Nintendo feiert jetzt auch an den Kinokassen große Erfolge und könnte damit an der Börse wieder Rückenwind ernten

Super Mario sprengt alle Erwartungen

 

Im Videospielemarkt ist Nintendo ein echter Behemoth, der es spielend mit Giganten wie Microsoft und Sony aufnehmen kann. In den Kinos war der japanische Konzern bisher aber kaum ein Thema und Machwerke die der Super-Mario-Film aus den 1990er Jahren blieben den Zuschauern bestenfalls mit Schrecken in Erinnerung. Mit dem nun gestarteten Animationsfilm rund um den hüpfenden Klempner scheint man sich aber rehabilitieren zu können.

Dabei kommt „Der Super Mario Bros. Film“ längst nicht bei jedem gut an. Tatsächlich scheinen Kritiker und Zuschauer so gespalten wie selten zuvor zu sein. Erstere werfen dem Film von Nintendo (JP3756600007) und Illumination nervige Scherze und eine zu flache Geschichte vor. Die Zuschauer hingegen sind regelrecht begeistert und das Netz wird von positiven Rezensionen nur so geflutet. Auch die Zahlen an den Kinokassen sprechen bisher eine klare Sprache.

Die Videospielverfilmung ist auf dem besten Wege, gleich mehrere Rekorde zu brechen. Allein am Osterwochenende konnten laut „kino.de“ 377 Millionen USD umgesetzt werden, gut die Hälfte davon in den USA. Das ist der bisher erfolgreichste Kinostart des Jahres. Dabei startete der Film noch nicht einmal in Japan und einigen anderen wichtigen Märkten. Die Aussichten sind da mehr als gut und es ist nicht unwahrscheinlich, dass noch so manche Rekorde gebrochen werden könnten.

 

Nintendo auf Rekordkurs

 

Bereits verbucht werden kann der Super Mario Bros. Film als erfolgreichster Start des Animationsstudios Illumination. Zuvor erreichte „Minions“ den umsatzträchtigsten Start mit 116 Millionen USD, was im Vergleich schon fast mickrig wirkt. Sogar die Eiskönigin 2 konnte übertroffen werden, welche es ihrerseits auf 228 Millionen USD am Startwochenende brachte. Super Mario avanciert damit nicht nur zur besten Videospielverfilmung aller Zeiten, welche wahrscheinlich die Einnahmen beider Sonic-Verfilmungen pulverisieren wird. Auch den Vergleich mit großen Blockbustern aus der Hollywood-Welt muss das Machwerk nicht fürchten.

 

Das scheint an der Börse gut anzukommen und verhalf der etwas angeschlagenen Nintendo-Aktie jüngst wieder zu Auftrieb. Am Montag konnte das Papier um ansehnliche 2,7 Prozent zulegen und sich wieder bis auf 10,27 USD verbessern. Das bessert den Chart zwar nur geringfügig auf, doch aus dem großen Erfolg an den Kinokassen ergeben sich so manche positiven Aussichten für die Zukunft.

Dass wir in Zukunft noch weitere Animationsfilme von Nintendo sehen werden, dürfte so sicher wie das Amen in der Kirche sein. Sei es ein direkter Nachfolger zu Super Mario oder ein Film um eines der zahllosen anderen schwer erfolgreichen Franchises der Japaner. „Pokémon“, „Zelda“ und „Donkey Kong“ sind da nur die bekanntesten und offensichtlichsten Vertreter. Für Nintendo scheint sich hier ein vollkommen neuer Markt aufzutun und mit einem derart bahnbrechenden Erfolg dürfte im Vorfeld nicht jeder gerechnet haben.

 

Letzte Chance für die Anleger?

 

Abseits der Kinowelt sieht es für Nintendo nicht ganz so rosig aus. Die Verkaufszahlen der Spielekonsole Nintendo Switch haben zuletzt einen deutlichen Rückgang erlebt. Vielleicht war das nach vielen Jahren am Markt und einer doch recht schwachen Hardware zu erwarten und im Mai dürfte der neue Teil der Zelda-Reihe nochmal für etwas Aufschwung sorgen. Doch die Generation neigt sich klar dem Ende zu und bisher hat der Konzern noch keine Nachfolger-Konsole angekündigt.

Vielleicht ergibt sich aber gerade deshalb die Gelegenheit für einen Einstieg. Nach schweren Verlusten in den vergangenen Monaten ist es zwar nicht sicher, aber auch nicht unwahrscheinlich, dass Nintendo die Tiefststände hinter sich gelassen hat. Risikobereite Anleger können da durchaus darüber nachdenken, einen Einstieg zu wagen und auf weitere Erfolge an den Kinokassen und mit künftigen Konsolen zu setzen. Natürlich gibt es keine Erfolgsgarantien und eine solche Strategie erfordert auch ein gesundes Maß an Geduld. Doch uninteressant ist das Ganze in keinem Fall.

 

11.04.2023 - Daniel Eilenbrock

 

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