als .pdf Datei herunterladen

Rückgang der weltweiten Zinn-Minenproduktion erwartet

Zinn und der Corona-Effekt

NTG24 - Rückgang der weltweiten Zinn-Minenproduktion erwartet

 

Das Analysehaus ,,Fitch Solutions Country Risk and Industry Research‘‘ teilte in den vergangenen Tagen mit, dass die Minenproduktion von Zinn in diesem Jahr wahrscheinlich zurückgehen werde.

Vor allem die von den Regierungen im Zuge der Corona-Pandemie erlassenen Minenschließungen und das instabile gesamtwirtschaftliche Umfeld hat die Minenunternehmen, welche Zinn fördern, zu einer Senkung ihres Ausstoßes veranlasst.

Fitch erwartet deshalb, dass die weltweite Zinnproduktion in diesem Jahr um 3,4 % sinken wird. Der Rückgang dürfte sich vor allem im 1. Halbjahr bemerkbar machen. In der zweiten Jahreshälfte soll sie sich dagegen wieder erholen.

 

Schmelze

Bildnachweis: © Schmolz + Bickenbach AG

 

Die Minenproduktion in China dürfte nach Angaben von Fitch um 3 % sinken, nachdem die Lieferketten insbesondere durch die Ausgangs- und Logistikbeschränkungen unterbrochen waren.

Die peruanische Produktion soll ebenfalls geringer ausfallen. Auch hier wird der erwartete Rückgang der Produktion von 2 % auf die Quarantänemaßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zurückgeführt.

In den kommenden Jahren erwartet Fitch, dass sich das Wachstum der globalen Zinnproduktion deutlich abschwächt. Vor allem strengere Umweltauflagen und nur kleine neue Lagerstätten in Produktion gehen und die zu Neige gehenden nicht kompensieren können.

Die Produktion in Indonesien dürfte dabei trotz Wachstum von regulatorischer Unsicherheit beeinträchtigt werden, während in Myanmar seinen Status als weltweit größter Zinnproduzent im Zeitraum bis 2029 verteidigen dürfte. Vor allem in der Zeit von 2024 bis 2029 sollte Myanmar sein Produktionswachstum erhöhen und damit seinen Spitzenplatz verteidigen können.

Fitch schränkt seine Prognose allerdings in Bezug auf Myanmar, Indonesien und China ein, denn dort werden Informationen zu Zinnförderprojekten und Expansionsplänen nicht regelmäßig veröffentlicht. Dies könnte dazu führen, dass die Förderprognosen zu optimistisch sind.

Der Zinnpreis hat sich im Zuge der weltweiten Wachstumsabschwächung ebenfalls deutlich abgeschwächt.

 

Zinn

 

Der niedrigere Preis könnte nun aber die Ersatzrate sich erschöpfender Lagerstätten verringern und damit das Angebot mittelfristig deutlicher verringern als prognostiziert.

 

Fazit

 

Die Förderunterbrechungen im Zuge der Corona-Krise haben beim Zinnpreis spürbare Kratzer der Wachstumsdynamik hinterlassen. Zwar bleibt derzeit offen, inwieweit vor allem ein Anspringen der chinesischen Nachfrage den Zinnpreis wieder stabilisieren kann. Es bleibt aber das deutliche Risiko einer mittelfristigen physischen Verknappung, die allerdings durch eine relativ gute Substituierbarkeit gemildert wird.

 

11.05.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen





Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)