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Kann der Kupferpreis den Abwärtstrend brechen?

Kupfer – was sagt der Chart?

NTG24 - Kann der Kupferpreis den Abwärtstrend brechen?

 

Viele Rohstoffe haben in diesem Jahr preislich eine Achterbahnfahrt hinter sich. Die Corona-Pandemie mit ihrem gleichzeitigen Angebots- und Nachfrageschock schüttelte die Konfidenzintervalle von Controllern durcheinander. Und das Vertrauen in frühere Trends bekam oft genug einen Riss. Denn es ist bislang eine immer noch offene Frage, wie sich dieser Schock mittel- und langfristig auf beide Marktseiten auswirkt.

Die Charttechnik als eine Dimension dieses Prozesses gibt hingegen Signale, für deren Analyse man keine großen Budgets braucht. Sieht man also grundsätzlich Preis- und Volumenentwicklungen als Spiegelbild der Anlegerpsyche wie auch der realen effektiven Marktkräfte, so ist es sehr wahrscheinlich, dass diese Informationen darüber enthalten, wie die Disposition der Marktteilnehmer in Bezug auf diesen Vermögenswert strukturiert ist.

 

Dr. Copper und die Weltwirtschaft

 

Dies zeigt ich auch beim Chart von Dr. Copper, also dem Kupferpreis. Denn Kupfer ist ein Gradmesser wirtschaftlicher Aktivität. Dies ergibt sich aus seinen Verwendungszwecken und damit seiner Trendwirkung. Ein Blick auf den Kupferpreis ist damit zumindest teilweise auch ein Gradmesser zukünftiger Konsum- und Investitionspläne derer, die Kupfer verbrauchen oder anbieten (wollen).

Ein Blick auf Chart 1 zeigt, dass sich der Kupferpreis seit der Finanzkrise 2008/2009 unter hohen Schwankungen seitwärts bewegt hat. Der starken Gegenreaktion nach dem Absturz 2008 folgte lange Plateau-Phase, bei der Kupfer bis Ende 2015 einen Großteil seiner vorherigen Gewinne wieder abgab.

Mit dem Zyklustief der Rohstoffe Ende 2015 erhielt Kupfer dann einen neuen Aufwärtsimpuls, welcher aber bis Ende 2019 ebenfalls deutlich abflaute.

Dann kam Corona. Anfang 2020 stürzte der Kupferpreis dann erneut ab und verlor fast seine gesamten Gewinne seit Ende 2015.

Interessantes Detail: Der Tiefstkurs im Ausverkauf im Frühjahr 2020 lag immer noch über dem Zyklustief vom Januar 2016 (rote Horizontale in Chart 1).

 

 

Im Zuge dieses Ausverlaufes brach Kupfer allerdings aus seinem großen Konsolidierungsdreieck nach unten aus (s. linkes gelbes Rechteck), und dies auch auf Monatsbasis. Allerdings währte dieser Schockzustand nicht sehr lange, denn bereits der Monatscandle für den April 2020 hatte sich wieder bis an die untere, seit 2009 laufende Aufwärtstrendlinie herangerobbt.

Danach drehte der Kupferpreis wieder nach oben, holte die Verluste wieder auf und schickt sich nun an, aus seinem Konsolidierungskeil nach oben auszubrechen.

Zwar warnt der Abrutscher vom März 2020 vor den Risiken eines Fehlsignals nach oben. Dies sollte bei der Interpretation beachtet werden.

Gleichwohl stimmt die aktuelle Dynamik bei Kupfer zuversichtlich. Denn der Kupferpreis ist mustergültig in den letzten Wochen an seiner Abwärtstrendline auf Wochenbasis abgeprallt, fiel aber nicht mehr deutlich zurück. Dies zeigt den Aufwärtsdruck. Die Umsätze, die Kupfer beim Entlangschrammen an seiner Abwärtstrendlinie generierte, waren auch nicht so hoch, um eine Bullenfalle zu vermuten.

Damit bleibt die Arbeitshypothese, dass Kupfer nun den Ausbruch nach oben schaffen könnte. Chart 2 zeigt die Entwicklung auf Wochenbasis.

 

 

Dabei hat Kupfer inzwischen, wenn auch nur ganz knapp, einen mittelfristigen Widerstand vom vergangenen Jahr überwunden. Besser als Bestätigung wäre allerdings ein signifikantes Schließen oberhalb der Trendlinie am Freitag zu Handelsschluss.

In diesem Fall würde Kupfer den Ausbruch auf Wochenbasis bestätigen, womit die Chancen stiegen, dass dies auch zum Monatsende der Fall ist.

 

Fazit

 

Kupfer ist drauf und dran, ein mittelfristiges Kaufsignal zu generieren. Ein Überwinden auf Wochen-Schlusskursbasis wäre eine erste Bestätigung, eine auf Monatsbasis eine zweite und wichtigere. Angesichts der Signalfunktion, welche der Kupferpreis für die Weltwirtschaft im Allgemeinen wie auch für den gesamten Rohstoffsektor im Besonderen hat, sollte dieses Signal, wenn es kommt, nicht unterschätzt werden.

 

19.08.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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