Nintendo beerdigt seine Spielekonsole Switch noch lange nicht und die Anleger bedanken sich mit steigenden Kursen
Zurück in den Aufwärtstrend?
Nintendo hatte an der Börse in den letzten beiden Jahren mit dezentem, aber durchaus spürbarem Gegenwind zu kämpfen. Die Spielekonsole Switch ist etwas in die Jahre gekommen und Verkaufsrekorde stellt der Konzern damit nicht mehr auf. Der schwächelnde Konsum heizte Sorgen an, dass die Japaner sich auf dem absteigenden Ast befinden könnten. Doch es gibt aktuell auch so manches Zeichen der Hoffnung und vor allem eine Absage an ein vorzeitiges Ende der Erfolgsstory rund um die Nintendo Switch.
Im Frühjahr landete Nintendo (JP3756600007) bereits mit dem Super Mario Bros. Film einen Volltreffer, was sich auch beim Aktienkurs bemerkbar machte. Jener legte seinerzeit eine Trendwende hin und verbesserte sich im März zeitweise um über zehn Prozent. Die gute Stimmung scheint weiterhin anzuhalten und mit dem Kurs ging es nach einem Zwischentief bei 8,65 Euro zu Anfang März wieder bis auf 10,30 Euro am gestrigen Montag aufwärts. Das entspricht einem Kursplus in Höhe von 19,1 Prozent.
Die Stimmung ist also wieder deutlich besser und zu Wochenbeginn ging es angesichts eines schwachen Marktumfelds um recht ansehnliche drei Prozent aufwärts. Neue Hoffnung dürften die Aktionäre dabei durch Neuankündigungen geschöpft haben. Vor wenigen Tagen sprach Nintendo im Rahmen einer Online-Vorstellung über anstehende Spiele für die nächsten Monate und zündete dabei auch den einen oder anderen Knaller, welcher der Aktie in Zukunft neues Leben einhauchen könnte.
Nintendo: Soll ich jetzt den Knaller zünden?
Das Highlight der Vorstellung war fraglos die Vorstellung eines neuen Titels aus der Super-Mario-Reihe. Bereits im Herbst soll mit „Super Mario Wonder“ ein neues Spiel der schwer erfolgreichen Serie erscheinen, welches mit Leichtigkeit Verkaufszahlen im zweistelligen Millionenbereich auf die Beine stellen sollte. Das dürfte auch der Switch-Konsole neues Leben in Form steigender Verkaufszahlen einhauchen und ist damit für die Aktionäre eine sehr erfreuliche Nachricht.
Den derzeitigen Hype rund um den hüpfenden Klempner nutzt Nintendo weiter aus und sorgt mit der Ankündigung von „Super Mario RPG“ für Aufsehen. Dabei handelt es sich um eine Neuauflage eines Klassikers aus den 1990er Jahren, welcher hierzulande nie offiziell erschienen ist. Das Ganze ist mehr für Liebhaber als für die Massen interessant. Die Verkaufszahlen dürften aber auch hier stimmen. Zusammen mit einigen weiteren Ankündigungen wie neuen Strecken für den Evergreen „Super Mario Kart 8 Deluxe“ und einem noch unbenannten Spiel mit Prinzessin Peach in der Hauptrolle stellt Nintendo vor allem eines unter Beweis: dass die Nintendo Switch noch lange nicht zum alten Eisen gehört.
An einem neuen System dürfte man in Kyoto dennoch basteln und die meisten Beobachter gehen von einer Veröffentlichung im kommenden Jahr aus. Auch darin verbergen sich Chancen für Aktionäre. Sollte es Nintendo gelingen, den durchschlagenden Erfolg der Switch auch nur ansatzweise zu wiederholen, dürfte das der etwas eingeschlagenen Aktie wieder zu neuem Leben verhelfen. Auch neue Allzeit-Hochs wären dann zumindest nicht undenkbar.
Nintendo: In den Startlöchern?
Natürlich bekommt auch Nintendo die Probleme unserer Zeit zu spüren und vor dem Hintergrund eher zurückhaltender Konsumenten ist die Aktie alles andere als eine sichere Bank. Der Konzern ist aber dennoch sehr gut aufgestellt. Er verfügt über einige der größten Franchises im Gaming-Segment und fallende Preise bei Hardware könnten die Margen in Zukunft noch einmal kräftig anheben. Da müsste schon einiges schiefgehen, damit die Bilanzen enttäuschen.
Da die Aktie derzeit noch immer auf einem eher überschaubaren Niveau geblieben ist, ergeben sich da auf lange Sicht durchaus Einstiegschancen. Allerdings ist und bleibt die Nintendo-Aktie ein heißes Eisen. In der Vergangenheit wechselten sich Phasen von gigantischen Erfolgen mit ebenso großen Enttäuschungen immer wieder ab. Das muss zwar nicht bedeuten, dass Nintendo auf dem sicheren Weg in das nächste Tal der Tränen wäre. Zumindest als ein Warnsignal sind vergangenen Entwicklungen für Anleger aber zu verstehen.
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27.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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