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Pinduoduo verdrängt dank sprunghaftem Umsatzplus Alibaba vom chinesischen E-Commerce-Thron

Ärger mit Regierung droht

NTG24 - Pinduoduo verdrängt dank sprunghaftem Umsatzplus Alibaba vom chinesischen E-Commerce-Thron

 

Mit einem Umsatz von gut 26,5 Milliarden Yuan konnte die chinesische E-Commerce-Plattform Pinduoduo (ISIN: US7223041028; WKN: A2JRK6) in Q4-2020 die Markterwartungen von 19,2 Milliarden Yuan signifikant übertreffen. Gleichzeitig verzeichnete Pinduoduo 788 Millionen aktive Nutzer im Jahr 2020, womit die in Shanghai ansässige Firma sogar den Erzrivalen Alibaba (ISIN: US01609W1027; WKN: A117ME) übertreffen konnte, der zeitgleich „lediglich“ auf 779 Millionen Klienten kam. Auch wenn die Erlösentwicklung bei Pinduoduo sehr beeindruckend war, so brach die Aktie an der Nasdaq in einer ersten Reaktion massiv ein und wurde zeitweise sogar unterhalb der Marke von 141 US-Dollar gehandelt.

Grund zur Beunruhigung besteht für die Anleger allemal, da Firmengründer Colin Huang Zheng seinen Posten als Chairman heute ebenfalls überraschend niedergelegt hat. Über den wirklichen Hintergrund, weshalb Huang Zheng von seinem Posten zurücktritt, kann allerdings nur spekuliert werden. So ist der gesamte chinesische E-Commerce-Sektor bei den Pekinger Behörden massiv in Misskredit geraten, nachdem Alibaba-Urgestein Jack Ma im Herbst vergangenen Jahres die chinesische Regierung offen kritisierte. Nachdem im Reich der Mitte seitens der Regierung massiv in den E-Commerce-Markt eingegriffen wurde, müssen Anleger nun auch künftig zumindest weitere regulatorische Eingriffe befürchten.

 

Zukunft immer noch ungewiss

 

Im Gegensatz zu vielen westlichen Staaten gilt China als ein Land mit einer extrem niedrigen Rechtssicherheit. Entsprechend sollte keinesfalls unterschätzt werden, dass der gesamte Sektor in Ungnade gefallen ist. Vielmehr kursieren Gerüchte an der Wall Street, dass die Pekinger Staatsführung durch den Boom der Branche ihre eigene Machtposition zunehmend gefährdet sieht und deshalb mit noch deutlich schärferen Maßnahmen den Erfolg von Pinduoduo und Alibaba einschränken will.

 

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAuch technisch ist die Aktie, die an der Nasdaq noch am 17. Februar bei 212,28 US-Dollar ein Allzeithoch markierte, angeschlagen. So hat der Titel binnen eines Monats rund 30 % an Wert verloren und ist somit aus dem steilen mittelfristigen Aufwärtstrend nach unten ausgebrochen. Auch wenn der Titel mit einem von uns geschätzten 2021er-Kurs-Umsatz-Verhältnis von 14 und einem 2022er-KUV von 10 im internationalen Peer-Group-Vergleich mittlerweile attraktiv bewertet ist, so bleiben die Aussichten für die Anleger ungewiss.

 

Fazit:

 

Prinzipiell handelt es sich bei Pinduoduo um eine sehr gut aufgestellte E-Commerce-Plattform mit eigentlich hervorragenden Zukunftsaussichten. Dennoch sollten Anleger nicht unbedingt ins fallende Messer greifen, da jederzeit massiver Gegenwind von der Pekinger Regierung kommen könnte. Vielmehr sollte abgewertet werden, bis sich die politischen Unsicherheiten wieder legen, auch wenn sich der Kurs in einem solchen Szenario bereits wieder spürbar erholt haben könnte.

 

17.03.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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