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Politische Turbulenzen in Bergbausektor Perus – Hochschild Mining stürzt ab

Management by Holzhammer in Peru

NTG24 - Politische Turbulenzen in Bergbausektor Perus – Hochschild Mining stürzt ab

 

Die jüngsten Aussagen der neuen peruanischen Premierministerin bezüglich der administrativen Handhabung von Minenkonzessionen werden grundlegende Fragen nach der Rechtssicherheit und damit Planungssicherheit für Bergbauunternehmen in Peru auf. Aktuell besonders betroffen ist der Gold- und Silberproduzent Hochschild Mining, welcher in Peru große Minen betreibt. Die jüngste Entwicklung wirft einen Schatten auf die Perspektiven für den gesamten Minensektor in dem Andenstaat, aber auch anderen Ländern Lateinamerikas.

Ende vergangener Woche ließ die neue Premierministerin der Andenrepublik Peru, Mirtha Vasquez, eine dem Bergbausektor geltende politische Bombe platzen, als sie Fristverlängerungen für den Betrieb von Bergbauminen ausschloss. Erst im vergangenen Monat war sie von dem linken Präsidenten Pedro Castillo zur Premierministerin ernannt worden.

Damit nimmt die neue Strategie der peruanischen Regierung Gestalt an, wie man einen ,,neuen Deal‘‘ im peruanischen Bergbausektor erreichen will.

Vasquez hatte nun erklärt, dass die Regierung bei der Vermittlung von Bedingungen für die Schließung von vier Minen helfen will, die in den letzten Wochen von Protesten in der entsprechenden Gemeinde betroffen waren.

Vasquez will nun die betreffenden Minen so schnell wie möglich schließen. Es soll deshalb keine Konzessions-Verlängerungen geben. Oscar Caipo, Präsident von Confiep, der die größten Unternehmen Perus umfasst, erklärte daraufhin, dass dies eine willkürliche Maßnahme sei, die die Rechtsstaatlichkeit und ihre Prinzipien ignoriere.

Diese Entwicklung findet vor dem Hintergrund einer reichen Ressourcen-Ausstattung Perus statt. Denn das Land ist der weltweit zweitgrößte Kupferproduzent und die Einnahmen aus dem Bergbausektor haben einen beachtlichen Anteil an den gesamten Steuereinnahmen des Landes.

Eine der am stärksten von diesem Vorgehen betroffenen Unternehmen ist Hochschild Mining (GB00B1FW5029). Der Konzern betreibt drei seiner vier Minen in Peru. Das Unternehmen reagierte heute Morgen mit einer Presseerklärung auf diese Ereignisse und will mit allen ihm zur Verfügung stehenden rechtlichen Mitteln seine Eigentumsrechte verteidigen.

Gleichzeitig wies Hochschild auf seine langfristigen Investitionspläne hin, die es erfordern, seine Bergbauanlagen weiterzuentwickeln, ein Beispiel ist Inmaculada, wo eine modifizierte Umweltverträglichkeitsprüfung zur Genehmigung vorgelegt wurde und die nach Erhalt die Fortsetzung der Bergbauaktivitäten strebt. Hochschild wies auch außerdem Behauptungen über eine Umweltverschmutzung zurück und teilte mit, dass sein Betrieb von mehreren peruanischen Aufsichtsbehörden reguliert und überwacht werde.

Im Jahr 2020 produzierte die Mine Pallancata 3,679 Mio. Unzen Silber und 12930 Unzen Gold, die Mine Immaculada 4,034 Mio. Unzen Silber und 129,170 Unzen Gold und die Mine Arcata 4,199 Mio. Unzen Silber und 10.570 Unzen Gold. Betroffen von dem Plan der peruanischen Regierung sind die Minen Pallancata und Immaculada.

Der Aktienkurs von Hochschild Mining brach heute Morgen an der Londoner Börse aktuell um 37 % auf 103,7 GBP nach, stand aber im Tagestief bereits ein Minus von 58,5 % erreicht.

 

 

Und was ist das Fazit?

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistDer politische Druck auf die peruanischen Bergbau-Unternehmen steigt und mit ihm das Rechtsrisiko für die Bergbauunternehmen. Dabei könnte diese Entwicklung durchaus noch deutlich stärker werden, denn die steigenden Rohstoffpreise erhöhen den Wert der Lagerstätte und damit die potenzielle Steuerbasis. Das Standort-Risiko ist damit derzeit einigermaßen unberechenbar. Es fällt vor diesem Hintergrund schwer, sich für die Aktie von Hochschild Mining zu erwärmen.

Der notwendige Kompromiss von Umwelt, sozialen Belangen und der Realisierung ökonomischer Werte wird durch das jüngste Vorgehen der peruanischen Regierung deutlich erschwert. Es dürfte sich deshalb lohnen, die weitere Entwicklung im Auge zu behalten.

 

22.11.2021 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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