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BYD enttäuscht mit Zahlen, Deutsche Bank leidet unter Gewinnmitnahmen, Steinhoff weiter in Schockstarre und bei Valneva fehlt es an Geduld

Jetzt ist guter Rat teuer

NTG24 - BYD enttäuscht mit Zahlen, Deutsche Bank leidet unter Gewinnmitnahmen, Steinhoff weiter in Schockstarre und bei Valneva fehlt es an Geduld

 

Dass mit E-Autos enorm viel Geld zu verdienen ist, stellte Tesla erst kürzlich mit einem fulminanten Zahlenwerk unter Beweis. So mancher Anleger dürfte infolgedessen mit ähnlich guten Ergebnissen beim chinesischen Autobauer BYD gerechnet haben. Der sorgte am Donnerstag allerdings für eine mittelschwere Enttäuschung.

Zwar konnten die Umsätze um über 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden und lagen nun bei umgerechnet 7,27 Milliarden Euro. Analysten rechneten im Vorfeld jedoch mit rund 7,9 Milliarden Euro womit die Erwartungen an den Märkten enttäuscht wurden. Die Quittung gab es in Form einer heftigen Korrektur. Um gut sieben Prozent ging es für BYD (CNE100000296) an den hiesigen Märkten in die Tiefe.

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Werbebanner ZB-SeminarNoch schwerer als die verfehlten Erwartungen beim Umsatz dürfte der Titel von einem Rückgang bei den Gewinnen getroffen worden sein. Hier ging es laut „Handelsblatt“ um 27 Prozent in Richtung Süden. Eine Katastrophe ist all das nicht. Gerade im vergleich zu Tesla lassen die Ergebnisse aber arg zu wünschen übrig, die Kurskorrektur geht daher in Ordnung. Die gute Nachricht bei all dem: der langfristige Aufwärtstrend bleibt für den Moment unberührt.

 

Anleger zweifeln an der Deutschen Bank

 

Ebenfalls erfreuliche Zahlen gab es vor wenigen Tagen bei der Deutschen Bank (DE0005140008) zu sehen. Jene schaffte es im fünften Quartal in Folge, schwarze Zahlen auszuweisen und das trotz noch immer horrender Kosten für den Konzernumbau. Selbst die Erwartungen von manchem Analysten konnte das Geldhaus komfortabel übertreffen.

Den Anlegern reicht das jedoch nicht, um die nächste Rallye auf den Weg zu bringen. Stattdessen entschieden viele sich dazu, nach den Zahlen Gewinne mitzunehmen. Das führte am Mittwoch zu Abschlägen von etwa 6,5 Prozent und am Donnerstag war von einer Erholung nichts zu sehen. Klarer hätten die Aktionäre nicht machen können, dass sie noch immer an der Deutschen Bank zweifeln.

 

Auch Steinhoff scheitert an der Erholung

 

Bei Steinhoff (NL0011375019) gab es zwar tatsächlich grüne Vorzeichen im Handel am Donnerstag zu sehen. Die fielen jedoch nicht hoch genug aus, um bereits von einer echten Erholung sprechen zu können. Mit einem Plus von 3,6 Prozent reicht es lediglich, um einen Sturz unter 0,13 Euro und damit den potenziellen Übergang in einen völligen Crash zu verhindern. Aufgeschoben muss in diesem Fall aber nicht aufgehoben bedeuten und die Lage bleibt angespannt.

Es ist den Investoren auch kaum zu verdenken, dass sie sich bei dem schwer angeschlagenen Möbelkonzern vornehm zurückhalten. Schließlich befindet der sich noch immer in der Schwebe und muss sich unter anderem Vorwürfe gefallen lassen, wonach schon jetzt keine Liquidität mehr gegeben wäre. Das zumindest behaupten die ehemaligen Eigner von Tekkie Town, die vor Gericht eine Liquidation erwirken und eine gerichtliche Zustimmung zum Vergleich mit den Gläubigern aufhalten wollen. Der Ausgang des Ganzen ist offen, die Nervosität bei den Aktionären ist spürbar.

 

Die große Hoffnung?

 

Mit der Angst zu tun bekamen es offensichtlich auch die Anleger von Valneva (FR0004056851). Die Aktie des Impfstoffherstellers aus Frankreich überzeugte zuletzt eigentlich mit einer recht ansehnlichen Performance, noch dazu liegen viele Hoffnungen auf dem Tot-Impfstoff gegen Corona, welcher mit etwas Glück schon in wenigen Monaten erste Zulassungen erhalten könnte. Nicht wenige halten es für möglich, dass der so manchen Impfskeptiker doch noch überzeugen kann, gerade mit Blick auf die aktuell wieder ansteigenden Infektionszahlen.

Nördlich von 20 Euro wird es den Börsianern dann aber wohl doch zu gefährlich. Zumindest musste Valneva diese Marke am Donnerstag wieder aus der Hand geben und fiel um rund vier Prozent auf 19,58 Euro zurück. Da es keine nennenswerten Neuigkeiten zu sehen gab, liegt die Vermutung nahe, dass es sich dabei um Gewinnmitnahmen gehandelt hat. Die weitere Entwicklung ist nach wie vor direkt verknüpft mit den nächsten Meldungen zu laufenden Studien sowie Zulassungsverfahren. Da all das ziemlich unvorhersehbar ist, trifft dies in letzter Konsequenz auch auf die Aktie des Unternehmens zu.

 

Man kann nicht immer gewinnen

 

Auf allen hier vorgestellten Aktien ruhten oder ruhen zum Teil große Hoffnungen seitens der Anleger. Im Falle der Deutschen Bank und Steinhoff mag das die meiste Zeit schlicht die Aussicht auf ein furioses Comeback irgendwann in der Zukunft gewesen sein. Bei BYD waren die Träume der Käufer schon deutlich greifbarer und mit Blick auf die Konkurrenz auch nicht unbegründet. Valneva bietet schließlich die Aussicht darauf, ein neues Kursfeuerwerk mit Corona-Impfstoffen zu zünden.

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Werbebanner ISIN-WatchlistWie die jüngsten Ereignisse zeigen, können aber selbst gefeierte Titel immer mal wieder für kleine bis mittelschwere Enttäuschungen sorgen. Solange die sich in Grenzen halten, müssen langfristig orientierte Anleger sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Anders sieht das aus, wenn die negativen Entwicklungen über Monate einfach kein Ende finden wollen, wie es etwa beim schwer spekulativen Steinhoff der Fall ist. Wer hier das nötige Fingerspitzengefühl beweist und kurzfristige Korrekturen von anhaltenden Abwärtsbewegungen unterscheiden kann, ist an der Börse bestens gerüstet.

 

29.10.2021 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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