
Powells Posten wackelt, Gewinneinbruch bei H&M und Micron profitiert vom AI-Boom - BÖRSE TO GO
Der Posten von Powell wackelt - Trump erwägt eine vorzeitige Neubesetzung der Fed
Muss Jerome Powell vorzeitig gehen? Nach Gerüchten um die vorzeitige Entlassung des Fed-Chefs verliert der US-Dollar weiter an Wert. Gewinneinbruch bei Hennes & Mauritz im 1. Fiskalhalbjahr. Der schwedische Einzelhandelskonzern konnte zum Ende des Halbjahres wieder positives Momentum in das operative Geschäft bekommen. Micron profitiert erneut vom AI-Boom. Die Nachfrage nach High-Bandwidth-Memory-Chips steigt sequenziell fast um 50 %.
Und haben wir schon über den Gewinn geredet? Man könnte meinen, dass ein Konzern unter den Anlaufkosten ächzt, aber Xiaomi konnte den operativen Gewinn im Jahresvergleich um 256 % auf 13,13 Mrd. Yuan und den Gewinn nach Steuern um 161 % auf 10,89 Mrd. Yuan (1,33 Mrd. Euro) steigern.
Die Vorgaben aus Asien sind am Donnerstagmorgen überwiegend negativ. Die meisten chinesischen Benchmarks liegen unter den Schlusskursen vom Mittwoch und der Hang Seng Index verliert zwischenzeitlich mehr als -0,65 %. Noch stärker ausgeprägt sind die Verluste in Südkorea. Der KOSPI taucht im Verlauf der Sitzung um -0,92 % auf 3.079,56 Punkte ab. Einzig und allein der Nikkei 225 Index zeigt am Morgen Stärke und klettert um 1,66 % auf 39.588,00 Punkte. Der Terminmarkt ist hingegen vor Eröffnung der europäischen Vorbörse leicht positiv gestimmt. Der DAX-Future (September) wird bei 23.650,80 Punkten (+0,07 %) gehandelt.
Frankfurt erlebte am Mittwoch schon einen durchwachsenen Handelstag. Der SDAX war die einzige Benchmark, die im Plus schließen konnte. Ein Anstieg um 0,30 % auf 16.964,48 Punkte, wobei die Aktien von SMA Solar Technology (DE000A0DJ6J9) die größten Gewinner mit einem Anstieg um 12,42 % auf 20,64 Euro waren. Der MDAX gab leicht ab um -0,11 % auf 29.925,98 Punkte und verlor deutlich um -0,77 % auf 3.805,39 Punkte. Der größte Verlierer war der DAX, der um -0,91 % auf 23.499,162 Punkte abgab. Dabei wurde der Blue Chip Index unter anderem von den Verlusten der Commerzbank (DE000CBK1001) unter Druck gesetzt, die um -5,68 % auf 27,06 Euro rutschte.
Auch der Handel in New York verlief durchwachsen. Der Nasdaq 100 Index schnitt am besten ab und konnte ein weiteres Allzeithoch mit einem Schlusskurs von 22.237,74 Punkten (+0,21 %) erreichen. Getrieben unter anderem von den Gewinnen bei Nvidia (US67066G1040), die um 4,33 % auf ein neues Rekordhoch von 154,31 US-Dollar kletterten. Der S&P 500 Index schloss hingegen nahezu unverändert bei 6.092,16 Punkten (0,00 %) und der Dow Jones Industrial Average Index gab leicht um 0,25 % auf 42.982,43 Punkte ab.

Muss Jerome Powell vorzeitig gehen?
Das Wall Street Journal streute in der Nacht das Gerücht, dass die Amtszeit von Fed-Chair Powell eventuell vorzeitig enden könnte. Die Zeitung berichtete, dass Präsident Trump erwägt, vor Ablauf der Amtszeit von Jerome Powell im Mai 2026 einen neuen Vorsitzenden für die US-Notenbank auszusuchen. Die Gerüchte drückten erneut auf den US-Dollar, der weiter an Wert gegen die wichtigsten Währungen verlor. Der Greenback hat in diesem Jahr insbesondere gegen den Euro sehr stark abgewertet, trotz eines sehr hohen Zinsvorteils für die amerikanische Währung.
Gewinneinbruch bei Hennes & Mauritz
Der schwedische Einzelhandelskonzern Hennes & Mauritz (SE0000106270) legte am Morgen einen starken Gewinneinbruch für das 1. Fiskalhalbjahr 2025 (Dezember 2024 bis Mai 2025) vor. Der Gewinn schrumpfte um -28 % auf 4,54 Mrd. Schwedische Kronen (SEK) bzw. auf 2,85 SEK je Aktie. Das entspricht einem Gewinn von etwa 411 Mio. Euro. Dahinter stand ein Umsatzrückgang um -4 % auf 58,59 Mrd. SEK. H&M litt insbesondere unter Wechselkursveränderungen, aber auch aufgrund von Wertberichtigungen auf den Bestand. Für die Börse ist heute früh allerdings entscheidend, dass das Unternehmen im abgelaufenen 2. Fiskalquartal das Geschäft langsam zu drehen begann, nachdem das 1. Fiskalquartal sehr schwach ausgefallen war. Umsatz und Gewinn fielen immer noch, aber man hatte wieder positives Momentum im operativen Geschäft. Bereinigt man den Umsatz um Wechselkursveränderungen und den Rückgang der Zahl der offenen Geschäfte (-4 %), dann verzeichnete H&M im 2. Fiskalquartal sogar einen Umsatzanstieg um 3 %.
Micron profitiert vom AI-Boom
Die Erwartungen der Wall Street konnte Micron Technology (US5951121038) mit Leichtigkeit schlagen. Der Chiphersteller verzeichnete einen neuen Rekordumsatz bei DRAM-Chips, wobei die Umsätze aus HBM (High-Bandwidth-Memory) Produkten fast ein sequenzielles Wachstum von 50 % erreichten. HBM wird insbesondere beim Ausbau der AI-Rechenzentren in großen Mengen benötigt. Insgesamt konnte Micron den Umsatz um 36,6 % auf 9,30 Mrd. US-Dollar steigern. Die Börse hatte sich auf lediglich 8,84 Mrd. US-Dollar im Vorfeld eingestellt. Noch stärker war die Überraschung beim „bereinigten“ Gewinn je Aktie, der bei 1,59 US-Dollar erwartet wurde. Micron lieferte stattdessen 1,91 US-Dollar. Eine positive Überraschung von 20 %. Der echte Gewinn stieg von 332 Mio. US-Dollar vor einem Jahr auf nun 1,885 Mrd. US-Dollar bzw. von 0,30 US-Dollar auf 1,68 US-Dollar je Aktie. Und das hohe Wachstum soll weitergehen. Im laufenden 4. Fiskalquartal erwartet das Unternehmen einen Umsatz von 10,7 Mrd. US-Dollar, wobei die Schwankungsbreite bei +/- 300 Mio. US-Dollar gesehen wird. Den „bereinigten“ Gewinn je Aktie sieht das Unternehmen bei 2,50 US-Dollar (Schwankungsbreite +/- 0,15 US-Dollar). Die Aktien legten nach Börsenschluss leicht um 1,97 % auf 129,75 US-Dollar zu.
Tagestermine
Das Konsumklima in Deutschland bleibt im Keller. Der GfK-Konsumklimaindex wurde für den Monat Juni nicht nur von -19,9 auf -20,0 Punkte nach unten revidiert, sondern der Index fiel im Juli weiter auf -20,3 Punkte. Die Prognose hingegen ging von einer Verbesserung auf -19,1 Punkte aus.
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26.06.2025 - Mikey Fritz
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