Fehlstart bei Plug Power, Wilde Spekulationen um Nvidia, Tesla erntet wieder Gegenwind in Grünheide und Nel ASA klammert sich verzweifelt an die 1-Euro-Marke
Über Langeweile können Anleger sich kaum beschweren
Auch wenn die Märkte sich in dieser Woche etwas beruhigt haben, so bleibt die Ausgangslage noch immer sehr herausfordernd. Ein Blick auf diverse Einzeltitel lässt fast den Eindruck entstehen, als wüssten die Börsianer derzeit nicht recht weiter. Die Kurse schwanken teils heftig, was es nicht einfacher macht, eine klare Richtung zu erkennen.
Für eine handfeste Enttäuschung sorgte am Dienstag die Aktie von Plug Power (US72919P2020), die sich um 3,2 Prozent auf 7,81 Euro in die Tiefe bewegte. Damit wurde die zaghafte Erholung, die erst am Freitag ihren Anfang nahm, schon wieder heftig ausgebremst. Bereits bei 8,26 Euro nahmen die Anteilseigner Gewinne mit, obschon diese Marke sich ohnehin auf einem mehr als überschaubaren Niveau befindet.
Von allzu viel Zuversicht auf Anlegerseite kann da wohl kaum die Rede sein. Plug Power hat mit den jüngsten Quartalszahlen und Projektverschiebungen für schlechte Stimmung gesorgt und die Anteilseigner in die Flucht getrieben. Ohne neue Impulse scheint das Aufwärtspotenzial da mehr als begrenzt zu sein. Hoffen lässt sich wohl allenfalls noch darauf, dass weitere Abverkaufswellen ausbleiben werden. Verlass ist darauf angesichts der angespannten Lage aber leider nicht.
Große Fragezeichen bei Nvidia
Bei Nvidia (US67066G1040) machte sich zu Wochenbeginn noch enorm viel Optimismus breit. Kurz vor den Quartalszahlen sind die Aktionäre in den Spekulationsmodus übergegangen. Nicht wenige rechnen damit, dass die ohnehin üppige Prognose ein weiteres Mal übertroffen werden kann. Diese Haltung ließ die Aktie am Montag in die Höhe schießen und schon fast neue Kursrekorde aufstellen. Der eine oder andere scheint dann aber doch noch Zweifel zu hegen.
Im gestrigen Handel ging es mit Nvidia wieder um 2,77 Prozent bis auf 456,68 US-Dollar in Richtung Süden. Das ist immer noch ein mehr als ansehnlicher Kurs. Die recht offensichtlichen Gewinnmitnahmen sprechen aber dafür, dass doch nicht jeder mit guten Neuigkeiten am heutigen Tage rechnet. Nach Börsenschluss werden wir klüger sein, denn dann öffnet Nvidia endlich seine Bücher und präsentiert die Zahlen für das abgelaufene Quartal. Bis dahin wird wahrscheinlich noch munter weiterspekuliert.
Tesla: Klare Absage!
Bei Tesla (US88160R1014) gehören Kursschwankungen schon seit einer Weile mehr oder minder zum guten Ton. Am Dienstag ging es dabei zur Freude der Aktionäre mal wieder in die Höhe, und das gleich um 3,76 Prozent. Die Korrektur der letzten Wochen wird damit erst einmal unterbrochen. Begründen lässt sich der spontane Sinneswandel der Bullen dabei eigentlich nicht, denn positive Neuigkeiten gab es gestern nicht zu vernehmen.
Tatsächlich musste Tesla in Grünheide sogar mal wieder einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Dort hat sich der lokale Wasserverband gegen die geplante Erweiterung der Gigafactory um einen Werkbahnhof, weitere Logistikflächen und mehr ausgesprochen. Die geplanten Bauarbeiten fänden teils auf Wasserschutzgebiet statt und der Wasserverband sieht sich nicht dazu in der Lage, die Baugebiete mit Wasser zu versorgen. Das bedeutet nicht zwingend das Ende der geplanten Maßnahmen. Es macht die Angelegenheit aber auch nicht einfacher.
Nel ASA gibt nicht auf
Nel ASA (NO0010081235) gelang es derweil ein weiteres Mal, den Sturz ins charttechnische Niemandsland zu verhindern. Danach sah es eine Weile lang nicht aus. Am Montag landete der Titel erstmals seit Langem auf Schlusskursbasis unterhalb der wichtigen 1-Euro-Linie. Der Absturz schien da schon fast perfekt zu sein. Kampflos geben die Bullen dann aber doch nicht auf und es ging gestern wieder um 3,8 Prozent bis auf 1,03 Euro in Richtung Norden.
Die Käufer zeigen sich damit kampflustig, sie stoßen aber unverändert auf enormen Widerstand. Schlagkräftige Argumente für eine Erholung gibt es aktuell nicht. An der Nachrichtenfront herrscht gähnende Leere und die Stimmung im Sektor fällt nüchtern bis depressiv auf. Da stellt sich die Frage, wie weit der kleinen Erholung über den Weg zu trauen ist. Doch letztlich ist jeder Tag ein Gewinn, an dem die Nel ASA-Aktie nicht in Pennystock-Bereiche abrutscht.
Alles ist offen
Die Börse wird derzeit von unzähligen Fragezeichen begleitet. Das macht es den Anlegerinnen und Anlegern nicht einfacher, den Mut für neue Investments zu finden. Allerdings versprechen die teils überdeutlichen Korrekturen der vorherigen Tage auch einige Chancen. An solche scheinen sich wieder einige Marktakteure heranzutrauen. Bisher fallen die Zugewinne in den allermeisten Fällen aber noch zu überschaubar aus, als dass sich daraus eine zwingende Trendwende ableiten ließe. Wie es an den Märkten kurz- und mittelfristig weitergehen wird, bleibt noch vollkommen offen. Neue Impulse werden aber voraussichtlich nicht lange auf sich warten lassen.
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23.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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