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Infineon reagiert auf ein maues konjunkturelles Umfeld mit Plänen zu Kostensenkungen und stößt damit bei den Aktionären auf Wohlgefallen

Auf dem richtigen Weg?

NTG24 - Infineon reagiert auf ein maues konjunkturelles Umfeld mit Plänen zu Kostensenkungen und stößt damit bei den Aktionären auf Wohlgefallen

 

Elektroautos erleben derzeit eine Phase der Schwäche, was nicht nur für Tesla und Co. enorme Herausforderungen mit sich bringt. Auch Zulieferer geraten unter Druck, und das trifft im Besonderen Chiphersteller wie Infineon. Laut dem Unternehmen sind in einem Elektroauto im Schnitt deutlich mehr Chips verbaut als in einem klassischen Verbrenner.

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Ein wenig scheint sich die Flaute bereits in den nun vorgelegten Zahlen von Infineon (DE0006231004) bemerkbar zu machen. Der Konzern informiert am Dienstag darüber, dass die Umsätze im zweiten Geschäftsquartal leicht auf 3,6 Milliarden Euro zurückgingen. Der Automotive-Sektor war besonders schwer getroffen. Dort ging es mit den Umsätzen um 15 Prozent auf 707 Millionen Euro zurück und die Marge wurde noch auf 19,5 Prozent beziffert.

An den Märkten wurde bereits mit schwächeren Ergebnissen gerechnet, doch mancher Analyst zeigte sich besorgt über das Tempo, in welchem die Umsätze aktuell dahinschmelzen. Infineon reagiert auf die Entwicklung mit einem breiten Sparprogramm, dessen Wirkung sich bereits im kommenden Geschäftsjahr bemerkbar machen sollen. Jährlich soll ein hoher dreistelliger Millionenbetrag eingespart werden. Dazu soll der Rotstift in mehr oder minder allen Bereichen angesetzt werden. Großflächige Abbauten beim Personal soll es jedoch nicht geben.

 

Infineon kappt die Prognose erneut

 

Die Bilanz für das laufende Jahr wird Infineon nach eigener Einschätzung aber nicht mehr retten können. Folgerichtig korrigierte das Unternehmen den Ausblick einmal mehr nach unten. Bereits im Februar wurde das ursprüngliche Ziel von 17 Milliarden Euro Umsatz auf 16 Milliarden Euro gesenkt. Nun stellt Infineon lediglich noch 15,1 Milliarden Euro in Aussicht. An der Börse führte dies jedoch nicht zum nächsten Kurseinbruch. Im Gegenteil: die Infineon-Aktie erlebte am Dienstag ordentlichen Rückenwind an den Börsen.

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Mit einem Plug von 12,9 Prozent gehörte das Papier sogar zu den größten Gewinnern an den hiesigen Handelsplätzen und der Schlusskurs in Höhe von 36,38 Euro fiel nur noch geringfügig niedriger aus als die Kursstände zu Jahresbeginn. Die Anleger scheinen die Sparpläne zu begrüßen und noch dazu gehen die meisten Beobachter davon aus, dass Infineon die nun verlautbarten Ziele auch tatsächlich erreichen können wird. Optimisten sehen nun sogar Potenzial für positive Überraschungen.

Langfristig sieht auch Infineon noch einige Chancen. Die aktuelle Lage wird mit einer konjunkturbedingt schwachen Entwicklung begründet, welche auf einen anhaltenden Abbau von Halbleiterbeständen bei Distributoren treffe. Damit impliziert das Management, dass es eines Tages auch wieder bessere Zeiten zu sehen geben wird. Wann genau dies der Fall sein könnte, wird aber nicht weiter ausgeführt. Das überrascht nicht weiter, da selbst gestandene Ökonomen diesbezüglich mit einigen Fragezeichen zu kämpfen haben. Nichts ändern soll sich aber an der Strategie, weiter in Schlüsseltechnologien wie die Digitalisierung und die Dekarbonisierung investiert wird. Die Mittel dafür sollen aber von bisher 2,9 Milliarden Euro auf nun 2,8 Milliarden Euro gekürzt werden.

 

Infineon kann punkten

 

Infineon segelt derzeit in eher unruhigen Gewässern, doch das Unternehmen scheint auf aktuelle Herausforderungen richtig und vor allem schnell zu reagieren. Das findet an den Märkten Beachtung und lässt darauf hoffen, dass eine Erholung nur eine Frage der Zeit sein könnte. Trotz des konservativen Ausblicks und den schwungvollen Sparplänen bleibt aber freilich auch das Risiko, dass es noch weitere Enttäuschungen zu sehen geben könnte.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAngesichts einer fundamental eher mauen Entwicklung notiert die Infineon-Aktie nach dem gestrigen Kurssprung auf einem recht sportlichen Niveau. Das soll nicht bedeuten, dass schnelle Gewinnmitnahmen bereits in Stein gemeißelt wären. Doch allzu attraktiv ist das Papier für einen Einstieg derzeit auch nicht. Bestehende Anleger nehmen die Absichten des Managements wohlwollend zur Kenntnis. Einen Stopp auf ein Niveau oberhalb des Schlusskurses vom Montag nachzuziehen, ist aber sicherlich keine Schande.

08.05.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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