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Deutsche Exporte geben stark nach

Coronakrise läßt deutsche Exporte stark einbrechen

NTG24 - Deutsche Exporte geben stark nach

 

Im Zuge der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Verzögerungen weltweit sind die deutschen Exporte so deutlich eingebrochen wie noch nie.

Denn vor allem der starke Wirtschaftsabschwung der beiden großen Handelspartner USA und Frankreich machte den Exporteuren zu schaffen.

Im April exportierten deutsche Exporteure Waren im Wert von nur noch 75,7 Mrd. Euro ins Ausland. Dies waren 31,1 % weniger im Jahr zuvor. Dies stellt den stärksten Rückgang seit Beginn der Datenerhebung 1950 dar, teilte das Statistische Bundesamt heute mit.

Nach Ansicht des Außenhandelschefs des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier, ist der Exporteinbruch an Dramatik kaum zu überbieten.

Auch wenn die meisten Grenzen inzwischen wieder geöffnet sind und die Konjunktur stellenweise bereits wieder anspringt, erwarten die Exportfirmen auch für das Gesamtjahr 2020 einen beispiellosen Einbruch. Der DIHK und der Industrieverband BDI gehen hier von einem Rückgang um 15 % aus.

Der Welthandel kam durch die Corona-Pandemie großflächig zum Stillstand. Die Exporte nach China sanken im April vergleichsweise wenig, nämlich um 12,6 % gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum.

 

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Bildnachweis: © Telefonaktiebolaget L. M. Ericsson

 

Die Exporte nach Frankreich (minus 48,3 %), Italien (minus 40,1 %) und USA (minus 35,8 %) schrumpften hingegen überdurchschnittlich stark.

Eine schnelle Erholung ist jedoch wenig wahrscheinlich. Nach Ansicht des Konjunkturchefs des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Stefan Kooths, dürfte der April den Tiefpunkt markiert haben und die Ausfuhren seit Mai wieder aufwärtsgerichtet sein. Die Erholung sei aber noch zu kraftlos, um die starken Einbrüche schnell wieder aufzuholen.

Darauf deuten auch die Aufträge in der exportabhängigen Industrie hin. Diese brachen im April im rekordverdächtigen Tempo von 28,1 % zum Vormonat ein, weil sich große Abnehmerländer wie die USA in einer Rezession befinden und weniger Waren aus Deutschland nachfragen.

Die deutschen Importe brachen im April mit 23,6 % gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat auf 72,2 Mrd. Euro so stark ein wie seit der globalen Finanzkrise 2009 nicht mehr. Im Vergleich zum März fielen sie sogar in Rekordtempo. Nach Ansicht von IfW-Experte Kooths zeigt der im Vergleich zu den Ausfuhren deutlich schwächere Rückgang der Importe, dass Deutschland insgesamt noch besser durch die Krise kommt als seine Handelspartner.

Die Bundesregierung hat zuletzt ein Konjunkturpaket im Umfang von 130 Mrd. Euro verabschiedet. Es beinhaltet unter anderem eine Senkung der Mehrwertsteuer im 2. Halbjahr 2020 von 19 % auf 16 %.

Gleichwohl wird Bruttoinlandsprodukt 2020 so deutlich zurückgehen wie noch nie in Friedenszeiten. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) rechnet mit einem Rückgang von 6,5 %, wobei sich eine Erholung bis weit ins Jahr 2022 erstrecken werde.

 

09.06.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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