Indische Rupie mit Allzeittief zum US-Dollar

Indische Rupie fällt nach Notenbanktreffen in den USA auf Allzeittief zum US-Dollar

 

Im Anschluss an das Notenbanktreffen in Jackson Hole in den USA vom Wochenende ist der US-Dollar-Index auf den höchsten Stand seit 20 Jahren gestiegen. Im Zuge dessen kam auch die indische Rupie unter verstärkten Druck und markierte heute im frühen Handel ein neues Allzeittief gegen den US-Dollar, bevor die indische Notenbank mit Dollarverkäufen in den Devisenmarkt intervenierte. Dies dürfte den sich verstärkenden Abwertungsdruck jedoch nur kurzfristig lindern. Die Rupie dürfte ohne deutliche Zinserhöhung auch weiterhin zur Schwäche neigen.

Presseberichten zufolge hat die indische Zentralbank heute am Devisenmarkt zugunsten der indischen Rupie interveniert, nachdem diese gegenüber dem US-Dollar ein neues Allzeittief erreicht hatte.

Die indische Währung war auf ein Rekordtief von 80,12 Rupien je US-Dollar gefallen, bevor die Reserve Bank of India US-Dollar verkaufte, um die Rupie zu stärken. Die Intervention der indischen Zentralbank wurde von drei Händlern gegenüber Reuters bestätigt. Zuvor hatte der Chef der US-Notenbank eine längere Beibehaltung der aktuellen restriktiven Haltung angekündigt. Der Dollar-Index kletterte in Anschluss auf den höchsten Stand seit 20 Jahren, begünstigt durch höhere kurzfristige US-Renditen und höhere Risikoaversion.

Powell hatte auf seiner Rede beim Notenbanktreffen in Jackson Hole gesagt, dass die Wiederherstellung der Preisstabilität wahrscheinlich die Beibehaltung eines restriktiven politischen Kurses ,,für einige Zeit" erfordern werde, womit er den Erwartungen entgegenzuwirken schien, dass die US-Notenbank die Zinsen im Laufe des nächsten Jahres senken könnte.

Wie ein Blick auf die langfristige Kursentwicklung der indischen Rupie gegen den US-Dollar (XC000A0C4GV5) zeigt, ringt die Rupie bereits seit einiger Zeit mit ihrer oberen Trendlinie des mittelfristigen Aufwärtstrends.

 

Indische Rupie in US-Dollar auf TradingView

 

 

Und was ist das Fazit?

 

Wie auch andere Emerging Markets – Währungen ist auch die indische Rupie nach dem restriktiven Ausblick des US-Notenbank-Chefs unter Druck geraten. Dabei wird die Rupie nicht nur durch den starken US-Dollar, sondern auch durch die wieder steigenden Ölpreise belastet, die den Druck durch importierte Inflation erhöhen. Vor diesem Hintergrund muß bezweifelt werden, dass die Dollarverkäufe der indischen Zentralbank längerfristige Wirkung auf den Wechselkurs haben.

Sollte die indische Rupie am Mittwoch, dem Monatsultimo August, über der Marke von 80,12 Rupien je US-Dollar schließen, könnte sich stattdessen neues Abwertungs-Momentum in der indischen Rupie aufbauen. Denn solange die Notenbank die eigenen Leitzinsen nicht spürbar erhöht, dürfte der Abwertungstrend nicht nur gegen den US-Dollar, anhalten.

 

29.08.2022 - Arndt Kümpel

 

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