als .pdf Datei herunterladen

BASF mit Urvertrauen, Uniper stoppt den Ausverkauf, Sorge um Amazon vor den Zahlen und Tesla fällt beim ADAC mal wieder durch

Die Börsianer können ihre Ängste immer noch nicht abschütteln

NTG24 - BASF mit Urvertrauen, Uniper stoppt den Ausverkauf, Sorge um Amazon vor den Zahlen und Tesla fällt beim ADAC mal wieder durch

 

Nur selten gab es so viele Krisen auf einmal, welche die Börse belasten. Aktuell haben Anleger die freie Auswahl, worüber sie sich bevorzugt Sorgen machen möchten. Eines der größten Themen ist dabei die hiesige Gasversorgung aus Russland, welche immer weiter gedrosselt wurde. Ein völliges Ausbleiben von Gaslieferungen ist mittlerweile ein Szenario, das als sehr wahrscheinlich angesehen wird.

Das bereitete vor allem BASF (DE000BASF111) an der Börse manche schlechten Tage. Denn bei einem Gasmangel wird damit gerechnet, dass der Chemiekonzern mit am stärksten unter Druck geraten könnte. Die Verantwortlichen vertrauen aber darauf, dass es aufgrund der Systemrelevanz zu keinen größeren Problemen bei der Produktion kommen wird.

Anzeige:

Werbebanner WikifolioVertraut wird auch darauf, dass in China neuerliche Lockdowns nicht wieder zu ähnlich chaotischen Szenen wie in der Vergangenheit führen. BASF-Chef Martin Brudermüller traut der chinesischen Führung laut einem Artikel des „Handelsblatt“ zu, harte Lockdowns nicht zu wiederholen, mit denen in der Vergangenheit ganze Regionen wirtschaftlich abgewürgt wurden. Das ist eine ganze Menge Vertrauen, welches derzeit in der Führungsriege von BASF zu verspüren ist. Bleibt abzuwarten, ob sich das auch auszahlen wird. Die Anleger sind etwas skeptischer, die BASF-Aktie verlor zuletzt wieder um 1,34 Prozent an Wert.

 

Noch keine Entwarnung

 

Fehlende Gaslieferung sind auch für Uniper (DE000UNSE018) ein großes Problem. Aufgrund enormer Mehrbelastungen musste der Konzern durch den Staat gerettet werden. Dadurch wird die Liquidität zwar erst einmal aufrechterhalten, gleichzeitig wird der Aktienkurs aber auch brutal verwässert. In den letzten Tagen krachte die Uniper-Aktie von einem Rekordtief zum nächsten.

Diese schmerzliche Entwicklung konnte am Mittwoch zunächst unterbrochen werden. Beim jüngsten Tief von 5,71 Euro fassten die Bullen sich ein Herz und stellten Zugewinne auf die Beine, welche den Kurs von Uniper wieder bis auf 6,08 Euro und damit immerhin wieder über die 6-Euro-Marke beförderten. Mit einer Bodenbildung rechnet aber zumindest Goldman Sachs nicht. Dort haben die Analysten das Kursziel kürzlich von 10 Euro auf nur noch 4,50 Euro gesenkt, immerhin reicht es aber noch für eine neutrale Haltung. Begründet wurde der Ausblick mit den horrenden Verlusten, welche Uniper derzeit erleiden muss.

 

Kann das gutgehen?

 

Erdgas bereitet Amazon (US0231351067) derzeit keine großen Sorge, wohl aber die vielen bedenklichen Entwicklungen rund um Inflation und Konsum. Mit großer Sorge blicken viele derzeit auf die heute anstehenden Zahlen, die gegen 22 Uhr hiesiger Zeit erwartet werden. Zuvor schockte Walmart (US9311421039) bereits mit einer Gewinnwarnung und es macht sich die Befürchtung breit, dass Amazon in ähnlicher Weise betroffen sein könnte.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Mit besonders positiven Überraschungen rechnet derzeit niemand. Die größte Hoffnung ist derzeit noch, dass die Zahlen von Amazon für das zweite Quartal weniger schlecht als erwartet ausfallen werden. Das dürfte auch ein Faktor bei einer dezenten Kurserholung am Mittwoch gewesen sein. Tatsächlich ist eine positive Überraschung aber jetzt gar nicht so unwahrscheinlich, denn selten waren die Erwartungen der Börsianer geringer als jetzt. Natürlich werden sich nachlassender Konsum sowie der starke US-Dollar bemerkbar machen. Doch besteht Amazon eben nicht nur aus dem Versandhandel und könnte daher Rückschläge vielleicht noch etwas kompensieren. Spannend bleibt es allemal.

 

Nachholbedarf bei Tesla

 

Tesla (US88160R1014) konnte sich den diversen Krisen unserer Zeit zuletzt recht ansehnlich widersetzen und für das zweite Quartal bereits ansehnliche Zahlen präsentieren. Die Nachfrage nach den Elektrofahrzeugen des Konzerns ist ungebrochen hoch und als einen Grund für die Popularität wurde bisher stets das intuitive Bedienkonzept angesehen. Das scheint aber weniger selbsterklärend zu sein, als viele glauben mögen.

Zumindest landete das Model 3 bei einem neuerlichen Test des ADAC auf dem letzten Platz. Die Untersuchung wollte in Erfahrung bringen, wie barrierefrei die Fahrzeuge unterschiedlicher Hersteller sind und Tesla musste sich hier unter anderem Mazda und Dacia geschlagen geben. Die Tester feierten zwar den großen Touchscreen im Tesla, monierten aber über zu lange Bedienwege für einfache Dinge wie das Einstellen des Lichts. Das führt nach Ansicht des ADAC zu einer hohen Ablenkung und stelle damit sogar ein Sicherheitsrisiko dar. Der Tesla-Aktie schadet das nicht allzu sehr, dennoch gibt es hier offensichtlich Nachholbedarf.

 

Tage der Entscheidung

 

Anzeige:

Werbebanner ISIN-WatchlistNach einer kurzen Erholung droht den Anlegern heute schon wieder Ungemach ins Haus zu stehen. Der jüngste Ausblick der US-Notenbank Fed lastet spürbar auf der Stimmung der Börsianer, zudem enttäuschte Meta (US30303M1027) mit einem Umsatzrückgang. Ob es nun wieder in einen Abwärtskanal gehen wird, darüber werden wohl auch die Zahlen von Apple (US0378331005) und Amazon entscheiden, welche heute nach Börsenschluss verkündet werden. Die Märkte könnten hier womöglich vor einer Richtungsentscheidung stehen, weshalb die Anleger ganz genau hinsehen werden.

 

28.07.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)