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Zucker sieht unterzuckert aus

Zucker gar nicht süß

NTG24 - Zucker sieht unterzuckert aus

 

Dass die Charttechnik keine Glaskugel ist, bewies im abgelaufenen Monat einmal mehr der Zucker. Daraus aber zu schlussfolgern, dass diese überflüssig ist, wäre wiederum ein Tanz auf dünnem Eis. Denn die Funktion, die die Charttechnik für Trader und andere Marktteilnehmer hat, sollte nicht unterschätzt werden.

Dies zeigt sich am besten an sensiblen Schwellen, an denen gerade deshalb Kauf- bzw. Verkaufsdruck aufkommt, weil sich eben hinreichend viele Marktteilnehmer an genau diesen Marken orientieren.

Das dies als bestimmender Faktor der Preisentwicklung nicht reicht, kann niemanden wirklich überraschen. Vor allem nicht bei Gütern, die von der Gunst der Natur abhängen wie etwa Agrarrohstoffe. Dazu gehört auch Zucker.

Wir hatten bereits mehrfach in diesem Jahr auf eine Bodenbildung bei Zucker hingewiesen, so etwa am 16.01.2020, nachdem der Zuckerpreis mit sehr großen Umsätzen über die Nackenlinie seines Doppelbodens bei 0,1344 Dollar gestiegen war. Und es stieg im Zuge dieser Aufwärtsbewegung bis an seinen langfristigen Abwärtstrend, an dem wieder Verkaufsdruck aufkam.

 

Zucker

 

Also alles in allem ein mit sensiblen und damit charttechnisch relevanten Punkten gespickter Zuckerpreis. Doch dann kam der kalte Wind des Corona-Virus.

 

Zucker mittelfristig

 

Der Zuckerpreis ging in den Sturzflug über und fiel wie ein Stein sogar unter seine Unterstützung vom August 2018. Zwar ist die Woche noch nicht vorüber und der Wochen-Candlestick noch nicht gebildet, aber auf kleinerer Skale liegt er drunter, was die Charttechnik in Bezug auf die Auswahl plausibler Trendmuster bedeutend reduziert.

Der Zuckerpreis steckt nun charttechnisch wie auch einige andere Rohstoffe zwischen Baum und Borke. Sollte der Zuckerpreis nun auch noch unter die in Chart 1 sichtbare rote Unterstützung fallen, wird es technisch düster. Diese stammt vom Juni 2007 und liegt bei 0,08383 Dollar. Darunter kommt erst einmal nichts.

 

Fazit

 

Der weltweite Deflationsschock hat dem Zuckerpreis arg zugesetzt. Die zuvor gebildete vielversprechende Umkehrformation wurde zwar gebildet, aber nicht final mit dem Bruch des Abwärtstrends bestätigt. Dies lehrt erneut, dass man für langfristige Trends auch die Bestätigung durch langfristige Indikatoren abwarten sollte, d. h. Skalenäquivalenz sicherstellen. Vor Neuengagements sollte man eine Bodenbildung abwarten. Denn auf welchem Niveau diese abläuft, lässt sich aktuell nur erahnen.

 

22.04.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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