Nordex, Plug Power, Nel ASA – Kriegshandlung lassen Kurse explodieren
Politische Unruhen treiben Investoren in den Sektor der erneuerbaren Energien
Sektor der erneuerbaren Energien befindet sich durch die anhaltenden politischen Unruhen und die Sorge um eine Versorgungsknappheit mit Öl weiter im Aufwind.
Durch die militärischen Auseinandersetzungen im russisch-ukrainischen Konflikt und die daraus resultierenden Sorgen um eine drastische Verknappung des Öls haben die Aktien im Sektor der erneuerbaren Energien vor allem in Europa zu einer wahren Kursrally angesetzt. So kommt die Aktie von Nel ASA (NO0010081235) auf ein Wochenplus von über 32 % und auch die Windkraftanlagenhersteller wie Nordex (DE000A0D6554) zeigen nach langer Konsolidierungsphase erstmals wieder ein Lebenszeichen.
Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine plant die Europäische Union bis 2030 völlig unabhängig von sogenannten Energieimporten (Öl und Gas) aus Russland zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, muss besonders der Sektor der erneuerbaren Energien rapide ausgebaut werden. Hoffnungsträger bleibt dabei die Produktion von grünen Wasserstoff als Energieträger. Grüner Wasserstoff dient dabei als Schlüsselelement und Katalysator für die Umstellung auf erneuerbare Energien.
Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, baut der norwegische Wasserstoffspezialist Nel ASA die Produktionskapazitäten weiter aus. Die neue Elektrolyseur-Produktionsanlage in Norwegen produziert bereits in drei Schichten und ist damit gänzlich ausgelastet. Dadurch plant Nel ASA die Erschließung neuer Produktionsstätten in Europa. Auch eine Erweiterung des Werks in Herøya von 500 MW auf bis zu 2 Gigawatt sei bereits geplant.
Durch die Erweiterung der Produktionsstätten und der strategischen Wichtigkeit könnte Nel sogar zu einem wichtigen Partner für die Politik werden. Dieses könnte das Wachstumspotenzial zusätzlich beschleunigen.
Somit gestört Nel ASA zu den Profiteuren der Kriegshandlungen und die Aktie konnte seit Kriegsbeginn bereits mehr als 50 % zulegen. Anleger reagierten damit auf die existenzielle Unabhängigkeit von Energieimporten und setzen vermehrt auf den europäischen Marktführer. Dabei hat Wasserstoff den großen Vorteil, dass die Erträge bei Weitem nicht so einer großen Schwankungsbreite unterliegen wie die Erträge der Windkraft- und Solarunternehmen.
Plug Power und Windenergie mit Rebound
Neben den Wind- und Solarenergiekonzernen rückte auch der Wasserstoff-Primus Plug Power (US72919P2020) zurück in den Fokus der Anleger. Über 30 % legte die Aktie von Plug Power seit Kriegsbeginn zu. Dazu trugen auch die jüngst veröffentlichten Zahlen für das 4. Quartal 2021 zu, die besonders aus Umsatzsicht erfreuten und einen wichtigen Schritt zu Profitabilität darstellten.
Dennoch wird es noch einige Zeit dauern, bis Plug Power wirklich rentabel wirtschaftet. Die anstehende und sich beschleunigende Energiewende kann diese Entwicklung aber durchaus beschleunigen.
Zu den weiteren Gewinnern der politischen Entwicklung im Osten gehört Nordex. Die Aktie des Windkraftanlagenherstellers aus Deutschland hat in der Vergangenheit durch Gewinn- und Margenwarnungen durchaus Federn lassen. Vom Hoch im April des letzten Jahres bei 28,80 € ging es bergab bis auf 11,79 €. Der anhaltende Abwärtstrend konnte nachhaltig erst mit Beginn des Krieges gebrochen werden. So freuen sich die Aktionäre über eine Performance von +28,9 % binnen eines Monats.
Die am gestrigen Tag präsentierten Zahlen von Nordex sprechen allerdings nicht für eine nachhaltige Erholung des Aktienkurses. Der operative Gewinn im Jahr 2021 hatte sich auf nur noch 50 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum halbiert. Grund hierfür waren gestiegene Rohstoff- und Transportkosten.
10.03.2022 - Felix Eisenhauer
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