Förderung von Home-Office
Aktuelle Greenpeace-Studie zeigt langfristige Vorteile
Forderungen nach mehr Home-Office bestehen schon länger. Doch wie könnte die Umsetzung aussehen? Bereits im April verkündete Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, dass er Homeoffice in Deutschland gesetzlich durchsetzen will und daher bis Herbst einen Gesetzesentwurf für ein Recht auf Homeoffice vorlegen möchte. Künftig soll jeder Arbeitnehmer das Arbeiten von zuhause aus einfordern können, sofern dies die betrieblichen Voraussetzungen ermöglichen. Dies soll auch über die Corona-Pandemie hinaus gelten und eine langfristige Lösung darstellen.
Im Zuge der Maßnahmen der Corona-Pandemie stieg die Zahl der Home-Office-Nutzer erheblich. Dies hat gezeigt, dass es durchaus viele Möglichkeiten in verschiedenen Bereichen gibt, um Arbeiten auch vom Home-Office aus zu erledigen.
Kritik von Arbeitgebern
Viele Arbeitgeber lehnen die Pläne von Heil ab. Es sei sowohl im Interesse von Arbeitgebern als auch von Beschäftigten, mobiles und flexibles Arbeiten dort einzusetzen, wo es möglich und sinnvoll sei. Jedoch wurde argumentiert, dass betriebliche Belange und die Wünsche der Kunden weiterhin eine zentrale Rolle spielen müssten. Und gerade dies sei durch Homeoffice nicht flächendeckend zu gewährleisten.
Greenpeace liefert konkrete Argumente
Während Heil zwar auch viel Kritik bekam, wurde er auch teilweise in seinem Vorhaben unterstützt – unter anderem von Katrin Göring-Eckardt, die zudem einen Rechtsanspruch auf schnelles Internet fordert, und Olaf Scholz.
Nun könnte eine aktuelle Studie von Greenpeace zum Home-Office weitere Argumente für eine derartige gesetzliche Regelung liefern, wenn dadurch flächendeckend Home-Office durchgesetzt werden kann.
Denn wenn mehr Menschen von zuhause arbeiten, könnten deutliche Mengen an Treibhausgasen eingespart werden. Durch weniger berufsbedingten Verkehr könnten gerade Städte, die teilweise sehr stark unter Abgasen, aber auch unter anderen Faktoren wie etwa Stau leiden, entlastet werden. Der CO2-Ausstoß, der durch Verkehr verursacht wird, könnte um 5,4 Millionen Tonnen pro Jahr sinken, wenn mehr Menschen dauerhaft Home-Office in Anspruch nehmen würden. Das entspricht 18 % aller durch Pendeln entstehenden Emissionen und 4 % aller Personenverkehrsemissionen.
Um diese Einsparung zu erreichen, müssten 40 % der Arbeitnehmer an zwei Tagen pro Woche von zuhause arbeiten. Damit wäre es zumindest laut Greenpeace also gut, wenn die Bundesregierung das Arbeiten im Homeoffice konsequent fördern würde.
20.08.2020 - Ann-Kathrin Wellen - akw@ntg24.de
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