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Steinhoff International nervös, Deutsche Bank schwach, Lang & Schwarz schwächer, Morphosys gehalten

Der Handelstag - Bericht zum 26.08.2021

NTG24 - Steinhoff International nervös, Deutsche Bank schwach, Lang & Schwarz schwächer, Morphosys gehalten

 

Die deutschen Aktien gingen heute in gespannter Erwartung über die weitere US-Geldpolitik etwas leichter aus dem Handel. Bei den Einzelwerten zeigte die Aktie von Steinhoff International stärkere Tagesschwankungen, schloss aber fast unverändert. Deutlich tiefer ging es dagegen erneut mit der Aktie von Lang & Schwarz nach den jüngsten Steuerermittlungen. Die Deutsche Bank litt zudem unter dem Kurssturz ihrer Fondstochter DWS, nachdem gegen diese in den USA Ermittlungen aufgenommen wurden. Die Aktie von Morphosys hingegen konnte leicht zulegen und sich für einen nächsten Aufwärtsimpuls positionieren.

Da war es wieder, das Kribbeln im Bauch der Investoren. Denn die steigenden Corona-Infektionszahlen und die steigende Spannung über den weiteren geldpolitischen Kurs der US-Notenbank lasteten heute auf dem Investoren-Sentiment. Die Schwankungen blieben zwar noch niedrig, dies könnte sich aber schon bald ändern. Denn ein Blick auf den Tagescandle-Chart zeigt, dass sich der DAX langsam aber sicher entscheiden muss, wie es um den bereits erfolgten Ausbruch über seinen langfristigen oberen Aufwärtstrend bestellt ist. Denn heute fiel er mit einem Gap-down sogar wieder unter die alte Widerstandslinie bei 15.800 Punkten. Die seit dem Corona-Crash seit dem 19.03.2020 laufende mittelfristige Aufwärtstrend-Linie verläuft aktuell bei rund 15.610 Punkten und damit nur wenig tiefer. Dies bedeutet, dass der DAX bei einer größeren Abwärtsbewegung schnell in die charttechnische Bredouille käme. Heute schloss er aber nur 67 Zähler tiefer bei 15.794 Punkten.

 

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistBei den deutschen Einzelwerten zeigte sich heute die Aktie von Steinhoff International (NL0011375019) vor der morgen anstehenden Mitteilung über den bisherigen Geschäftsgang im 3. Quartal 2021 nervös. In der nächsten Woche folgt dann die Gläubigerversammlung. Die Aktie begann den Tag heute mit einem kleinen Gap-up und knackte dabei bereits den Widerstand bei 0,14 Euro, Zwei größere Verkaufsorders drückten den Titel im Tagesverlauf bis auf das Tagestief von 0,1212 nach unten, beide Mal erholte er sich aber wieder und lag zu Handelsschluss schließlich 0,75 % tiefer bei 0,133 Euro. Auf kleiner Skale zeigt sich die Aktie damit widerstandsfähig. Ein Ersatz für positive fundamentale Nachrichten ist dies gleichwohl nicht.

Bei Lang & Schwarz (DE0006459324) hatte am 20.08.2021 noch alles so gut ausgesehen. Rekordzahlen, zuvor im Juli bereits die Ankündigung von Aktienrückkäufen. Vorgestern dann der Schock der Verschiebung der für heute angekündigten Hauptversammlung. Die Kölner Staatsanwaltschaft Köln geht nun dem Verdacht „unrechtmäßiger Anrechnung beziehungsweise Erstattung nicht gezahlter Kapitalertragsteuern und Solidaritätszuschläge bei Aktiengeschäften um den Dividendenstichtag“ nach. Dazu bildete das Unternehmen eine Rückstellung von 45 Mio. Euro. Nachdem die Aktie gestern um 28,4 % eingebrochen war, gab sie heute nochmals 6,73 % auf 85,90 Euro nach, blieb aber über ihrem gestrigen Tief von 81,60 Euro. Mögliche Wirecard-Assoziationen sind natürlich reiner Zufall. Charttechnisch ähnelt der Verlauf seit dem Sprung nach oben am 01.02.2021 einer ,,Toteninsel‘‘.

Einen besseren Tag als heute hatte auch die Aktie der Deutschen Bank (DE0005140008) schon. Die neuen Ermittlungen der US-Staatsanwaltschaft gegen die Tochter DWS lösen bei dieser einen Kursrutsch um 13,66 % aus und belasten, wenn auch in geringerem Maße, die Mutter. So gibt die Aktie der Deutschen Bank gleichwohl 2,27 % und damit deutlich mehr als der DAX ab. Die Vermögensverwaltungs-Tochter soll Pressemeldungen zufolge nachlässig mit Kriterien für nachhaltige Investments hantiert haben. Die Bankmutter und ihre Fondstochter hatten seit Monaten überdurchschnittlich intensiv mit grünen Investments geworben.

Gut hielt sich dagegen heute die Aktie von Morphosys (DE0006632003). Sie legte in einem schwächeren Gesamtmarkt 0,79 % auf 48,25 Euro zu und hielt sich zudem über der Unterstützungsmarke von 48,10 Euro. Und auch wenn der Mini-Boden keine hohe Symmetrie aufweist, so erscheint jedoch der Verkaufsdruck gewichen zu sein. Keine schlechten Voraussetzungen für den nächsten Sprung in Richtung 55 Euro.

 

Und was passierte sonst noch?

 

Der US-Dollar gewinnt vor dem Notenbanker-Treffen in Jackson Hole leicht auf 1,17580 Dollar. Der Schweizer Franken gibt gegen den Euro heute etwas stärker ab und verliert 0,45 % auf 1,0796 %. Die Edelmetalle tendieren insgesamt schwächer, ebenso Bitcoin. Zulegen kann dagegen der Ölpreis. Die langen öffentlichen Renditen in Deutschland und den USA gewinnen ebenfalls leicht.

 

26.08.2021 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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