BYD, Tesla, VW – Wem gehört die Zukunft im umkämpften Markt?

BYD rückt Konkurrenten immer näher und überzeugt mit einzigartigem Geschäftsmodell

 

BYD wird für Tesla und Volkswagen immer mehr zur ernsten Gefahr. Trotz des operativen Erfolgs kann die Aktie der Chinesen nicht mithalten.

Auf Basis der Verkaufszahlen für den chinesischen Heimatmarkt kommt BYD (CNE100000296) dem Elektro-Primus Tesla (US88160R1014) immer näher. Inkludiert man die verkauften Hybrid-Modelle, dann ist BYD sogar davon geeilt. Trotz der fantastischen Verkaufszahlen für das Jahr 2021 und einen neuen Rekordstart ins Jahr 2022 korrigierte der Aktienkurs von BYD zuletzt stark. Von über 36 € pro Anteil ging es zwischenzeitlich sogar auf unter 20 € hinab. Zurzeit notiert die Aktie von BYD bei 25,31 € und ging mit einem Kursgewinn von 4,78 % aus dem Handel am Freitag. Dadurch ergeben sich nun günstige Einstiegsmöglichkeiten.

BYD besteht aus drei großen Unternehmensteilen. Neben der bereits beschriebenen Tochtergesellschaft BYD Automobile existiert BYD Semiconducteurs und BYD Electronic. Letzteres stellt Produkte für die Unterhaltungselektronik her und gehört zu den größten Herstellern von Handyakkus weltweit. Das Tochterunternehmen BYD Semiconducteurs entwickelt und produziert eigene Halbleiter spezifisch für den Automobilmarkt und konnte schon namhafte Partner gewinnen. Darüber hinaus entwickelt das Automobile-Department leistungsstarke Batterietechnologie für den Automobil- und Kraftfahrzeugmarkt. Damit besetzt BYD nahezu alle wichtigen Märkte des Wertschöpfungsprozesses. Dies ist in dieser Form einzigartig und lässt BYD weitestgehend autark agieren.

 

2021 mit phänomenalen Wachstum

 

Nur der Volkswagen-Konzern (DE0007664039) und Tesla konnten im Jahr 2021 mehr Elektrofahrzeuge verkaufen als BYD. Im Gesamtjahr konnte BYD den Absatz im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdreifachen. Dazu konnte auch die erfolgreiche Expansion in den europäischen Markt beitragen.

 

Trotz der starken Zahlen zeigte sich die Aktie in den letzten Monaten mit negativer Tendenz. Seit Jahresbeginn korrigierte die Aktie von BYD um mehr als 20 %. Für die Korrektur sorgten unter anderem die Sorgen um eine Zinserhöhung der FED die den hoch bewerteten Sektor der Elektrofahrzeuge mehr trifft als zyklische Werte. Darüber hinaus drücken auch die Sorgen um eine Versorgungsknappheit und Einschränkung der Lieferketten durch den Krieg in der Ukraine die Kurse.

Für die Elektroauto-Industrie könnte sich der Krieg in der Ukraine auch als Katalysator entwickeln, da durch steigende Öl und Erdgaspreise Elektrofahrzeuge wesentlich attraktiver werden.

Auch aus fundamentaler Sicht zeigt die Aktie von BYD langfristiges Wachstumsperspektive. Während BYD zurzeit mit dem 2,3-fachen des Umsatzes bewertet wird, kommt Tesla auf über das 17-fache. Dennoch ist Tesla derzeit weiterhin das profitabelste EV-Unternehmen und wird diese Auszeichnung wohl auch dieses Jahr nicht verlieren, auch wenn BYD die jetzige Wachstumsdynamik konstant halten kann.

Insgesamt ist BYD ein mehr als solides Unternehmen, das neben einem starken Wachstum mit der Ausrichtung auf zukunftsreiche und margenstarke Märkte überzeugen kann. Die bestehenden Risiken sind vermehrt politisch und gelten somit für den gesamten Sektor.

 

19.03.2022 - Felix Eisenhauer

 

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