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Chinesischer Yuan mit deutlichem Schwächeanfall – Zijin Mining mit Rückenwind

Sendet der chinesische Yuan Rezessionssignale?

NTG24 - Chinesischer Yuan mit deutlichem Schwächeanfall – Zijin Mining mit Rückenwind

 

Der chinesische Yuan steht derzeit unter zunehmendem Abwertungsdruck. Im Inland zeigen sich die konjunkturellen und sozialen Bremsspuren der im Zuge der Null-Covid-Politik durchgesetzten Lockdowns. Daneben drückt eine stärker werdende geldpolitische Divergenz zu den USA auf den Yuan. Die Konstellation birgt einigen Sprengstoff für den Yuan, für eine dritte Amtszeit des jetzigen Präsidenten Xi, für die chinesische Inflation und das reale Wachstum wie auch für die Terms of Trade Chinas. Zu den Unternehmen, welche von der Abwertung des Yuan profitieren, gehört auch Zijin Mining.

Die jüngste Entwicklung im zentralen Wechselkursverhältnis Chinas, jenem zum US-Dollar, überrascht etwas. Denn größere Schwankungen an den Devisenmärkten sind nicht nur für Politiker eine wichtige Variable, sondern auch für die Unternehmen, welche ihre Exporterlöse in die nun schwächere Inlandswährung umtauschen, dabei Umsatzgewinne in Yuan erzielen und parallel an preislicher Wettbewerbsfähigkeit auf den internationalen Märkten gewinnen. Der sich daraus ergebende Preissenkungsspielraum ist tendenziell ein deflationärer Impuls auf den internationalen Märkten für Waren und Dienstleistungen.

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Werbebanner EMH PM TradeGleichzeitig steigen bei Unternehmen, welche Vorprodukte in US-Dollar einkaufen müssen, aber ihre Erlöse in nicht geringem Anteil in Yuan erzielen, die Kosten, ohne dass sie automatisch eine höhere Preissetzungsmacht erzielen, die zu einer hinreichenden Weitergabe der höheren Kosten führen würde. Je nach Wirtschaftsstruktur ergibt sich damit auch für die inländische Wirtschaft ein negativer Nettoeffekt. Die hohen Außenhandelsüberschüsse der Vergangenheit sind allerdings keine Garantie für die Zukunft, denn wenn China es mit der höheren Autonomie ernst meint, resultieren daraus mittelfristig auch niedrigere Außenhandelsüberschüsse.

Es zeigt sich, dass der Wechselkurs des Yuan zum US-Dollar in mehrfacher Hinsicht ein Politikum ist.

Bemerkenswert ist jedoch, dass die Null-Covid-Strategie Chinas ein wichtiger Auslöser der jüngsten Störungen im Außenhandel des Landes ist. Dies ist allerdings eine politische Entscheidung, die auch noch andere Motive haben kann, die eher mit einer dritten Amtszeit des derzeitigen Präsidenten Xi zu tun haben als mit der effektiven Bekämpfung des Corona-Virus.

Die diesbezügliche Abriegelung des Großraumes Schanghai und damit des wirtschaftlichen Zentrums des Landes dürfte inzwischen auch mittelfristige Bremsspuren für den dortigen Arbeitsmarkt hinterlassen. Und das Exportwachstum verlangsamte sich im April gegenüber dem Vorjahr auf 3,9 % in US-Dollar, verglichen mit einem Anstieg von 14,7 % im März, während die Importe im Jahresvergleich unverändert blieben.

Am vergangenen Wochenende warnte nun Chinas scheidender Ministerpräsident Li Keqiang zusätzlich zur Schwäche vor einer „komplizierten und ernsten“ Beschäftigungssituation, als Peking und Schanghai die Beschränkungen für die Einwohner verschärften. Dies vergrößerte die Sorgen vor einer ,,harten Landung‘‘ der chinesischen Konjunktur, die die Staatsführung jedoch selber herbeigeführt hat.

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Die Warnung des Ministerpräsidenten zur Beschäftigung kam, nachdem die Arbeitslosenquote des Landes im März auf 5,8 % gestiegen war, den höchsten Stand seit Mai 2020.

Das Letzte, was Chinas Wirtschaft in dieser Lage vertragen kann, wäre eine Verknappung der Liquidität und ein Anstieg der Finanzierungskosten.

Auf der anderen Seite des Pazifik sind die USA aber genau auf diesem geldpolitischen Pfad. Daraus ergibt sich eine wechselkursbezogene Spannung, die auf eine relative Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Yuan hinwirkt.

Ein Blick auf die langfristige Entwicklung zeigt, dass der scharfen Trendumkehr des Yuan von einer Aufwertung zu einer deutlich schnelleren Abwertung aus charttechnischer Perspektive eine Bullenfalle für den Yuan vorangegangen war. Denn im November 2021 hatte der Yuan bei seiner relativen Aufwertung seinen seit Januar 2014 laufenden Abwertungstrend gebrochen.

Den großen charttechnischen Spielraum bis in den Bereich von 6,80 Yuan je Dollar hat der Yuan nun größtenteils schnell überwunden. Ein ,,Überschießen‘‘ wäre aber insbesondere bei Anhalten der Lockdowns in Schanghai und Peking möglich.

Kurzfristig ist ein weiterer Anstieg in Richtung des Widerstands bei rund 6,814 Yuan wahrscheinlich. Wie stark der Abwertungsdruck auf den Yuan danach bleibt, dürfte auch vom Tempo der geldpolitischen Straffung in den USA abhängen.

 

Chinesischer Yuan in US-Dollar auf TradingView

 

Unternehmen, deren Erlöse in US-Dollar anfallen, die Kosten jedoch in chinesischen Yuan, profitieren von der neuen Schwäche der chinesischen Währung. Zu diesen Unternehmen gehört auch Zijin Mining (CNE100000B24). Die Aktie ist auch im CSI-300-Index enthalten.

 

Und was ist das Fazit?

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistDer chinesische Yuan hat eine scharfe mittelfristige Trendumkehr in Richtung einer Abwertung gegenüber dem US-Dollar vollzogen. Auslöser dürfte zum einen die geldpolitische Divergenz zu den USA sein, zum anderen aber auch die ökonomischen ,,Kollateral-Schäden‘‘ der in den wirtschaftlichen Zentren Schanghai und Peking durchgesetzten Lockdown-Maßnahmen.

Die jüngste Abwertung des Yuan dürfte jedoch vor allem Unternehmen begünstigen, deren Kosten in Yuan, deren Erlöse aber in US-Dollar anfallen. Zu diesen gehört auch das Goldminen-Unternehmen Zijin Mining, welches zudem im CSI 300 – Index enthalten ist.

 

10.05.2022 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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