BÖRSE TO GO - mit Kraft Heinz, AMS - Osram und CTS Eventim

Euro-Börsen in Feiertagsstimmung

 

Guten Morgen,

heute ist Allerheiligen, und halb Europa erfreut sich eines Feiertages. Was aber nicht heißt, dass nicht an den Börsen dennoch gehandelt wird. So auch in Frankfurt. Dennoch ist vom heutigen Handelstag nicht viel zu erwarten. Immerhin:

In der Frühtendenz überwiegend die grünen Vorzeichen, was auch an neuen Konjunkturdaten aus China liegt. Dort hat der Einkaufsmanagerindex Caixin im Oktober mit einem Wert von 51,7 Punkten abgeschnitten. Das war der dritte Monat in Folge mit einem Wert über der Expansionsschwelle von 50 Zählern. Etwas Unruhe konnte noch am Nachmittag aufkommen, wenn die nächsten Arbeitsmarktdaten in den USA bekannt gegeben werden. Die US-Notenbank hatte ja bei ihrer Sitzung in dieser Woche erklärt, dass man sich wieder stärker am vorhandenen Datenmaterial orientieren wolle. Insofern kommt auch den Arbeitsmarktdaten wohl wieder eine etwas größere Rolle als in den vergangenen Monaten zu.

 

Es lebt!

 

Der gestrige Überraschungsgast an der Wall Street war der Nahrungsmittelproduzent KRAFT HEINZ. Dieser meldete für das zurückliegende Quartal zwar erneut einen Umsatzrückgang um 5 %. Doch im Gegenzug konnte das Unternehmen seinen Gewinn auf 899 Millionen Dollar (Vorjahreszeitraum 619 Millionen Dollar) steigern und einen Gewinn je Aktie von 0,60 Dollar ausweisen. Damit übertraf man deutlich die Markterwartungen, die nur von 0,53 Dollar je Aktie ausgegangen waren.

Das sorgte dafür, dass die Akte von KRAFT HEINZ gestern im Handel um über 13 % nach oben schoss. Angesichts der bisher immer noch sehr angeschlagenen Charttechnik fast so etwas wie ein erster Befreiungsschlag. Denn damit kommt der Wert nun in den Bereich seiner derzeitigen wichtigsten Widerstandszone bei rund 33 Dollar. Sollte diese überwunden werden, stünde einem weiteren Turnaround zumindest aus technischer Sicht kaum etwas im Wege. Und das hätte natürlich auch extreme Bedeutung für unsere derzeit eher desolate Position im Zürcher Trend. Mehr dazu in der kommenden Ausgabe.

 

 

AMS bekommt neuen Gegenwind

 

Mal wieder etwas Neues zum Übernahmeversuch OSRAM durch den österreichischen Halbleiter- und Sensorspezialisten AMS. Während die Freigabe für ein erneutes Übernahmeangebot zu 41 Euro die Aktie noch auf die Genehmigung durch die BaFin wartet, bringen sich einige Investoren in Stellung, die hier auf einen speziellen Reibach hoffen. So hat überraschenderweise der britische Hedgefonds Sand Grove Capital Management  5,75 % der OSRAM-Aktien erworben. Der Hedgefonds selbst bestätigt auch, dass dieses Investment unter dem Aspekt einer „ereignisgesteuerten“  Strategie steht. Was nichts anderes heißt, als dass man AMS das Übernahme-Projekt erschweren will, um auf ein höheres Angebot zu spekulieren.

Sollten diesem Beispiel auch noch andere „Heuschrecken“ folgen, dürfte es für AMS tatsächlich deutlich schwerer werden. Schon beim letzten Mal gelang es den Österreichern kaum, die OSRAM-Kleinaktionäre auf seine Seite zu ziehen. Wenn diese nun sukzessive durch Hedgefonds ausgetauscht werden, würde die Übernahme auf noch wackligeren Beinen stehen. Da muss sich sicherlich AMS auch überlegen, an welcher Stelle hier finanziell Schluss sein muss.

 

CTS: Vive la France

 

Und noch eine Meldung von CTS EVENTIM. Das Unternehmen, das im MDAX notiert und in der letzten Woche in unser spekulatives Musterdepot aufgenommen wurde, hat wieder eine neue Beteiligung gemeldet. Diesmal ist man mit 48 % beim französischen Ticketvermarkter FRANCE BILLET  eingestiegen. Dessen Mutter Konzern ist FNAC DARTY, dem französischen Marktführer für Kultur- und Freizeitprodukte. Kleines Detail: Die deutsche CECONOMY (Media Markt und Saturn) ist mit 44,2 % an FNAC DARTY beteiligt.

Für die CTS-Aktie sehen wir diese neue Beteiligung ebenfalls positiv. Denn Frankreich gilt hinsichtlich seines Freizeitsektors als sehr aktiv, weshalb CTS dort bislang auch mit einer eigenen Tochter schon tätig war. Diese wird nun in die neue Partnerschaft mit eingebracht. Nach Aussagen des deutschen Ticketvermarkters habe man auch vereinbart, dass CTS nach Ablauf von vier Jahren auch eine Mehrheitsbeteiligung übernehmen kann. Insofern halten wir unsere Investmentempfehlung aufrecht.

 

01.11.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de

 

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