Volkswagen folgt der Argumentation von Gerichten und hat die Vergütungen einiger Betriebsräte reduziert; jene wollen das aber nicht auf sich sitzen lassen

Einmal mehr werden die Gerichte bemüht

 

Der Streit um die Entlohnungen von Betriebsräten bei Volkswagen geht in die nächste Runde. Wie unter anderem der „NDR“ berichtet, steht wohl eine neuerliche Klage eines Betroffenen in Hannover an, der sich gegen eine Gehaltsreduzierung um 300 Euro wehrt. Ähnliche Klagen sollen wohl auch andernorts vorbereitet werden.

Volkswagen (DE0007664039) selbst reagierte mit Gehaltskürzungen erst zu Jahresbeginn auf eine Entscheidung des BGH, laut der die Höhe von Gehältern und Boni nicht allein auf „hypothetischen“ Annahmen fußen dürfen. Der Konzern kündigte daraufhin an, die Feststellungen des Gerichts bei der Vergütung von Betriebsräten berücksichtigen zu wollen. Das scheint nun passiert zu sein, den Betroffenen aber nicht zu schmecken.

 

Laut dem „Handelsblatt“ droht wohl bis zu 80 von 250 Betriebsräten eine teils deutliche Reduzierung der Bezüge. In der Spitze könnten jene um 4.000 Euro brutto monatlich fallen. Wahrscheinlich wird selbst dann keiner der Betroffenen am Hungertuch nagen müssen. Damit zufriedengeben will sich aber offenbar auch niemand. Einmal mehr werden nun die Gerichte entscheiden müssen, was rechtens ist und was nicht.

Im Rahmen einer Güteverhandlung in einem ersten Verfahren konnte keine Einigung erzielt werden, wie das Gericht in Hannover mitteilen ließ. Das Verfahren wird nun fortgesetzt, konkrete Termine gibt es allerdings noch nicht. Die Anleger nehmen das Ganze derweil eher schulterzuckend zur Kenntnis und interessieren sich mehr für Aussichten bei den Absatzzahlen von VW und deren Töchter.

 

Gute Aussichten für Volkswagen?

 

Obschon die Stimmung im Automobilsektor momentan angeschlagen ist, freute die Volkswagen-Aktie sich am Dienstag über Kursgewinne von 1,65 Prozent, was den Kurs auf 125,50 Euro anheben konnte. Damit ging es aus Anlegersicht in die richtige Richtung. Nachhaltige Signale ergeben sich aber noch nicht. Positiv reagierten die Märkte in der vergangenen Woche auf Aussichten darauf, dass die hiesige Konjunktur sich 2023 doch stärker als gedacht entwickeln könnte. Wie sich dies konkret auf die Absatzzahlen von Volkswagen auswirken mag, darüber lässt sich aber nur spekulieren.

 

12.04.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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