider, dass die US-Regierung Moderna mit solchen Mitteln ausstatten könnte. Die Aktie des US-Konzerns bekam es am Freitag nach anfänglicher Euphorie zwar schon wieder mit Gewinnmitnahmen zu tun, was bei BioNTech aber kaum jemanden zu stören scheint. Da die Kursgewinne allein auf Spekulationen aufgebaut sind, sind sie jedoch auch hier eine eher wackelige Angelegenheit.
Dell: War da mehr drin?
Harte Zahlen gab es derweil bei Dell (US24703L2025) zu sehen, und schlecht fielen die nicht unbedingt aus. Sowohl beim Umsatz als auch dem Gewinn konnte das Unternehmen die Erwartungen der Analysten übertreffen. Enttäuscht reagierten die Marktakteure allerdings auf den weiteren Ausblick und im Besonderen auf eine ganz bestimmte Kennzahl. Aufgrund von Faktoren wie „inflationären Inputkosten“ rechnet Dell mit sinkenden Margen. Für das Geschäftsjahr 2025 werden acht Prozent in Aussicht gestellt.
Das ließ den Aktienkurs um knapp 18 Prozent auf 139,56 US-Dollar stürzen und die Anteilseigner ließen sich auch nicht damit trösten, dass der Tech-Konzern in Sachen KI weiterhin großes Wachstum in Aussicht stellt. Aus Sicht der meisten Analysten erscheinen die Abschläge übertrieben. Ein Garant für eine schnelle Erholung ist das aber freilich noch nicht. Die erfolgsverwöhnten Aktionäre aus dem KI-Segment haben sich wohl an deutlich bessere Aussichten gewöhnt.
Trump Media wird in die Tiefe gerissen
Einen Schock mussten am Freitag auch die Anhänger von Ex-US-Präsident Donald Trump verdauen. Im Schweigegeld-Prozess in New York wurde Trump in allen 34 Anklagepunkten für schuldig befunden. Das Strafmaß wird zwar erst Anfang Juli verkündet und in einer von teils hanebüchenen Behauptungen gefüllten Rede kündigte Trump öffentlichkeitswirksam die Berufung an, während er sich prophylaktisch schon mal als Märtyrer zu profilieren versuchte. Doch trösten ließen die Anleger sich von alledem nicht.
Die Aktie von Trump Media (US25400Q1058) reagierte auf den Schuldspruch mit Kursverlusten von 5,3 Prozent. Nachbörslich ging es noch etwas weiter in die Tiefe und der Kurs rutschte letztlich unter die 50-Dollar-Marke. Eine tiefere Bedeutung lässt sich darin allerdings noch nicht erkennen. Die Aktie gilt als Meme Stock, deren Bewegungen in der Regel wenig nachvollziehbar sind. Das bringt zwar stets Chancen auf spontane Kurssprünge mit sich. Die Risiken überwiegen aber bei Weitem.
Erwarte das Unerwartete
So manche Entwicklung im gestrigen Handel ist eine gute Erinnerung daran, dass sich an der Börse nie etwas mit Gewissheit vorhersagen lässt. Jederzeit kann schon eine Meldung einen Trend kippen, und das sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Es bleibt dabei, dass fundamentale Kennzahlen die beste Orientierung für die Chancen liefern, die sich den Anlegerinnen und Anlegern ergeben. Doch nicht einmal solche Faktoren können eine positive Entwicklung garantieren. Umso mehr gilt es, stets aufmerksam zu bleiben.
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01.06.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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