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KPMG verweigert Adler Group das Testat

Adler Group in ernsthaften Schwierigkeiten

NTG24 - KPMG verweigert Adler Group das Testat

 

Wirtschaftsprüfer der KPMG erteilt der Alder Group einen Disclaimer of Opinion, einen sogenannten Versagungsvermerk, für den Konzernabschluss und Einzelabschluss 2021. Aktie bricht auf Xetra um fast 30 % ein.

Nachdem sich die Wirtschaftsprüfer außer Stande gesehen haben, der Adler Group (LU1250154413) ein Testat zu erteilen, krachte die Aktie auf Xetra um 29,23% ein. Die Testatverweigerung ist ein schwerwiegender Vorgang, zu dem die Prüfer sich entschlossen haben. Es heißt, das Management habe sich verweigert, ihnen Zugang zu bestimmten Informationen über verbundene Unternehmen und Personen zu gewähren. Die „tagesschau“ berichtete im Beitrag darüber. Weiter heißt es, dass angesichts nicht ausreichender "Nachweise über die Identifizierung und Offenlegung von verbundenen Parteien und wesentlichen Transaktionen und Kontensalden von verbundenen Parteien" hätten die Prüfer mehrere Buchungen nicht auf ihre Angemessenheit prüfen können.

 

Viceroy erhebt schwere Vorwürfe

 

Das Unternehmen geriet bereits vorher im Fokus der KPMG und der BaFin, nachdem die britische Investmentfirma Viceroy schwere Vorwürfe erhob. So lautete einer der Vorwürfe, das Unternehmen habe die Bilanz durch übertriebene Bewertung von Immobilienprojekten künstlich aufgebläht. Zwar hat die Adler Group die Vorwürfe vehement abgestritten, trotzdem sind Untersuchungen eingeleitet worden. Zuvor ist auch Wirecard durch Viceroy mit Vorwürfen konfrontiert worden, die sich hinterher bewahrheitet haben. Trotz Mängel in der Dokumentation und in Transaktionen konnten die Wirtschaftsprüfer der KPMG bei der Sonderuntersuchung keinen systematischen Betrug feststellen. Allerding überprüft die BaFin noch in diesem Fall.

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Manager treten zurück

 

In Anbetracht der schwerwiegenden Vorwürfe, der Milliardenverluste, die in der veröffentlichten Bilanz ausgewiesen wurden, und der Fall der Aktie sind am Samstag Manager der Adler Group zurückgetreten. Adler-Verwaltungsratschef Stefan Kirsten verkündet, dies sei ein schwieriger Moment für das Unternehmen, aber man wolle einen Neuanfang starten. Allerdings wird das keine leichte Aufgabe werden: Aufgrund fehlenden Testats sind dem Unternehmen Bank- und Kapitalmärkte für eine Refinanzierung bis auf Weiteres geschlossen. Man strebe aber trotz widriger Umstände ein Testat für 2022 an. Doch Anleger befürchten, dass sich die Adler Group zu einem Wirecard 2.0 entwickelt.

 

02.05.2022 - Christina Daron - cd@ntg24.de

 

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