JinkoSolar verpasst den Ausbruch, Nel ASA sucht nach dem Boden, Tesla will in Grünheide wohl mehr Lohn zahlen und BASF kann Analysten nicht überzeugen
Noch immer kämpfen die Märkte mit erheblichem Gegenwind
An der Börse ergab sich am Mittwoch kein vollkommen schlechter Eindruck. Die Bullen trauten sich zwar noch immer nicht so recht aus der Deckung, sie konnten sich aber deutlich besser gegenüber dem noch immer heftigen Gegenwind behaupten. Grüne Vorzeichen waren wieder öfter zu bewundern, doch an der hohen Nervosität hat sich nichts geändert.
JinkoSolar (US47759T1007) gehörte vor Kurzem noch zu den größten Gewinnern, nachdem das Unternehmen ansehnliche Auslieferungszahlen seiner Tochter Jiangxi Jinko mitteilen ließ. Am Dienstag bescherte das der Aktie Aufschläge von gut zehn Prozent. Jene konnten auch am Mittwoch verteidigt werden. Allerdings trauten die Käufer sich nicht noch weiter in die Höhe. Bei der 30-Euro-Marke war Schluss und bis Handelsschluss ging es nochmal auf 29,60 Euro zurück.
Der Tagesgewinn blieb letztlich bei überschaubaren 0,85 Prozent. Ein wenig enttäuschend mag das sein, denn im Chart sind die kräftigen Aufschläge vom Wochenbeginn noch eher überschaubar. Sollte es dabei bleiben, hätte die JinkoSolar-Aktie den Abwärtstrend vielleicht unterbrochen, aber eher noch nicht ins Gegenteil verkehrt. Aber was nicht ist, kann ja bekanntlich noch werden. Generell ist das Umfeld für Titel aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien wieder freundlicher geworden.
Nel weiter am Wackeln
Letzteres verhalf auch der mehr als angeschlagenen Aktie von Nel ASA (NO0010081235) am Dienstag zu einer kräftigen Erholung. Nach Aufschlägen von ungefähr acht Prozent schwächelte das Papier tags darauf aber schon wieder und gab um 1,7 Prozent bis auf 0,71 Euro nach. Auf sehr niedrigem Niveau scheint die Aktie sich vorsichtig auf die Suche nach einem Boden zu begeben. Die noch immer hohe Nervosität lässt sich dabei aber kaum leugnen.
Erfreulich bleibt momentan einzig, dass es bei Nel ASA nicht schon wieder einen deutlichen Einbruch zu sehen gab und die Tiefststände der jüngsten Vergangenheit erst einmal auf Abstand gehalten werden können. Das lässt die Anteilseigner etwas durchschnaufen, doch wirklich ausruhen können sie sich noch nicht. Unverändert fehlt es Nel an überzeugenden Schlagzeilen und schon seit Monaten warten die Bullen vergeblich auf neue Großaufträge oder andere erfreuliche Nachrichten.
Tesla geht auf Arbeitnehmer zu
Etwas zu tun scheint sich derweil im Streit zwischen Tesla (US88160R1014) mit Mitarbeitern in Grünheide. Über 1.000 Angestellte monierten kürzlich öffentlich schlechte Arbeitsbedingungen. Zuvor berichtete der „Stern“ über eine auffällige Häufung von Arbeitsunfällen. Tesla bestreitet derartige Vorwürfe zwar, geht aber dennoch einen Schritt auf die Angestellten zu. Laut der Gewerkschaft IG Metall sollen die Löhne erhöht werden. Konkrete Informationen zur Höhe der Lohnerhöhungen gibt es aber noch nicht.
Zudem werden die Arbeitsbedingungen in Grünheide von den Arbeitnehmervertretern weiterhin stark kritisiert. Lohnerhöhungen wirken da fast schon wie eine Art Trostpflaster und ob die Gewerkschaft sich damit allein abspeisen lassen wird, bleibt abzuwarten. Die Anleger sahen gestern keinen Grund zum Jubeln und die Tesla-Aktie bewegte sich um knapp 1,5 Prozent bis auf 249,15 Euro in Richtung Süden.
BASF: Gewinnwarnung voraus?
Im grünen Bereich landete derweil BASF (DE000BASF111). Zugewinne von 0,48 Prozent sind zwar nicht unbedingt sensationell. Bei der Aktie ist es aber wahrscheinlich schon eine gute Nachricht, wenn es mal ausnahmsweise nicht abwärts geht. Analysten blicken noch immer sehr skeptisch auf das Unternehmen und die Berenberg-Bank passte ihr Kursziel vor wenigen Tagen noch einmal nach unten an. Statt 50 Euro werden nur noch 45 Euro in Aussicht gestellt. Immerhin etwas mehr als der letzte Schlusskurs, der sich auf 42,50 Euro beläuft.
Die Börsenprofis rechnen fest damit, dass BASF noch in diesem Monat die Prognose für das laufende Jahr kappen wird. Darauf würde die schwache Entwicklung in der Industriechemie ebenso hinweisen wie die enttäuschenden Neuigkeiten von Mitbewerbern. Trotz hoher Dividendenrendite reicht es nur für eine neutrale Empfehlung. Die Aussicht auf eine Gewinnwarnung klingt wenig verlockend, allerdings dürfte eine solche auch schon weitgehend eingepreist sein.
Auf Messers Schneide
Die wieder einmal dramatischen Entwicklungen der letzten Tage haben die Unsicherheit an der Börse noch einmal in die Höhe schießen lassen. Die Börsianer sorgen sich um Zinsen ebenso wie um die Sicherheitslage in der Welt und eine schwächelnde Konjunktur. Vor diesem Hintergrund haben sich DAX und Co. gar nicht allzu schlecht geschlagen. Doch eine große Erholungsrallye zeichnet sich weiterhin nicht ab.
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12.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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