
Die größten Befürchtungen rund um Nel ASA scheinen sich zu bewahrheiten und der Aktienkurs geht baden
Nel ASA stürzt auf neue Tiefststände
Eigentlich ist es keine Neuigkeit, dass die Auftragslage bei Nel ASA zu wünschen übriglässt. Dennoch traf es die Aktionäre hart, als der Konzern eben dies zu Beginn der neuen Woche unmissverständlich bestätigt. Der Wasserstoffsektor hat sich nicht annähernd so rasant entwickelt, wie die Norweger es vor einigen Jahren noch gehofft hatten. Das macht sich nun auch bei der weiteren Unternehmensstrategie bemerkbar.
Via Pressemitteilung ließ Nel ASA (NO0010081235) am Montag mitteilen, dass der Markt für grünen Wasserstoff sich langsamer als erwartet entwickelt habe. Sowohl 2023 als auch 2024 blieben die Auftragseingänge hinter den Erwartungen zurück. Momentan seien mehrere Kundenprojekte von Verzögerungen betroffen oder würden gar Gefahr laufen, abgeblasen zu werden. Darauf reagiert das Unternehmen nun mit teils drastischen Maßnahmen.
In der nahen Zukunft wird Nel ASA vor allem ausgiebig sparen wollen. Zu diesem Zweck sollen sich einige Mitarbeiter vom Unternehmen verabschieden und bei einer Fabrik in Herøya wird die Produktion vorübergehend vollständig eingestellt. Dort sollen 20 Prozent der Vollzeit-Stellen abgebaut werden. Sehr viel offensichtlicher hätte der Konzern die anhaltenden Probleme auf der Nachfrageseite kaum unterstreichen können. An der Börse folgt auf die Meldung bittere Enttäuschung. Eigentlich hofften die Anleger darauf, dass es von Nel endlich mal wieder gute Neuigkeiten zu hören geben würde. Nun trat das genaue Gegenteil ein.
Nel ASA im freien Fall
Die ohnehin angeschlagene Aktie von Nel ASA begab sich am Montag auf Tauchstation. Um satte 22,5 Prozent fiel der Titel in die Tiefe und schlug bei nur noch 0,19 Euro auf. Auf Schlusskursbasis entspricht dies einem neuen Allzeit-Tief und die letzten, zarten Unterstützungen wurden krachend nach unten durchschritten. Den Anlegern scheint auch das letzte bisschen Hoffnung noch genommen zu werden.
Nel ASA selbst behält die Zuversicht jedoch und spricht weiterhin von starken langfristigen Aussichten für das Segment. Mit den nun ergriffenen Maßnahmen sollen zukünftige Investitionen gesichert werden. Grundsätzlich sieht das Unternehmen sich finanziell gut aufgestellt, worüber die Ansichten aber auseinandergehen dürften. Denn in den letzten Quartalen verbrannte Nel immer schneller Geld und die Barreserven sind längst nicht mehr so üppig wie in vergangenen Jahren.
Selbst die größten Optimisten dürften nun ihre liebe Not haben, bei Nel ASA noch positive Signale zu erkennen. Mit einer gehörigen Portion Wohlwollen lässt sich vermuten, dass durch die rigorosen Sparmaßnahmen eine neuerliche Kapitalerhöhung verhindert werden könnte. Doch ist darauf letztlich kein Verlass und noch dazu würde eine dadurch hypothetisch entstehende Verwässerung wohl kaum noch ins Gewicht fallen.
Reality Check
Die klaren Worte von Nel ASA führen dazu, dass sich an den Märkten endgültig niemand mehr falschen Illusion hingeben dürfte. Die Anteilseigner blicken potenziell auf ein weiteres mageres Jahr, was immerhin den Raum für neue Enttäuschungen etwas einengt. Dennoch lässt sich allein deshalb noch keinerlei Anzeichen einer möglichen Erholung erkennen. Die größte Hoffnung bleibt eine mögliche Bodenbildung. Doch wurde eben dies in den letzten Monaten bereits derartig oft enttäuscht, dass eine große Portion Skepsis den Anlegern kaum zu verdenken ist.
Unter dem Strich hat sich für Nel ASA nur erstaunlich wenig verändert. Es bleibt dabei, dass die Aktionäre nur auf neuerliche Auftragseingänge warten können, von solchen am Horizont aber leider nichts zu sehen ist. Solange sich daran nichts ändert, spricht alles für eine Fortsetzung des langjährigen Abwärtstrends. Zwar ist die Vorstellung eines großen Comebacks irgendwann in den nächsten Jahren außerordentlich verlockend. Das war sie aber auch schon vor einem Jahr, und seither ging es mit den Kursen um schmerzhafte 63 Prozent in Richtung Süden. Stand heute lässt sich leider nicht ausschließen, dass 2025 ähnliche ernüchternd verlaufen könnte.
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14.01.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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