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Mit Unterstützung von Greenpeace soll Volkswagen vor Gericht zu einem vorzeitigen Ende der Verbrenner gezwungen werden

Könnte es schon 2030 so weit sein?

NTG24 - Mit Unterstützung von Greenpeace soll Volkswagen vor Gericht zu einem vorzeitigen Ende der Verbrenner gezwungen werden

 

Erst kürzlich wurde bekannt, dass Volkswagen seine Strategie rund um Elektroautos und Verbrenner noch einmal ziemlich auf den Kopf gestellt hat. Gerade in Ländern mit einer weniger guten Ladeinfrastruktur sollen jetzt noch mehrere Jahre lang neue Verbrenner angeboten werden. Die rein elektrische Zukunft wurde damit mehr oder weniger nach hinten verschoben, wenngleich VW weiterhin betont, in diesem Bereich massiv zu investieren und Kapazitäten auszubauen.

Das geht einigen Klimaschützern aber nicht weit genug, die nun (erneut) gegen Volkswagen (DE0007664039) vor Gericht ziehen und dafür auch Unterstützung von Greenpeace erhalten. Zu den Klägern zählt unter anderem die Fridays-for-Future-Aktivistin Clara Meyer. Jene sieht sich sowohl in ihrem Eigentum als auch ihrem Recht auf Erhalt „treibhausgasbezogener Freiheit“ verletzt und verlangt, VW bereits ab 2030 an die Herstellung neuer Verbrenner zu verbieten. Der Prozess startete laut Informationen des „Spiegel“ gestern um 10:30 Uhr mit einer mündlichen Verhandlung in Braunschweig.

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Werbebanner EMH PM TradeÄhnliche Verfahren laufen bereits bei anderen Gerichten, bisher aber noch ohne ein vorzeigbares Resultat. Volkswagen selbst ist sich dabei keiner Schuld bewusst und sieht sich mit der bisherigen Firmenpolitik im Recht. Zudem wird immer wieder auf die eigenen Bemühungen in der Elektromobilität und ambitionierte Zukunftsziele verwiesen. Wie die Richter die Sache letztlich einschätzen werden, darüber lässt sich nur spekulieren.

Ein vorzeitiges Verbrenner-Aus ist momentan immer wieder ein Thema, welches auch die EU bewegt. Jene will die Zulassung neuer Verbrenner-Autos ab 2035 verbieten und geht damit noch etwas sanfter mit der Thematik um als die Klimaaktivisten. Dass es von da an nur noch Elektroautos geben wird, muss indes niemand fürchten. Zumindest bisher beziehen sich jegliche Überlegungen rein auf Neuwagen. Gebrauchtwagen werden auch noch längere Zeit über klassische Antriebe verfügen. Es wäre auch wenig nachhaltig, diese massenhaft zu verschrotten und ressourcenintensiv Ersatz herzustellen.

 

Volkswagen und der Klimaschutz

 

In den kommenden Jahren dürfte die Frage nach dem Verbrenner-Aus Volkswagen noch häufiger beschäftigen und welche Lösung am Ende gefunden wird, steht noch völlig in den Sternen. Für die Aktionäre wäre ein vorzeitiges Ende in jedem Fall nicht besonders erfreulich. Denn bisher erzielt VW noch immer massive Umsätze mit ganz klassischen Verbrennermotoren, was auch in den nächsten Jahren so bleiben dürfte.

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Schließlich ist längst nicht jeder begeistert vom Trend der Elektromobilität und gerade in Deutschland findet sich eine breite Anhängerschaft der klassischen Antriebsformen. Ob das nun sinnvoll ist oder nicht, darüber lässt sich ideologisch endlos debattieren. Für die Anleger wichtig sind am Ende aber Absatzzahlen, und die dürften bei einem vorzeitigen Ende von Verbrenner-Autos definitiv einen nicht unerheblichen Rückschlag erleiden.

 

Die Volkswagen-Aktie tut sich schwer

 

Andererseits bietet die Elektromobilität auch große Chancen und nicht ganz zu Unrecht wird Volkswagen von einigen Aktionären vorgeworfen, dieses Thema in der Vergangenheit viel zu lange ignoriert oder stiefmütterlich behandelt zu haben. Für den Moment scheint das Beste aus beiden Welten zu vereinen der Königsweg zu sein. Ob VW das gelingt, darüber gehen die Meinungen auseinander. An der Börse gab es zuletzt zwar wieder etwas mehr Zuversicht für das Jahr 2023, doch die Volskwagen-Aktie bleibt bisher in eher niedrigen Regionen hängen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeNach leichten Verlusten schloss das Papier den gestrigen Handel mit 127,28 Euro und damit rund 32 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Verantwortlich für diese Verluste sind zwar mehr Probleme in den Lieferketten und Konjunktursorgen als Klimaschützer. Ignorieren sollten Anleger Letztere deshalb aber tunlichst nicht. Die Weichen für die Zukunft sind auch politisch längst gestellt und diskutiert wird mittlerweile eigentlich nur noch über die Zeiträume, in welchen die Ziele erreicht werden sollen.

 

11.01.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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