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BioNTech taumelt, Stimmungskiller bei Nel ASA, keine neuen Erkenntnisse bei Steinhoff und Alibaba schwächelt wieder

Enttäuschungen zum Wochenende

NTG24 - BioNTech taumelt, Stimmungskiller bei Nel ASA, keine neuen Erkenntnisse bei Steinhoff und Alibaba schwächelt wieder

 

Die Börsianer zeigten sich am Freitag nicht unbedingt euphorisiert, es gab aber durchaus hier und da einige Erholungen nach den schweren Verwerfungen der letzten Wochen zu sehen. Profitieren konnte davon aber längst nicht jeder. Einige Title gerieten gestern wieder unter Druck, und das zum Teil nicht ganz unverschuldet.

Nel ASA (NO0010081235) etwa tötete jegliche Anflüge von Kauflaune mit einer neuerlichen Kapitalerhöhung ab. 98 Millionen neue Aktien wurden zu einem Preis von umgerechnet 1,60 Euro an den Märkten platziert Da ist an einen Ausbruch über 1,80 Euro, woran die Bullen sich jüngst noch versuchten, nicht mehr zu denken. Stattdessen passte der Kurs sich schnell an den Ausgabepreis der neuen Anteilsscheine an und die Anleger waren sichtlich enttäuscht über die neuerliche Verwässerung.

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Werbebanner EMH PM TradeBis Handelsschluss gab die Aktie von Nel bis auf 1,56 Euro nach, womit die noch junge Erholungsbewegung des Titels schon wieder eine unschöne Delle erhält. Zwar gibt es weiterhin die Aussicht darauf, dass durch die beschleunigte Energiewende in Europa demnächst wieder große Aufträge reinkommen könnten. Das reicht allerdings nicht aus, um eine derart massive Kapitalerhöhung zu egalisieren. Bleibt abzuwarten, ob die Bullen sich in der kommenden Woche wieder etwas fangen können.

 

Das Rätselraten geht weiter

 

Steinhoff (NL0011375019) konnte derweil die Hauptversammlung nicht nutzen, um bei den eigenen Aktionären wieder für bessere Laune zu sorgen. Zwar ist es nicht so, als hätte es überhaupt keine Neuigkeiten gegeben. In der wichtigsten Frage nach dem weiteren Umgang mit Schulden- und Zinslast gab es jedoch keinerlei neue Erkenntnisse, wovon die Investoren sich sichtlich enttäuscht zeigten.

Die Aktie des Konzerns gab in Frankfurt um 6,36 Prozent nach und fiel auf 0,212 Euro zurück. Das ist immer noch kein Absturz und mit etwas Wohlwollen lässt die zu Beginn des Monats gestartete Erholung vielleicht noch als aktiv bezeichnen. Solange die wichtigsten Fragen rund um die Zukunft des Unternehmens nicht geklärt sind, ist an größeren Auftrieb aber erst einmal nicht zu denken.

 

Zeitenwende bei Impfstoffherstellern?

 

Solchen erlebte auch BioNTech (US09075V1026) im gestrigen Handel nicht. Die Aktie des Impfstoffherstellers wertete um 4,4 Prozent auf 147,50 Euro ab und natürlich gab es auch dafür entsprechende Gründe. Die sind in den USA zu finden und betreffen sämtliche Hersteller von Corona-Impfstoffen. Dort machen die Börsianer sich Sorgen, dass die US-Regierung keine weiteren Impfstoffe mehr bestellen könnte, wie unter anderem „Der Aktionär“ berichtete.

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Aufgrund ungeklärter Fragen zur Finanzierung erscheint stattdessen ein Vertrieb auf dem freien Markt möglich. Der dürfte zwar grundsätzlich die Preise steigen lassen, bringt aber auch unzählige Unwägbarkeiten mit sich. Allem voran würde es erstmals zu einem echten Konkurrenzkampf kommen und ob BioNTech dabei eine genauso gute Figur hinterlässt wie bei dem Verkauf an Regierungen, daran scheint es dann doch erhebliche Zweifel zu geben. Noch ist die Sache aber ohnehin nicht in Stein gemeißelt und im für BioNTech wichtigen deutschen Markt, wo die Mainzer ihre Umsätze nicht mit Pfizer teilen müssen, kauft der Staat weiter fleißig für eine mögliche vierte Impfrunde zu. Ein Weltuntergang ist das Ganze daher so oder so nicht für BioNTech.

 

Satz mit X

 

Hoffnungen auf ein großangelegtes Comeback bei der Aktie von Alibaba (US01609W1027) haben sich in den letzten Tagen weitgehend zerschlagen, nachdem erneut Sorgen um ein mögliches Delisting an den US-Märkten aufgetaucht sind. Die nahmen der jüngsten Erholung jeglichen Antrieb weg und bis zum Wochenende fiel das Papier schließlich auf 101,60 Euro herab.

Damit ist nicht mehr viel Luft bis zu psychologisch wichtigen Marke bei 100 Euro. Die 100-USD-Linie ist zwar zweifelsohne von größerer Bedeutung, dennoch sind auch die Entwicklungen an den hiesigen Märkten nicht völlig bedeutungslos. Derweil hat Alibaba charttechnische Widerstände schon wieder vollständig aus den Augen verloren. Erst oberhalb on 115 Euro könnte vom nächsten Ausbruch in Richtung Norden die Rede sein, unter den gegebenen Umständen scheint ein solches Niveau kaum erreichbar zu sein.

 

Nur nicht die Nerven verlieren

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistAuch wenn mittlerweile nicht mehr alles an den Märkten von der Ukraine-Krise beherrscht wird, so zeigen sich viele Titel auch unabhängig davon äußerst wankelmütig. Wohl auch durch Dinge wie die Inflation, explodierende Rohstoffpreise und diverse weitere Krisen sind die Börsianer mittlerweile hochsensibilisiert und selbst vermeintliche Kleinigkeiten können für heftige Reaktionen sorgen. Gerade jetzt ist es da wichtig, die Ruhe zu bewahren und nicht bei jedem (kleinen) Kursrutsch in Panik zu verfallen. Das gilt besonders dann, wenn es für einen solchen keinen nachvollziehbaren Grund gibt oder dieser in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Verlusten steht.

 

26.03.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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