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Nur einen Tag nach entsprechenden Spekulationen bestätigt Novartis, den Wirkstoffentwickler Morphosys schlucken zu wollen

Die Aktie geht durch die Decke

NTG24 - Nur einen Tag nach entsprechenden Spekulationen bestätigt Novartis, den Wirkstoffentwickler Morphosys schlucken zu wollen

 

Einigermaßen überraschend tauchten zu Wochenbeginn Spekulationen auf, laut denen Novartis Interesse an einer Übernahme von Morphosys haben könnte. Am Dienstag wurde eben dies nun auch von offizieller Seite bestätigt. Der Pharmariese geht auf Einkaufstour und will sich mit dem Schritt wohl vor allem Zugriff auf das Krebsmedikament Pelabresib sichern, den größten Hoffnungsträger in der Pipeline von Morphosys.

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Novartis ist bereit, für die Übernahme ein hübsches Sümmchen in die Hand zu nehmen. 2,7 Milliarden Euro sollen fließen, was einem Kurs von 68 Euro je Anteilsschein von Morphosys (DE0006632003) entspricht. Damit gibt es für die Anleger selbst nach den heftigen Kursgewinnen am Montag noch einen hübschen Aufschlag, sollte der Deal wie geplant über die Bühne gehen können. Wenig überraschend näherte der Kurs sich gestern dem Übernahmeangebot an. Es ging um nicht ganz 13 Prozent auf 64,84 Euro in die Höhe.

Über die Bühne gehen soll die Übernahme nach dem Willen von Novartis noch im ersten Halbjahr. Es braucht allerdings noch die Zustimmung der Kartellbehörden. Zudem ist das Angebot an die Bedingung geknüpft, dass mindestens 65 Prozent der ausstehenden Aktien eingesammelt werden können. In den Augen der Aktionäre scheint all das aber nur Formsache zu sein und so macht sich an den Märkten aktuell große Euphorie breit.

 

Morphosys: Unverhofft kommt oft

 

Zu rechnen war mit den nun angekündigten Plänen nicht unbedingt. Denn mit Pelabresib sorgte Morphosys im vergangenen Jahr für manche Enttäuschung. Auch wenn die letzten Studiendaten wieder Grund zur Hoffnung gaben, so sind Experten sich noch nicht ganz sicher, ob es sich um ein zulassungsfähiges Medikament handelt. Vor diesem Hintergrund hätten Analysten auch nicht mit einer so stolzen Kaufsumme gerechnet. Noch zu Beginn des laufenden Jahres wurde die Morphosys-Aktie zu rund 35 Euro gehandelt. Das vorgelegte Angebot entspricht im Vergleich dazu einem Aufschlag von fast 100 Prozent.

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Werbebanner DegussaWas auch immer Novartis bewegt haben mag, die Anleger von Morphosys stört es nicht. Für die kleine Biotech-Schmiede ergeben sich durch die Übernahme ohnehin nur Vorteile. Gerade auch mit Blick auf Pelabresib ist der Zugriff auf eine große und bewährte Infrastruktur für eine Markteinführung Gold wert. Sollte das Mittel eines Tages tatsächlich den großen Durchbruch feiern, können Anleger aber wohl nur noch indirekt daran partizipieren.

Die Morphosys-Aktie soll nach der Fusion von den Märkten verschwinden, sodass die Anteilseigner nur noch zu Novartis weiterwandern könnten. Da dort Pelabresib aber nur ein hoffnungsvolles Projekt von vielen sein wird, wird die Hoffnung rund um das Krebsmedikament aber einen sehr viel geringeren Einfluss auf die Kurse nehmen. Ob das gut oder schlecht ist, mag jeder für sich selbst entscheiden.

 

Besser als nichts

 

Festzuhalten bleibt, dass Morphosys auch mit dem recht ansehnlichen Übernahmeangebot nicht mehr zurück zu alter Stärke findet und der Aktienkurs nicht einmal die Hälfte der Rekorde aus dem Jahr 2020 erreicht. Wer damals eingestiegen ist, für den ist das Ganze also wohl noch immer eine Enttäuschung. Alle anderen freuen sich aber über eine nette Rendite und nachvollziehbare Gründe, das Angebot von Novartis auszuschlagen, finden sich eher nicht.

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Der Kurs der Morphosys-Aktie dürfte sich dem Übernahmeangebot weiter annähernd und sich dort festbeißen, solange sich keine Anzeichen für ein Scheitern des Deals ergeben. Weitere Kurssteigerungen wären allenfalls noch denkbar, sollte ein weiterer Pharmakonzern Interesse bekunden und einen Bieterstreit lostreten. Da der Erfolg von Pelabresib aber momentan doch noch auf eher wackeligen Beinen steht, ist damit eher nicht zu rechnen. Wer also den Einstieg bei Morphosys bisher verpasst hat, gerät nun auch nicht mehr in akute Handlungsnot. Alle anderen warten geduldig darauf ab, dass Novartis der Segen für die Übernahme erteilt wird.

07.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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