Die Deutsche Bank glänzt mit Zahlen, Delivery Hero überzeugt Anleger mit dem Ausblick, Ford schwächelt bei E-Autos und BASF schneidet durchwachsen ab!
Die Berichtssaison geht munter weiter!
Manches Mal verhalten die Börsianer sich schon fast etwas schizophren. Erst vor Kurzem gerieten die Märkte sichtlich unter Druck, nachdem starke Konjunktur- und Arbeitsmarktdaten aus den USA erneut Zinssorgen anfachten. Nun gab es enttäuschende Zahlen zu sehen, welche ein schwaches Wirtschaftswachstum in Übersee in Aussicht stellen. Statt darin Argumente für eine mögliche Zinswende zu sehen, reagierten die Anleger aber mit Verkäufen. Hierzulande fiel die Stimmung schon etwas besser aus, was vor allem einigen überzeugenden Quartalszahlen zu verdanken ist.
Für Begeisterung konnte dabei die Deutsche Bank (DE0005140008) sorgen, welche ihren Vorsteuergewinn im vergangenen Quartal um rund zehn Prozent bis auf etwas mehr als zwei Milliarden Euro steigern konnte. Auf die Aktionäre entfiel dabei ein Nettogewinn von stattlichen 1,3 Milliarden Euro. Laut Konzernchef Christian Sewing handelt es sich um das beste Ergebnis seit 2013.
Bemerkbar machten sich nicht zuletzt Sparmaßnahmen, denn in Sachen Umsatz legte die Deutsche Bank lediglich um ein Prozent zu. Daran störten die Börsianer sich aber kein Bisschen. Da zusätzlich zu den guten Zahlen auch die IT-Probleme bei der Postbank als erledigt bezeichnet wurden, machte sich an den Märkten hervorragende Stimmung breit. Die Aktie der Deutschen Bank legte um 8,2 Prozent zu und erreichte zeitweise bei 16,71 Euro ein neues 5-Jahres-Hoch. Per Handelsschluss standen kaum weniger beeindruckende 16,66 Euro auf dem Ticker.
Delivery Hero wächst schneller
Von Kursrekorden ist Delivery Hero (DE000A2E4K43) noch weit entfernt. Der Essenslieferant konnte aber ebenfalls nach Zahlenvorlage stark zulegen und den Aktienkurs am Donnerstag um 6,4 Prozent bis auf 30,79 Euro in die Höhe hieven. Damit konnten die Verluste der letzten zwei Wochen zu weiten Teilen ausgeglichen werden. Gut angekommen ist an den Märkten in erster Linie der Ausblick in Richtung Zukunft.
Die Umsätze im laufenden Jahr sollen um 18 bis 21 Prozent statt den bisher veranschlagten 15 bis 17 Prozent ansteigen. Im ersten Quartal konnten die Einnahmen bereits um etwa 20 Prozent gesteigert werden. Im Fokus liegt nun unter anderem, unrentable Geschäfte in die schwarzen Zahlen zu führen. Delivery Hero konnte eher maue Erwartungen letztlich deutlich übertreffen und den Anlegern wieder eine überzeugende Perspektive liefern.
Ford bekommt die E-Auto-Flaute zu spüren
Bereits am Mittwoch stellte der US-Autobauer Ford (US3453708600) Zahlen vor, die unter dem Strich im Rahmen der Erwartungen lagen. Die Aktie konnte allerdings nur kurzzeitig profitieren und Kursgewinne von zunächst drei Prozent schrumpften im gestrigen Handel bis auf 0,7 Prozent zusammen. Der Gewinn je Aktie lag zwar über den Schätzungen der Analysten, doch beim Umsatz mussten Enttäuschungen hingenommen werden.
CEO Jim Farley sieht die größten Probleme im Bereich der Elektroautos und erkennt dort sogar für die gesamte Branche eine Bedrohung. 1,3 Milliarden US-Dollar Verlust meldete die EV- und Software-Sparte. Die Absatzzahlen von Elektroautos nehmen zwar stetig zu. Ein anhaltender Preiskampf befördert die Margen aber in teils ungesunde Regionen. Ein Ende dieser Entwicklung ist derzeit nicht abzusehen. Im Gegenteil: Branchenführer Tesla senkte erst vor einigen Tagen ein weiteres Mal die Preise. Begeisterung will da bei den Anlegern nicht aufkommen, obschon sich Ford in anderen Bereichen respektabel geschlagen hat.
Keine Überraschungen bei BASF
Niedrige Preise setzten auch dem Chemiegiganten BASF (DE000BASF111) zu, der für das vergangene Quartal nur noch einen Gewinn von 1,4 Milliarden Euro statt der 1,6 Milliarden Euro aus dem Vorjahreszeitraum vermeldete. Durch den rigorosen Sparkurs konnte der Rückgang beim bereinigten EBITDA aber immerhin eingegrenzt werden. 5,3 Prozent weniger meldete hier BASF, konnte mit 2,7 Milliarden Euro die Erwartungen der Märkte aber leicht übertreffen.
Alles in Allem blieben größere Überraschungen aber aus und die weitere Prognose wurde von BASF lediglich bestätigt. Erfreulich ist, dass es keine negativen Neuigkeiten zu sehen gab. Das reichte den Anteilseignern allerdings nicht aus, um schon in Kauflaune zu verfallen. Die BASF-Aktie gab am Donnerstag stattdessen leicht um 0,6 Prozent nach und fiel auf 50,99 Euro zurück.
Spannende Tage
Auch in den kommenden Tagen wird es noch einige Zahlen zu sehen geben, was an den Märkten mit Argusaugen verfolgt werden wird. Die Marktstimmung ist von Nervosität geprägt. Zwar sorgen gute Ergebnisse bei einigen großen Konzernen durchaus für Erleichterung und Zuversicht. Es gibt aber auch einige Marktakteure, die Anzeichen für ein Ende des allgemeinen Aufwärtstrends befürchten. Für Spannung ist aber in jedem Fall erst einmal gesorgt.
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26.04.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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