
Volkswagen bringt seine berühmt-berüchtigte Currywurst in die Supermärkte und will damit das wohl absatzstärkste Produkt im Konzern weiter nach vorne bringen
Die Volkswagen-Currywurst soll es in Zukunft in ganz Deutschland geben
Als Volkswagen im Jahre 2021 noch die Currywurst aus einigen Betrieben verbannte, war der Aufschrei groß. Einige befürchteten, dass damit ein Kulturgut verlorengehen würde und sogar Altkanzler Schröder mischte sich in die Debatte ein. Keine zwei Jahre später wurde die Entscheidung zurückgenommen. Nun soll die VW-Currywurst sogar die ganze Republik erobern, und das auch außerhalb der VW-Werke.
Für Mitte Juni kündigte Volkswagen (DE0007664039) das Erscheinen der eigenen Currywurst in den Supermärkten an, im praktischen Plastikschälchen für die Mikrowelle. Das Prinzip ist wohlbekannt und wurde von Meica bereits zu Anfang des Jahrhunderts etabliert. VW will sich von der Konkurrenz vordergründig mit dem Design absetzen, das irgendwie an IKEA-Produkte erinnert, nur eben mit dem VW-Logo in der oberen rechten Ecke. Zudem gibt es kein zusätzliches Currypulver zum Bestreuen.
Letzteres sei laut Volkswagen nicht nötig, da sich in der Wurst und in der Sauce bereits genügend Curry befinde. Ob die Entscheidung auch mit Kosteneinsparungen zu tun hat, darüber lässt sich nur spekulieren. Ohne die Speise probiert zu haben, lässt sich darüber auch kaum urteilen. Klar ist aber, dass Volkswagen einem Verkaufsschlager eine vollkommen neue Bühne bietet.
Da kann kein Volkswagen mithalten
Die Currywurst ist mit Abstand das meistverkaufte Produkt von Volkswagen. Laut „FAZ“ konnten davon im vergangenen Jahr 8,55 Millionen Stück verkauft werden, wohingegen die Kernmarke VW „nur“ 5,2 Millionen Fahrzeuge an die Frau oder den Mann bringen könnte. Lediglich inklusive sämtlicher Töchter liegen die Autos mit rund neun Millionen verkauften Einheiten noch vorne. Durch die Aufnahme der Currywurst in das Sortiment hiesiger Supermärkte könnte sich dies in Zukunft aber ändern.
Natürlich ist der Vergleich mit Auto-Absatzzahlen dezent hanebüchen, doch verdeutlich sich dadurch ein wenig besser, wie beliebt die VW-Currywurst tatsächlich ist. Die große Frage lautet nun, ob sich dieser Erfolg 1:1 auf die Supermärkte übertragen lässt. Ohne Zweifel wird das Produkt zu Beginn regen Absatz finden, allein um das Ganze einmal zu probieren. Ob die Verbraucher dann auch dauerhaft zugreifen werden, das steht aber auf einem vollkommen anderen Blatt.
Erhältlich sein soll das Mikrowellengericht zunächst nur in Nord- und Ostdeutschland, und das auch nur in Filialen von Edeka sowie der Discounter-Tochter Netto. Laut Volkswagen soll dies aber lediglich den Anfang markieren. Das Unternehmen hat fest vor, seine Currywurst in Zukunft deutschlandweit in möglichst vielen Supermärkten anzubieten. Dort ist der Wettbewerb hart und die Kundschaft achtet wahrscheinlich mehr als irgendwo sonst auf den Preis.
Guten Appetit!
Unter dem Strich ist die Volkswagen-Currywurst im Supermarkt irgendwo zwischen Kuriosum und Marktlücke anzusiedeln. Die Idee dahinter ist verblüffend einfach, besticht aber vielleicht gerade deshalb. Die Bilanzen des Konzerns wird das Ganze wahrscheinlich nicht unmittelbar beeinflussen, doch könnte die VW-Wurst im Supermarkt vielleicht etwas die Sichtbarkeit erhöhen und die Marke wieder stärken. Schließlich besagt die Marktforschung, dass Verbraucher eher zu Produkten greifen, mit deren Marke sie gut vertraut sind. Gut möglich also, dass manch einer beim nächsten Autokauf nach dem Verzehr von VW-Currywürsten die Aufmerksamkeit in Richtung Volkswagen richtet, ob nun bewusst oder unbewusst.
Kein Thema scheinen bei der VW-Wurst Themen wie Nachhaltigkeit und Tierwohl zu spielen, zumindest liefert die Verpackung darauf keinerlei Hinweis. Vielleicht ist das dem Zeitgeist geschuldet, vielleicht scheut der Konzern auch schlicht die Kosten. Das Probieren der Currywurst überlässt meine Wenigkeit anderen, wünscht aber dabei vor allem im Sinne der Anleger guten Appetit. Denn wenn es den Kunden schmeckt, dann wird dies auch den Aktionären schmecken.
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28.05.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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