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Der Ölpreis nimmt Kurs auf 80 Dollar

Öl hat weiter charttechnischen Rückenwind

NTG24 - Der Ölpreis nimmt Kurs auf 80 Dollar

 

Der Ölpreis der Sorte Brent ist weiter auf dem Weg nach oben. Dazu tragen auf der Angebotsseite insbesondere die Nachwirkungen des Hurrikans Ida im Golf von Mexiko, aber auch die geringere Förderung des OPEC+ Kartells bei. Diese Angebotsspannungen treffen auf eine Ölnachfrage, die deutlich über den Konsensschätzungen liegt. Diese könnte durch Spannungen am Erdgasmarkt in Europa zusätzlich steigen.

Der Ölpreis der Sorte Brent geht auch in dieser Woche mit Schwung in die Handelswoche und setzt damit seinen Weg nach oben nach der kurzfristigen Korrektur bis Mitte August weiter fort. Dabei nähert er sich langsam, aber sicher der Marke von 80 US-Dollar, wie ein Blick auf den mittelfristigen Kursverlauf in Chart 1 zeigt. Nun steht der Brent-Ölpreis direkt unter seinem längsten, seit dem im Juli 2008 erreichten Allzeithoch von 147,68 Dollar laufenden langfristigen Abwärtstrend.

 

 

Der Aufwärtsdruck speist sich dabei aus mehreren Antriebsquellen. Wesentlich bleibt die seit Längerem wirkende Konstellation von weiter anziehende Nachfrage und einem kurzfristig beschränkten Angebot.

Dass das Angebot angespannt ist, liegt dabei unter anderem an den weiter belastenden Produktionsausfällen im Golf von Mexiko von aktuell rund 300 Tsd. Barrel pro Tag. Seitdem der Hurrikan Ida Ende August über den Golf raste, wurden etwa 27,4 Mio. Barrel weniger Öl gefördert.

Des Weiteren fördern die Teilnehmerländer des OPEC+ - Kartells bereits seit einiger Zeit geringere Mengen Öl als geplant.

Anzeige:

Werbebanner ISIN-WatchlistNach Angaben der Internationalen Energieagentur stand die Produktionsmenge OPEC+ - Staaten im August 2021 860.000 Barrel pro Tag unter dem vereinbarten Produktionsniveau. Alleine in Nigeria und Angola wurden rund 560.000 Barrel Öl weniger als prognostiziert gefördert. In der Summe ist das globale Ölangebot weit weniger stabil als die Konsens-Prognosen erwarten ließen.

Aber auch auf der Nachfrageseite bleibt die Lage angespannt. Die schnellere Erholung der Nachfrage vergrößert den Nachfrageüberschuss. Hinzu kommt, dass dies durch einen kälteren Winter noch weiter ansteigen könnte.

Dabei könnte vor allem in Europa eine sich zuspitzende Knappheit an Erdgas zu einer teilweisen Nutzung von Öl führen und damit den Aufwärtsdruck weiter verstärken.

Ein Blick auf den langfristigen Kursverlauf der Ölsorte Brent in Chart 2 zeigt, dass sich der Ölpreis nach dem Bruch aller kürzeren Abwärtstrends nun direkt an seinem längsten Abwärtstrend. Dies sollte zwar nicht den Blick darauf verstellen, dass der Ölpreis sich auf Sicht von 10 Jahren in einem primären Aufwärtstrend gegen alle Fiatwährungen befindet.

Gegen den US-Dollar liegen aber auf dem aktuellen Kursniveau einige sensible Schwellen, welche bedeutendes Preis-Momentum generieren können. Denn ein Bruch des langfristigen, seit 2008 laufenden Abwärtstrends öffnet das charttechnische Wahrscheinlichkeits-Tor für mittelfristig noch deutlich höhere Ölpreise. Dies kann dabei an einem deutlich schwächeren US-Dollar, an einer sich weiter verschärfenden Marktsituation bei Öl oder an einer Kombination aus beiden Faktoren liegen.

 

 

Und was ist das Fazit?

 

Der Ölpreis hat Anfang Juli 2021 begonnene kleine Korrektur genutzt, um Schwung für eine neue Aufwärtsbewegung zu holen. Im Zuge dieser Aufwärtsbewegung ist ein Bruch des langfristigen Abwärtstrends sehr wahrscheinlich geworden. Ein Überwinden der runden Marke von 80 US-Dollar ist damit wahrscheinlich nur der Auftakt zu einem ersten Angriff auf die Marke von 86,62 Dollar, dem Zwischenhoch vom Oktober 2018.

Sollte sich das Szenario eines signifikanten Bruchs des langfristigen Abwärtstrends bestätigen, ist darüber hinaus von einem ersten Angriff auf den Widerstandsbereich bei 100 Dollar auszugehen.

 

27.09.2021 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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