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Starker Endspurt schiebt Goldnachfrage 2021 deutlich an – Newmont mit Rückenwind

Goldnachfrage weltweit 4. Quartal 2021 auf 9-Jahreshoch

NTG24 - Starker Endspurt schiebt Goldnachfrage 2021 deutlich an – Newmont mit Rückenwind

 

Die neuesten Zahlen zur weltweiten Entwicklung der Goldnachfrage und des Goldangebotes zeigen für das Jahr 2021 einen neuen Anstieg. Vor allem im 4. Quartal legte die Goldnachfrage deutlich zu. Getrieben wurde diese insbesondere durch die Schmucknachfrage und die Zentralbanken, während es bei Gold-ETF’s zu Abflüssen kam. Das weltweite Goldangebot wurde durch ein deutlich geringeres Recycling gebremst, stieg aber gleichwohl noch leicht an. Das makroökonomische Umfeld legt insgesamt trotz kurzfristiger Zins-Sorgen nahe, dass der Goldpreis aus marktstrukturellen Gründen bald neue Aufwärtsimpulse erhält.

Die scharfe Korrektur in der vergangenen Woche bei Gold und noch mehr bei Silber ließ einige Investoren den Blick vor allem auf die Preisentwicklung dieser Edelmetalle richten.

Was aber zumindest ebenso bedeutsam für die mittelfristige Prognosegüte von Marktpreisen ist, ist die Entwicklung der Nachfrage. Und diese hat sich, wie die jüngsten Zahlen des World Gold Council (WGC) für das 4. Quartal und das Gesamtjahr 2021 zeigen, zuletzt stark zugenommen.

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Werbebanner ClaudemusDanach wuchs die Goldnachfrage für das Gesamtjahr 2021 (ohne OTC-Geschäfte) auf 4.021 Tonnen. Vor allem im 4. Quartal 2021 explodierte die Goldnachfrage regelrecht. Denn diese erreichte den höchsten Stand seit 9 Jahren. Mit einem Anstieg von fast 50 % gegenüber dem 4. Quartal 2020 glich der Mart damit einen großen Teil seines durch die Corona-Pandemie verursachten Nachfragerückganges aus. Wesentliche Ursache für diese Entwicklung war ein starker Anstieg der Nachfrage aus der Schmuckindustrie, aber auch seitens der Zentralbanken, deren Nachfrage im Gesamtjahr 2021 deutlich über dem Wert aus dem Vorjahr lag.

Die Nachfrage der Schmuckindustrie sprang dabei 2021 um 67 % auf 2.221 Tonnen, welche von einer Erholung der Verbrauchernachfrage nach Schmuck getrieben wurde, welche um 52 % auf 2.124 Tonnen zulegte. Allein im 4. Quartal betrug die vierteljährliche Goldnachfrage der Schmuckindustrie 713 Tonnen und markierte damit den höchsten Stand seit dem 2. Quartal 2013.

Rückläufig waren dagegen die globalen Bestände bei Gold-ETF’s. Sie gingen 2021 um 173 Tonnen zurück, nachdem sie im Jahr 2020 noch um 874 Tonnen zugelegt hatten. Der Rückgang war aber im 4. Quartal 2021 kaum noch zu spüren, denn dieser Betrug nur noch 18 Tonnen.

Deutlich zulegen konnte hingegen die Nachfrage nach Goldbarren und –münzen. Diese stieg 2021 um 31 % auf ein Achtjahreshoch von 1.180 Tonnen und betrug im 4. Quartal 2021 318 Tonnen, was der höchste Wert seit 2016 für ein 4. Quartal ist.

Auf der Käuferseite blieben 2021 auch die Zentralbanken. Sie kauften 2021 463 Tonnen Gold und damit 82 % mehr als im Vorjahr. Die weltweiten Gold-Zentralbankreserven stiegen dadurch auf den höchsten Stand seit fast 30 Jahren. Im 4. Quartal sank die Nachfrage allerdings um 22 %.

Diese Entwicklung der Erholung der weltweiten Goldnachfrage sollte dabei insbesondere vor dem Hintergrund des massiven Anstieges der weltweiten Inflation und Verschuldung sowie der Tatsache bewertet werden, dass die Goldnachfrage möglicherweise ,,Peak Production‘‘, also ein zyklisches Angebotshoch bereits vor Jahren erreicht hat.

 

Deutlicher Rückgang von Goldrecycling

 

Denn auch im Jahr 2021 nahm das weltweite Goldangebot ab. Es fiel um 1 % auf 4.666 Tonnen. Während sich dabei die Minenproduktion marginal um 2 % nach der Wiedereröffnung vieler Goldminen nach dem Lockdown zunahm, fiel das Goldrecycling deutlich um 11 %.

Für die mittelfristige Entwicklung der Goldnachfrage ist vor dem Hintergrund weiterhin tiefer Realzinsen mit anhaltend hohem Bedarf an realen Vermögenswerten zu rechnen. Dass die Zentralbanken weiter auf der Käuferseite sind, zeigt, dass Gold als strategischer Vermögenswert auch in Zentralbank-Bilanzen ein ,,Risiko-Diversifizierer‘‘ ist.

Der Goldpreis spiegelte ab vergangenem Mittwoch vor allem einen stärkeren US-Dollar, der von einer US-Geldpolitik getrieben wurde, welche die anhaltend expansive Geldversorgung schneller verknappen könnte als bislang angenommen. Dabei ist der Prognosenebel sowohl bei den Zentralbanken als auch den Marktteilnehmern weiter dick.

Die Fragilität der US-Konjunktur, aber auch jener in Europa und China, läßt dabei viel Spielraum zur Entschleunigung der gerade erst beschleunigten geldpolitischen Erwartungen in Bezug auf die Notenbanken.

Sobald sichtbar wird, dass die US-Notenbank weiter ,,data dependent‘‘ ist, also ihren geldpolitischen Kurs auch von geopolitischen und konjunkturellen Schocks weltweit beeinflussen läßt, dürften sich viele Marktteilnehmer an die Qualitäten des Goldes erinnern. Dies dürfte dann auch dem Goldpreis wieder zu neuem Schwung verhelfen. Dieser bewegt sich aber, wie der Blick auf die mittelfristige Entwicklung zeigt, weiter in engen Spannen seitwärts.

 

 

Zu den Profiteuren einer Erholung des Sentiments im Goldpreis wie auch von einem möglichen Angebotsspitze bei Gold profitieren vor allem die großen Goldminen-Unternehmen wie Newmont (US6516391066).

 

Und was ist das Fazit?

 

Die letzten Änderungen in den Markterwartungen an den geldpolitischen Kurs der US-Notenbank und ein im Anschluss stärkerer US-Dollar drückten zuletzt auf den Preis von Gold (und Silber). Die jüngsten Zahlen des WGC zur Entwicklung der weltweiten Goldnachfrage und des Goldangebotes zeigen jedoch, dass die Trends beider Komponenten höhere Goldpreise erwarten lassen.

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Werbebanner ISIN-WatchlistSollte sich insbesondere die ETF-Nachfrage erholen und die Münzen- und Barrennachfrage ebenso dynamisch bleiben wie die Schmucknachfrage, sollte nicht erwartet werden, dass die Zentralbanken dies durch eine geringere Nachfrage abschwächen. Ein Blick auf den Goldanteil an den Zentralbankreserven weltweit macht nämlich schnell klar, dass der Nachholbedarf diesbezüglich extrem groß bleibt.

 

31.01.2022 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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