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Baut Öl einen Boden?

Ölpreis schaut nach oben

NTG24 - Baut Öl einen Boden?

 

In der abgelaufenen Handelswoche lief der Ölpreis insgesamt aufwärts. Im Wochenvergleich legte die Ölsorte Brent von 59,29 Dollar auf 61,96 Dollar und damit rund 4,5 % zu.

 

Überraschender Rückgang der US-Lagerbestände

 

Dies war im Wesentlichen den überraschenden Zahlen über die inländischen wöchentlichen Öllagerbestände der USA geschuldet, die die U.S. Energy Information Administration bekannt gab. Diese gingen anders als erwartet um 1,7 Mio. Barrel zurück, anstatt um 2,2 Mio. Barrel anzusteigen. Dies war der erste Rückgang in sechs Wochen.

Zudem verringerten sich auch die Sorgen einer zu stark sinkenden Nachfrage, nachdem es optimistische Äußerungen aus dem Weißen Haus über eine Einigung im Handelskonflikt zwischen den USA und China gegeben hatte.

 

Ölförderung

Bildnachweis: © EMH Service GmbH

 

OPEC+ will stabilen Ölpreis

 

Ein weiterer Faktor stütze den Ölpreis in der abgelaufenen Woche: Die OPEC und ihre Alliierten zeigten neue Anstrengungen, um die Ölpreise auch über den Jahreswechsel hinaus zu stützen. So könnte die Beschränkung der Fördermengen auch ins neue Jahr hinein verlängert werden, um bei der aktuell niedrigeren Nachfrageprognose die Ölpreise stabil zu halten. Insbesondere Saudi-Arabien drängt aber auf konsequentere Einhaltung der OPEC-Abmachung mit Russland (OPEC+) zur Förderbegrenzung, bevor es seine eigene Förderung weiter einschränkt. Die derzeitige Förderbegrenzung liegt bei 1,2 Mio. Barrel Öl pro Tag.

Ob der Markt sich entsprechend den Vorstellungen des Anbieterkartells entwickelt, bleibt indes abzuwarten. Denn wie stark die sich verlangsamende Weltkonjunktur die globale Ölnachfrage beeinflusst, ist weiter ungewiss. Und wie stark die Förderdisziplin innerhalb OPEC+ am Ende wirklich ist, bleibt ebenso unklar.

 

Brent Oil

 

Ein Blick auf den Ölpreis zeigt, dass sich dieser seit Anfang Oktober sowohl auf Basis der Intraday-Kurse als auch auf Schlusskursbasis oberhalb der Kurse eines möglichen ersten Bodens August 2019 gehalten hat. Dies eröffnet die Interpretation eines Doppelbodens, bei dem der zweite Boden höher als der erste liegt. Denn auf Candlestick-Basis lag der relevante Schlusskurs im ersten Boden am 07.08.2019 bei 57,42 Dollar, während der tiefste Schlusskurs im zweiten Boden bisher am 02.10.2019 mit 57,50 Dollar erreicht wurde.

 

Fazit

 

Die Ölpreise haben sich auch strukturell stabilisiert, da sich die Interpretationsmöglichkeiten zugunsten einer Bodenbildung weiter verbessert haben. Dabei ist auf die wichtige Unterstützung von 57,42 Dollar zu achten. Bis auf weiteres ist der Ölausblick aber als neutral einzustufen.

 

26.10.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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