Morphosys marschiert weiter, auch TUI legt wieder den Vorwärtsgang ein, BYD gerät immer mehr unter Druck und Plug Power scheitert erneut an einer Erholung
Trübt die Stimmung sich schon wieder ein?
In Erwartung an US-Inflationsdaten verhielten die Anleger sich am Dienstag eher ruhig. Mittlerweile wurde bekannt, dass die Teuerung in der größten Volkswirtschaft auf dem Planeten im November erneut leicht nachgegeben hat – allerdings nicht in einem Ausmaß, welches auf eine schnelle Zinswende hindeuten würde. Das könnte die Stimmung am Mittwoch negativ beeinflussen.
Ungeachtet dessen marschierte die Aktie von Morphosys (DE0006632003) weiter in Richtung Norden. Einstige Zweifel am Hoffnungsträger Pelabresib sind nach einer Präsentation am Wochenende wie weggeblasen. Nachdem die Bullen am Montag bereits sämtliche Verluste der letzten Wochen ausgleichen konnten, schoben sie nun mit 35,76 Euro ein neues 52-Wochen-Hoch hinterher. Per Handelsschluss standen noch immer eindrucksvolle 35,40 Euro auf der Anzeigetafel.
Das Tagesplus beläuft sich damit auf etwas mehr als sechs Prozent und der Weg Richtung 40 Euro scheint nun aus charttechnischer Sicht offen zu sein. Zinssorgen spielen bei dem Biopharma-Konzern momentan nur eine untergeordnete Rolle. Leider lässt sich das aber längst nicht von jeder Aktie behaupten.
TUI tut sich schwer
Zumindest zum Teil fest eingeplant sind sinkende Zinsen bei der jüngsten Rallye der Aktie von TUI (DE000TUAG505). Die letzten Quartalszahlen überzeugten mit einem neuen Umsatzrekord und die Anleger bedankten sich mit einer kräftigen Erholung. Nach einer kleinen Verschnaufpause am Montag ging es gestern wieder um gut drei Prozent bis auf 7,28 Euro aufwärts. Hier stoßen die Bullen allerdings auf einen hartnäckigen Widerstand. Diesen zu überwinden, dürfte nach den jüngsten Entwicklungen nicht einfacher werden.
Die Geschäfte bei TUI laufen wieder besser, doch der Konzern sitzt nach wie vor auf einem nicht zu verachtenden Schuldenberg. Das hohe Zinsniveau hinterlässt da so seine Spuren. Je länger die Zinsen hoch bleiben, desto mehr Auswirkungen zeigen sich in der Praxis, beispielsweise wenn Kredite zur Refinanzierung von Schulden in Anspruch genommen werden müssen. Auch wenn nun auftretende Sorgen eher vage sind, so könnte es doch ausreichen, um den weiteren Weg in Richtung Norden zu versperren.
BYD findet keinen Halt
Fundamental gibt es auch bei BYD (CNE100000296) derzeit wenig zu meckern. Der chinesische Autobauer konnte bei Auflieferungszahlen zuletzt manchen Rekord aufstellen und die Expansion ins Ausland läuft unverändert auf Hochtouren. Alle Zeichen stehen auf Wachstum. Das trifft dieser Tage aber leider nicht auf den Aktienkurs zu, welcher am Dienstag um weitere 2,3 Prozent bis auf 24,46 Euro abwertete.
Charttechnisch begibt sich BYD in gefährliches Territorium und Unterstützungen finden sich nur noch einige wenige bis zum 52-Wochen-Tief bei 22,67 Euro. Den aktuellen Ausverkauf können viele Analysten nicht nachvollziehen. Einig ist man sich darüber, dass es sich um eine Reaktion auf Rabatte handelt, welche BYD Ende November ankündigte und Anfang Dezember verlängerte. Die massiven Kursabwertungen infolge von Sorgen um die Margen werden aber als überzogen angesehen. Die Anteilseigner scheinen sich davon nicht so recht überzeugen zu lassen.
Plug Power: Wieder nichts!
Zumindest im frühen Handel zeigte sich gestern bei Plug Power (US72919P2020) ein umgekehrtes Bild. Der US-Wasserstoffkonzern sorgte im laufenden Jahr auf fundamentaler Seite für eine Enttäuschung nach der nächsten und stellte bei den letzten Ergebnissen die eigene Weiterexistenz offen infrage. Dennoch versuchten die Käufer sich an einer kleinen Erholung, welche die Kurse zeitweise um rund vier Prozent bis auf 3,82 Euro in die Höhe trieb.
Leider konnten die Bullen dies aber nicht besonders lange verteidigen. Am Nachmittag löste das Plus sich schon wieder in Luft auf und es ging bis auf 3,59 Euro zurück. Damit schloss die Plug Power-Aktie den Handel 2,4 Prozent tiefer als am Vortag ab. Auf eine Erholung, so es eine solche denn noch geben mag, müssen die Aktionäre also weiter warten. Das ist eine kleine Enttäuschung, kommt aber angesichts fehlender Neuigkeiten vielleicht auch nicht unbedingt überraschend.
Die Bullen brauchen Futter!
Die Jahresendrallye muss noch nicht zwingend ihr Ende gefunden haben. Sie schien am Dienstag aber etwas ins Stocken zu kommen und die weiteren Aussichten sind mit dem einen oder anderen Zweifel gespickt. Dass das kommende Jahr mit Zinssenkungen im großen Stil und einer damit einhergehenden Wiederbelebung der Konjunktur daherkommen wird, das scheint etwas unsicherer geworden zu sein. Abzuwarten bleibt nun, wie die Marktakteure darauf reagieren werden.
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13.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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