BYD treibt es weiter nach Europa, Abkühlung bei Morphosys, die Commerzbank darf weitere Aktien zurückkaufen und auch JinkoSolar stellt den Anlegern Geschenke in Aussicht

Bei manchem Titel können die Börsianer sich für keine klare Richtung entscheiden

 

Zwar ist schon jetzt klar, dass 2023 trotz hoher Zinsen und diverser Krisen als ein hervorragendes Börsenjahr in die Geschichtsbücher eingehen wird. Doch die Kursentwicklung in den letzten Tagen scheint noch weitgehend offen zu sein. Eine klare Richtung fehlte zuletzt, und das macht sich bei einigen Titeln stärker bemerkbar als anderswo.

Die Aktie von BYD (CNE100000296) geriet zuletzt schwer unter Druck und war schon drauf und dran, auf ihr Jahrestief zurückzufallen. Anhaltender Gegenwind auf dem chinesischen Heimatmarkt sowie Skepsis gegenüber den Erfolgsaussichten in Europa hinterließen deutliche Spuren. Nun scheint das Unternehmen seine Expansionsbemühungen auf dem hiesigen Kontinent aber nochmals zu unterstreichen.

 

Wie die „Financial Times“ berichtet, plant BYD offenbar damit, eine neue Fabrik in Ungarn zu errichten. Die entsprechenden Pläne könnten Insidern zufolge noch im Laufe des Freitags publik gemacht werden. Gebaut werden sollen voraussichtlich in Szeged sowohl Autos als auch Batterien. Letztere könnten dann in ganz Europa zum Einsatz kommen. Auch wenn es an einer offiziellen Bestätigung am Donnerstag noch fehlte, so scheinen die Vorhaben den Aktionären zu gefallen. Die BYD-Aktie konnte sich um 2,8 Prozent erholen und bis auf 23,70 Euro zulegen.

 

Morphosys im Ausverkauf

 

Schwer abgekühlt hat sich die bis vor Kurzem noch euphorische Stimmung bei den Aktionären von Morphosys (DE0006632003). Die Aktie durchlebt derzeit weiterhin viel Bewegung, wobei es aber leider nicht immer in die aus Anlegersicht richtige Richtung geht. Am Donnerstag ging es mit den Kursen um über acht Prozent in die Tiefe. Zu Handelsschluss standen so nur noch 30,74 Euro auf dem Ticker. Neuigkeiten gab es keine zu vernehmen.

Der Kurs gleich sich nun aber eher den Erwartungen der Analysten und auch dem Ausgabepreis neuer Aktien im Zuge einer Kapitalerhöhung an. Ob nun endlich etwas Ruhe in den Titel einkehrt, bleibt abzuwarten. Morphosys konnte zuletzt gute Studienergebnisse liefern und sich finanziell zumindest für eine Weile auf eine stabile Basis stellen. Das wird aber wohl eher nichts daran ändern, dass die Aktie stets und immer auch von Spekulationen angetrieben wird. Es bleibt potenziell also gefährlich und die nächsten guten Neuigkeiten sind am Horizont derzeit noch nicht abzusehen.

 

Die Commerzbank stellt Aktienrückkäufe in Aussicht

 

Das sieht bei der Commerzbank (DE000CBK1001) schon ganz anders aus. Wie das Geldhaus gestern Abend mitteilte, erhielt man durch die Finanzaufsicht der EZB die Zustimmung für weitere Aktienrückkäufe. Bis zu 600 Millionen Euro dürfen dafür im kommenden Jahr aufgewendet werden. Anfang Januar sollen die Aktionäre nun über die konkreten Pläne für 2024 in Kenntnis gesetzt werden. Es steht aber zu erwarten, dass es für die Anleger erfreuliche Neuigkeiten sein werden.

 

Das nimmt etwas Druck von der Commerzbank-Aktie, welche unter der Aussicht auf eventuell sinkende Zinsen im neuen Jahr zuletzt etwas gelitten hatte. Der Kurs legte gestern noch vor der angesprochenen Meldung um 1,33 Prozent bis auf 10,66 Euro zu. Die Chancen für weitere grüne Vorzeichen stehen nicht schlecht und zumindest die wichtig 10-Euro-Marke dürften die Bullen aller Voraussicht nach recht schmerzfrei verteidigen können.

 

Auch JinkoSolar kauft munter eigene Aktien

 

Bei JinkoSolar (US47759T1007) macht man sich ebenfalls Gedanken um weitere Aktienrückkäufe und wie einem Bericht der „IT-Times“ zu entnehmen ist, hat der Vorstand jüngst seine Zustimmung zur Fortsetzung eines bereits im Jahr 2022 gestarteten Rückkaufprogramms erteilt. Es werden weitere 18 Monate eingeplant, sodass das Ganze noch bis Ende Juni 2025 andauern wird. In dieser Zeit werden Anteile mit einem Wert von bis zu 200 Millionen US-Dollar eingesammelt werden können.

JinkoSolar ist noch sehr weit davon entfernt, diese Summe tatsächlich zu erreichen. Umso größere Chancen für kurstreibende Effekte rechnen sich derzeit einige Anlegerinnen und Anleger aus. Die JinkoSolar-Aktie konnte sich gestern in freudiger Erwartungshaltung um 3,3 Prozent bis auf 31,50 Euro verbessern. Es bleibt aber noch viel Luft nach oben und ob der Titel endgültig den Weg aus dem Abwärtskanal gefunden hat, bleibt noch immer abzuwarten.

 

Soll es das gewesen sein?

 

Gemein ist den meisten Aktien dieser Tage, dass von Höhenflügen nicht mehr viel zu sehen ist. Stattdessen gibt es allerorten eine Beruhigung und stellenweise schon eine Konsolidierung zu sehen. Die große Rallye scheint sich mindestens eine Pause zu genehmigen. Zwar sehen Experten für 2024 durchaus weiteres Potenzial an den Märkten, ganz speziell im Falle sinkender Zinsen. Doch besteht eben auch das Risiko, dass die derzeitige Erwartungshaltung enttäuscht werden könnte. Ausruhen können die Börsianer sich noch lange nicht.

22.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen

---

---

Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur

 

---

Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)