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Nicht nur der Aktienkurs und die Laune der Anleger bewegt sich bei Tesla derzeit abwärts

Tesla muss in Sachen Reichweite zurückrudern

NTG24 - Nicht nur der Aktienkurs und die Laune der Anleger bewegt sich bei Tesla derzeit abwärts

 

Schon seit Längerem gibt es Vermutungen, nach denen Tesla bei der Angabe der Reichweite seiner Elektroautos etwas zu optimistisch vorgeht. In der Praxis ließen sich die versprochenen Werte selten bis nie erreichen. Das ist erstmal nichts Ungewöhnliches in der Branche, doch bei Tesla fielen die Unterschiede zwischen Werbeversprechen und Realität nach Ansicht nicht weniger Beobachter doch etwas sehr deutlich aus.

In den USA wurden bereits neue Vorschriften auf den Weg gebracht, welche in Zukunft für verlässlichere Angaben seitens der Hersteller sorgen sollen. Damit soll nicht nur Tesla (US88160R1014) dazu gebracht werden, im eigenen Werbematerial realistischere Werte zu nennen. Doch der Konzern reagierte nun vermutlich auf eben jene neuen Vorschriften, indem die Reichweiten auf der eigenen Webseite nach unten korrigiert wurden.

Die Unterschiede fallen teilweise nicht besonders drastisch aus. Das Model X Plaid etwa wird nun mit einer Reichweite von etwa 525 Kilometern statt zuvor 536 Kilometern beworben. Das entspricht einem Rückgang um rund zwei Prozent. Deutlicher ist der Unterschied aber schon beim Model S Plaid, bei dem nun lediglich noch 578 Kilometer statt der bisher versprochenen 637 Kilometer an Reichweite angegeben werden. Hier ging es mit der Reichweite um etwa zehn Prozent in die Tiefe.

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Das gefällt den Anlegern von Tesla nicht

 

Ab diesem Jahr müssen Hersteller von Elektroautos bei der Angabe ihrer Reichweite stets von jenem Fahrmodus ausgehen, der bei einem Fahrzeug nach dem Einschalten eingenommen wird. Ist ein solcher nicht vorhanden, wird ein Mittelwert zwischen dem besten und dem schlechtesten Fall vorgeschrieben. Nicht mehr möglich ist es damit, einfach die bestmöglichen Angaben unter Laborbedingungen zu nennen. Sowohl bei Tesla als auch anderen Herstellern werden die versprochenen Reichweiten wohl nun zumindest etwas näher an die Realität kommen.

Den Anlegern will dies nicht recht gefallen. Die Tesla-Aktie reagierte hierzulande auf die gesenkten Reichweiten am Dienstag mit Kursabschlägen in Höhe von 1,13 Prozent und der Kurs gab bis auf 214,95 Euro nach. Damit setzt sich eine Phase der Korrektur fort, welche sich schon seit den Tagen nach Weihnachten beobachten lässt. Das neue Jahr meint es bisher nicht allzu gut mit Tesla und lässt einen Abwärtstrend in mehrfacher Hinsicht erkennen.

Abgestiegen ist der Konzern bereits beim Ranking der meistverkauften Elektroautos weltweit. Die führende Position wird seit dem letzten Quartal dort von BYD eingenommen und ein erneuter Führungswechsel scheint in absehbarer Zeit kaum machbar zu sein. Derweil leidet Tesla auch unter sinkenden Margen durch diverse Preissenkungen, mit denen die Absatzzahlen im letzten Jahr auf hohem Niveau gehalten werden konnten. Auch die Nachfrage scheint sich grundsätzlich eher in Richtung Süden bewegen zu wollen.

 

Tesla unter Druck

 

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Werbebanner DegussaImmer mehr schlagen solche Entwicklungen im Kombination mit einem erratisch handelnden Chef auf das Gemüt der Aktionäre. Die Tesla-Aktie konnte sich in den letzten Wochen so mancher negativen Schlagzeile erwehren, darunter auch Spekulationen um einen angeblich hohen Drogenkonsum von Elon Musk. Doch steter Tropfen höhlt bekanntlich den Stein und die Anpassungen bei der Reichweite scheinen nun einen Nerv getroffen zu haben.

Das kommt nicht von Ungefähr, denn die Reichweite ist und bleibt bei Elektroautos eines der entscheidenden Kaufkriterien. Da bei Tesla in nächster Zeit keine Neuvorstellungen anstehen, droht die (chinesische) Konkurrenz dem US-Konzern immer mehr zu enteilen. Es bleibt abzuwarten, ob Musk und seinen Angestellten noch einmal ein Coup gelingen wird, mit dem die Zweifler eines Besseren belehrt werden könnten. Zuzutrauen wäre es dem Unternehmen allemal, welches schon in den letzten Jahren für so manches verdutzte Gesicht gesorgt hat. Doch Garantien lassen sich diesbezüglich leider keine geben und sollte nicht bald etwas Gutes passieren, könnte der Aktienkurs noch sehr viel mehr unter Druck geraten.

10.01.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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