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Steigende Zinknachfrage frisst globalen Angebotsüberschuss (fast) auf

Kommt ein globales Angebotsdefizit bei Zink?

NTG24 - Steigende Zinknachfrage frisst globalen Angebotsüberschuss (fast) auf

 

Die jüngsten Projektionen der ,,International Lead and Zinc Study Group‘‘ zum internationalen Zinkmarkt zeigen einen sehr deutlichen Rückgang des Angebotsüberschusses von Zink in den ersten 4 Monaten des Jahres. Vor diesem Hintergrund erscheint der Preisanstieg von Zink seit Herbst vergangenen Jahres nicht überzogen. Damit wäre ein auch ein Abbau der Lagerbestände möglich, was in der derzeitigen Preisentwicklung bislang nur unzureichend reflektiert sein dürfte.

Schaut man auf die Entwicklung des Zinkmarktes seit der Finanzkrise 2008/2009, so wird deutlich, dass die Preise noch weit von ihren damaligen Niveaus entfernt sind. Beispielhaft ist dies an der Entwicklung des Wisdomtree Zinc dargestellt.

Einen bedeutenden Einfluss darauf, dass der Zinkpreis weniger stark gestiegen ist als andere Rohstoffe, die bereits neue Allzeithöchstkurse erreicht haben, hat der Angebotsüberschuss bei Zink.

Einige Analysten wiesen deshalb bereits im Zuge des deutlichen Preisanstieges ab Herbst 2020 darauf hin, dass dieser mit den fundamentalen Daten nicht zu rechtfertigen sei.

Noch im Mai schätzte die International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) den Überschuss auf dem globalen Zinkmarkt auf 353.000 Tonnen, nachdem er 2020 493.000 Tonnen betragen hatte.

Der Rückgang dieses Überschusses sei der weltwirtschaftlichen Konjunkturbelebung zuzuschreiben, insbesondere bei der weltweiten Stahlnachfrage, einem wichtigen Treiber der Zinknachfrage.

 

 

In ihrer neuesten Mitteilung zum internationalen Zinkmarkt sieht die ILZSG nun für den Zeitraum von Januar bis Ende April 2021 nur noch einen Angebotsüberschuss von 31.000 Tonnen!

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Werbebanner ISIN-WatchlistWährend die weltweite Produktion raffinierten Zinks in den ersten 4 Monaten des Jahres von 4,435 Mio. Tonnen im Jahr 2020 auf 4,634 Mio. Tonnen im Jahr 2021 stieg, legte die Nachfrage im gleichen Zeitraum von 4,179 Mio. Tonnen 2020 auf 4,603 Mio. Tonnen in diesem Jahr zu.

Der Anstieg des weltweiten Zinkangebots stieg dabei um 4,5 %, die weltweite Nachfrage aber um 10,1 %!

Der noch hohe Angebotsüberschuss des gleichen Vorjahreszeitraums wurde damit fast ganz ausgeglichen. Die Lagerbestände betrugen im selben Zeitraum 142.000 Tonnen.

 

Und was ist das Fazit?

 

Die Entwicklung des Zinkmarktes in den ersten 4 Monaten des Jahres zeigt, wie schnell sich ein weltweiter Wirtschaftsaufschwung auf die Marktbalance in Märkten mit Angebotsüberschuss auswirken kann. Damit wird aber auch deutlich, wie schnell aus einem Angebotsüberschuss ein Angebotsdefizit werden kann.

Vor diesem Hintergrund könnte sich bei einer Fortsetzung der derzeitigen Belebung der Weltwirtschaft der globale Zinkmarkt schneller in einen Käufermarkt verwandeln als bislang erwartet. Von einer Angebotsverknappung einmal ganz abgesehen.

 

22.06.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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