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TUI weiter im Sinkflug, auch die Deutsche Bank sieht rot, BYD kann sich der schlechten Stimmung nicht länger entziehen und SAP rutscht ebenfalls ab

Schmerzliche Tage für die Investoren

NTG24 - TUI weiter im Sinkflug, auch die Deutsche Bank sieht rot, BYD kann sich der schlechten Stimmung nicht länger entziehen und SAP rutscht ebenfalls ab

 

Der Bärenmarkt schlug am Donnerstag mal wieder zu und schickte die allermeisten Aktien tief in rotes Gebiet. Von der schlechten Laune befreien konnten sich nur einige wenige Titel, die mit guten Neuigkeiten punkten konnten und selbst das ist dieser Tage kein Garant für steigende Kurse. Zweifel hingegen führen sehr zuverlässig zu hohen Kursabschlägen.

Das bekommt TUI (DE000TUAG000) schon seit einer ganzen Weile zu spüren. Obschon die Führungsetage des Reiseveranstalters gefühlt täglich Mut mit Blick auf das Sommergeschäft zu machen versucht, rutscht der Aktienkurs immer weiter in die Tiefe. Mittlerweile fallen die Schlusskurse schon niedriger aus als beim Corona-Crash vor zwei Jahren. Das Vertrauen der Anleger in ein fulminantes Comeback im Sommer scheint sich in sehr engen Grenzen zu halten.

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Werbebanner WikifolioDas mag auch daran liegen, dass vor wenigen Tagen der langjährige Chef Friedrich Joussen überraschend seinen Weggang per Ende September bekanntgab. Dafür wurden zwar keine besonderen Gründe genannt, doch munkeln einige Nutzer in den sozialen Medien, dass vor allem die eine oder andere konzerninterne Enttäuschung den TUI-Chef bei seiner Entscheidung zu seinem vorzeitigen Austritt motiviert haben sollen. Freilich sind das aber blanke Spekulationen.

 

Das Rezessionsmonster verschwindet nicht

 

Auch die Deutsche Bank (DE0005140008) reihte sich am Donnerstag mit Abschlägen von 2,95 Prozent in eine lange Liste von Verlierern ein und fiel bis auf nur noch 8,32 Euro zurück. Vor vier Wochen bewegte das Papier sich noch in zweistelligen Regionen und die 10-Euro-Marke wurde als recht verlässliche Unterstützung angesehen. Jene wieder zu erobern, daran wagen die Bullen jetzt wohl gar nicht mehr denken zu wollen.

Die Angst vor eine möglichen Rezession nimmt der Deutschen Bank momentan jeden Wind aus den Segeln. Zwar sind die steigenden Zinsen eigentlich eine gute Entwicklung für das Frankfurter Geldhaus. Viele gehen aber davon aus, dass dadurch entstehende positive Effekte durch einen Einbruch der Nachfrage nach Krediten aufgefressen werden könnten. Kurzum: die Stimmung bleibt weiter schlecht und die Verstimmungen der Aktionäre werden so schnell kaum verschwinden.

 

Keine Ausnahmen mehr

 

Für von rapide sinkenden Kursen geplagte Investoren war die Aktie von BYD (CNE100000296) in den letzten Monaten so etwas wie ein Fels in der Brandung. Während allerorten die Kurse in Richtung Keller purzelten, konnte der chinesische Autobauer einen Kursrekord nach dem nächsten raushauen. Den jüngsten erreichte das Papier erst in dieser Woche. Allerdings fehlte den Käufern der Mut, um den Kurs über die Marke von 40 Euro zu hieven und so kam es zu einer Korrektur, die sich im gestrigen Handel weiter fortsetzte.

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Mit einem Minus von 1,2 Prozent ging es für die BYD-Aktie bis auf 38,32 Euro abwärts. Das ist erstmal kein Beinbruch und das Papier hinterlässt im aktuellen Marktumfeld weiterhin einen hervorragenden Eindruck. Allerdings steht natürlich die Sorge im Raum, dass der Höhepunkt nun überschritten sein könnte. Dieses unwohle Gefühl steht BYD an den Börsen derzeit etwas im Weg, während sich fundamental zuletzt nichts geändert hat.

 

SAP fällt bei Anlegern durch

 

Sorgen machen sich viele Anleger auch um SAP (DE0007164600), wo Kursrekorde schon seit langer Zeit keine Rolle mehr spielen. Stattdessen wird darüber gemunkelt, ob das Geschäftsmodell des Software-Anbieters im derzeitigen Marktumfeld überhaupt noch tragbar ist. Angeheizt werden solche Diskussionen unter anderem durch Analysten der BNP Paribas, welche bei SAP „Nachfragerisiken“ sehen.

Während Konzerne angesichts steigender Kosten ihre Ausgaben für Software noch einmal genau überdenken, hat an den Börsen bei Tech-Aktien eine 180-Grad-Wende stattgefunden. Im vergangenen Jahr galten die noch als sichere Gewinnbringer, mittlerweile scheuen die meisten Anleger das hohe Risiko. SAP geriet aufgrund des teuren Konzernumbaus bereits 2021 unter Druck. Der Abwärtstrend fällt damit nur umso deutlicher aus. Bei Handelsschluss am Donnerstag standen noch 86,93 Euro auf dem Ticker. Vor nicht ganz zwei Jahren konnten im Hoch noch rund 140 Euro erreicht werden.

 

Die Bären bleiben am Steuer

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistWer es bisher immer noch nicht wahrhaben wollte, bekommt derzeit die letzten schlagkräftigen Argumente dafür geliefert, dass die Börsen sich klar im Bärenmodus befinden. Sinkende Kurse werden noch eine ganze Weile ein normaler Anblick bleiben und wann das Ganze sein Ende findet, ist völlig offen. In der Vergangenheit konnte das schon mal gut und gerne über ein Jahr dauern. Das bedeutet zwar nicht, dass mit Aktien jetzt kein Geld mehr verdient werden könnte. Anders als noch im letzten Jahr brauchen Anleger aber entweder Geduld, ein sehr gutes Händchen für die richtige Auswahl von Aktien oder im besten Fall beides.

 

01.07.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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