Weitere Preissenkungen bei BYD, Plug Power hält die Stellung, Nel ASA mit neuen Tiefstständen und die Deutsche Bank kämpft schon wieder mit IT-Problemen!
Es herrscht nicht nur Euphorie an den Märkten
Es ging gestern wieder einmal kräftig aufwärts an den Märkten. Der DAX erreichte oberhalb von 17.000 Punkten neue Rekorde und auch anderswo freuten sich viele Anleger über kräftige Kursaufschläge. Die werden zum Teil aber auch kritisch beäugt und von einigen Beobachten in Zusammenhang mit möglichen Aktivitäten von Shortsellern gebracht. Der Blick auf manchen Einzeltitel verrät zudem, dass viele Sorgen noch immer sehr präsent sind.
Bei BYD (CNE100000296) freuten die die Anteilseigner sichtlich über Medienberichte, laut denen sich der chinesische Präsident Xi Jinping die Stützung der Aktienmärkte zur Aufgabe gemacht habe. Welche genauen Schritte daraus folgen könnten, bleibt noch abzuwarten. Es kommt aber etwas frische Luft in die angeschlagenen asiatischen Märkte und BYD konnte am Dienstag um knapp 7,5 Prozent bis auf 21,86 Euro zulegen.
Weniger begeistert dürften die Aktionäre darüber sein, dass BYD hierzulande schon wieder den Rotstift bei den Preisen angesetzt hat. Auf der eigenen Webseite wird eine sogenannte Wechselprämie für Seal, Atto 3 und Dolphin angepriesen, durch die 3.000 Euro vom Listenpreis abgezogen werden sollen. Dabei wurde bei eben diesen Modellen erst kürzlich der Verkaufspreis schon deutlich nach unten korrigiert. Die Sorge, dass die Margen immer weiter in die Tiefe segeln, dürfte damit nicht kleiner werden, auch wenn der hiesige Markt zugegebenermaßen bisher nur eine sehr kleine Rolle für BYD spielt.
Plug Power kriegt die Kurve
Bei Plug Power (US72919P2020) standen im frühen Handel derweil wieder einmal Sorgen rund um die Liquidität und eine angekündigte Kapitalerhöhung im Vordergrund. Die guten Neuigkeiten aus der vergangenen Woche rückten derweil in den Hintergrund und im frühen Handel musste die Aktie nach vorherigen Erholungen zunächst rote Vorzeichen hinnehmen. An den hiesigen Märkten ging es um 1,5 Prozent bis auf 3,99 Euro abwärts, was rein optisch keine angenehme Sache ist.
Weitaus wichtiger ist aber die Entwicklung an den US-Börsen, und dort haben die Bullen noch einmal die Kurve bekommen, als hierzulande bereits die Schlussglocke ertönte. Bis zum Nachmittag reichte es für einen Kurs in Höhe von 4,50 US-Dollar und damit 3,7 Prozent mehr als noch tags zuvor. Das ist ein klares Indiz dafür, dass die Erholung bei dem Titel noch nicht zwingend beendet sein muss. Plug Power wird aber stetig weitere Impulse abliefern müssen, um die Bullen bei Laune zu halten. Das gilt zumindest, solange es auf fundamentaler Seite noch große Probleme zu verzeichnen gibt.
Neues Tief bei Nel ASA
Wie negativ sich ausbleibende Neuigkeiten auf Aktien aus dem Wasserstoff-Sektor auswirken können, das zeigte am Dienstag die Aktie von Nel ASA (NO0010081235) recht anschaulich. Dort mussten die Anleger Verluste von 5,6 Prozent verkraften, was den Kurs auf 0,43 Euro hinabbeförderte. Zeitweise wurde bei 0,42 Euro auch schon wieder ein neues Mehr-Jahres-Tief erreicht.
Getan hat sich auf fundamentaler Seite nichts, doch genau das ist in den Augen der Investoren keine erfreuliche Entwicklung. Seit einer kleinen Ewigkeit stören die Börsianer sich an fehlenden Auftragseingängen und jeder weitere Tag ohne Neuigkeiten scheint ein verlorener Tag zu sein. Nachdem der letzte Ausbruchsversuch schon sehr früh scheiterte, sorgt die Charttechnik für weiteren Verkaufsdruck.
Deutsche Bank: Nicht schon wieder!
Die Deutsche Bank (DE0005140008) schlägt sich momentan erneut mit IT-Problemen herum, woran sich viele Anleger vielleicht schon ein Stück weit gewöhnt haben. Beunruhigend ist aber im aktuellen Fall, dass nicht Kunden der Tochter Postbank, sondern die eigene Stammkundschaft betroffen ist. Zahlreiche Nutzer berichten darüber, dass sie das Online-Banking nicht mehr nutzen konnte. Das Unternehmen bestätigte das Ganze bereits und hat auch schon eine Erklärung auf Lager.
Ausgelöst werden die Probleme demnach durch die Nutzung externer Tastaturen auf Android-Geräten, welche bei der PhotoTAN-App der Deutschen Bank aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht länger unterstützt werden. Das Geldhaus beteuert, an einer schnellen Lösung zu arbeiten. Für den Moment schaut manch einer aber noch in die Röhre. Medienberichten zufolge ist eine dreistellige Anzahl an Nutzern betroffen. Das ist überschaubar, doch das Ganze weckt an der Börse böse Erinnerungen und die Deutsche Bank gab gestern um 1,5 Prozent bis auf 12,29 Euro nach. Dabei dürften aber auch eher schwache Zahlen der Kollegen von UBS eine Rolle gespielt haben.
Keine sichere Bank
Trotz vieler neuer Höchststände an den Börsen ist weiterhin kein Verlass darauf, dass DAX und Co. ihren Rallyemodus bis in alle Ewigkeit weiterführen werden. Tatsächlich hat sich an den Risiken für das laufende Jahr nicht viel verändert und Anleger können sich noch immer Sorgen um die Zinsentwicklung, konjunkturelle Schwächen und dergleichen mehr machen. Dass mittlerweile eine gewisse Erholung bereits eingepreist wurde, können skeptische Naturen auch als Warnsignal verstehen. Denn sollte es im Laufe der nächsten Wochen doch zu Enttäuschungen kommen, könnte die Korrektur umso heftiger ausfallen. Ohe die Bemühungen der Käufer schlechtreden zu wollen, lässt sich nur betonen, dass es Sicherheit an der Börse auch in guten Zeiten leider nicht geben kann.
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07.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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