Ist Henkel jetzt bereit zum Abheben?

Die Anleger sind noch nicht überzeugt

 

Rote Vorzeichen waren am Dienstag im DAX erfreulicherweise ein äußerst seltenes Phänomen. Gerade einmal zwei der 40 Titel im Index mussten an einem ausgesprochen freundlichen Handelstag Verluste hinnehmen. Einer davon war die Aktie von Henkel, die mit Abschlägen von gerade einmal 0,6 Prozent die rote Laterne überreich bekam.

Das klingt zunächst nicht weiter dramatisch und von einem Crash kann auch schwerlich die Rede sein. Dennoch ist es etwas bedenklich, dass der Titel nicht einmal an guten Tagen Auftrieb zu erfahren scheint. Es ist auch nicht so, als wäre Henkel (DE0006048408) losgelöst von den allgemeinen Marktentwicklungen. Schließlich ging es am Montag, wie mit den meisten Aktien, steil in die Tiefe.

Die Erholungen an den Börsen gestern könnten damit lediglich verhindert haben, dass die Henkel-Aktie noch sehr viel weiter in Richtung Süden gestürzt ist. Da hilft es auch wenig, dass die Analysten dem Titel gegenüber recht positiv eingestellt sind. Derzeit gibt es von den großen Analysehäusern keine einzige Verkaufsempfehlung zu sehen.

Mancher Beobachter spricht derzeit sogar von einer Einstiegschance, nachdem die Kurse sich auf Jahressicht um 15 Prozent in die Tiefe bewegt und knapp unter 70 Euro ein neues Mehr-Jahres-Tief erreicht haben. Auch mit dem Schlusskurs bei 73,08 Euro werden die Risiken als gering eingeschätzt. Das einzige Problem: so ganz scheinen die Aktionäre derart optimistischen Einschätzungen nicht folgen zu wollen.

 

Henkel braucht Starthilfe

 

Generell mag Henkel derzeit tatsächlich einiges an Aufwärtspotenzial bergen. Sollte es noch zu einer Erholung kommen, könnte die sich problemlos im zweistelligen Prozentbereich abspielen und selbst die 100-Euro-Marke scheint nicht unerreichbar zu sein. Offenbar schafft das Papier derartige Kunststücke aber aktuell nicht aus eigener Kraft. Es braucht wohl etwas Starthilfe in Form von guten Neuigkeiten, um das Interesse der Käufer wieder auf sich zu lenken. Da auf solche nie wirklich Verlass ist, bleibt auch die Seitenlinie für den Moment eine legitime Option.

 

16.02.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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