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Die Deutsche Bank befriedet das Postbank-Personal, die Commerzbank erfreut ihre Anleger, Tesla sorgt für manchen Zweifel und Rheinmetall stellt Forderungen an die Politik

Die Zukunft wird an der Börse nicht langweilig werden

NTG24 - Die Deutsche Bank befriedet das Postbank-Personal, die Commerzbank erfreut ihre Anleger, Tesla sorgt für manchen Zweifel und Rheinmetall stellt Forderungen an die Politik

 

Nach den multiplen Krisen der letzten Jahre, von denen längst noch nicht alle ausgestanden sind, wünscht sich der eine oder andere vielleicht eine Verschnaufpause an den Märkten. Zu rechnen ist mit einer solchen aber nicht und auch in Zukunft werden wir wohl einige dramatische Entwicklungen zu sehen bekommen. Bei einigen Titeln gibt es schon jetzt spannende Vorzeichen für die nächsten Monate zu sehen.

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In positiver Hinsicht fiel jüngst die Deutsche Bank (DE0005140008) aus. Die Tochter Postbank konnte sich mit den Gewerkschaften Verdi und DBV auf einen neuen Tarifvertrag einigen, laut dem die Gehälter von rund 8.700 Angestellten in zwei Schritten um 11,5 Prozent steigen sollen. Zudem wurde der Kündigungsschütz bis Ende 2027 verlängert. Mit der nun errungenen Einigung sind unbefristete Streiks erst einmal vom Tisch.

Darüber zeigten die Aktionäre sich sichtlich erfreut und die Deutsche Bank-Aktie konnte am Freitag um knapp 1,5 Prozent bis auf 15,26 Euro zulegen. Die Postbank plagt die Anleger schon seit Längerem mit immer neuen Sorgen, nun scheint sich aber endlich alles ein wenig einzurenken. IT-Probleme hat die Deutsche Bank bereits für erledigt erklärt und zumindest auf absehbare Zeit dürften nun auch Streiks kein Thema mehr sein.

 

Die Commerzbank verteilt Geschenke

 

Bei der Commerzbank (DE0005140008) gab es am Freitag Verluste von 1,47 Prozent zu sehen, was aber vollumfänglich auf die Ausschüttung der Dividende zurückzuführen ist. Bereinigt um diesen Faktor befindet die Aktie sich weiterhin im Aufwärtstrend und mit den in Aussicht gestellten Ausschüttungen gibt es gute Argumente, um der Aktie die Treue zu halten. Bei der jüngst abgehaltenen Hauptversammlung ließ das Institut sich seine weiteren Pläne bestätigen.

Jene sehen vor, dass die Dividende im laufenden Jahr auf 0,55 Euro von 0,35 Euro im Jahr zuvor steigen soll. Zudem soll weiterhin kräftig in Aktienrückkäufe investiert werden. Für die Anleger sind das nicht die schlechtesten Aussichten, zumal die Bank auch schwer von den noch immer hohen Zinsen profitiert. Wie immer gibt es keine Garantien, doch vieles spricht dafür, dass die Commerzbank-Aktie noch das eine oder andere neue 52-Wochen-Hoch auf die Beine stellen könnte.

 

Große Fragezeichen bei Tesla

 

Bei Tesla (US88160R1014) wurde die Zukunft hingegen selten zuvor derart in Frage gestellt wie aktuell. Der US-amerikanische E-Auto-Pionier leidet unter rapide sinkenden Margen und Absatzproblemen und scheint keine überzeugenden Gegenmaßnahmen in der Hinterhand zu haben. CEO Elon Musk stellte für den August die Vorstellung von Robotaxis in Aussicht und ließ außerdem vage anklingen, dass ein günstigeres Modell vielleicht früher als geplant das Licht der Welt erblicken könnte.

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Speziell der Fokus auf autonom fahrende Taxis trifft aber beim Wedbush-Analysten Dan Ives auf große Skepsis. Gegenüber CNBC sprach Ives zuletzt davon, dass ein funktionierendes Robotaxi erst in einigen Jahren zu erwarten sei. Bis dahin sei es für Tesla viel wichtiger, sich auf neues Wachstum zu konzentrieren. Grundsätzlich werden Teslas Pläne nicht als schlecht eingeschätzt, doch für den Moment würde sich Ives über andere Prioritäten freuen. An der Börse konnte die Tesla-Aktie sich jüngst wieder etwas erholen, geriet aber auf einem doch eher niedrigen Niveau wieder ins Stocken. Am Freitag ging es hierzulande um 0,64 Prozent auf 166,98 Euro in die Tiefe.

 

Rheinmetall: Noch lange nicht genug

 

Rheinmetall (DE0007030009) hat sich bereits auf eine Zukunft eingestellt, in der die eigenen Dienste sehr viel gefragter sein werden. Das Unternehmen arbeitet unermüdlich daran, neue Kapazitäten auf die Beine zu stellen, um die Ukraine sowie westliche Streitkräfte mit Munition und schwerem Gerät zu versorgen. Damit die Modernisierung der Bundeswehr gelingen kann, fordert Konzernchef Armin Papperger allerdings deutlich mehr Engagement aus der Politik.

Am Donnerstag sprach der Rheinmetall-Chef bei der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf und forderte mindestens 30 Milliarden Euro mehr als die aktuellen 52 Milliarden Euro für den Verteidigungshaushalt. Nur so könne das NATO-Ziel erreicht werden, welches zwei Prozent des BIP für Militärausgaben vorsieht. Direkte Auswirkungen hat die Forderung zwar nicht auf den Auftragseingang von Rheinmetall. Dennoch scheinen die Aktionäre schon frische Chancen zu erkennen und mit dem Aktienkurs ging es am Freitag um 4,7 Prozent auf 536,60 Euro aufwärts. Eine Zukunft ohne Wachstum ist bei Rheinmetall kaum noch vorstellbar.

 

In Lauerstellung

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Börsianer haben sich schon mal in Stellung gebracht für das, was sie derzeit von der Zukunft erwarten. Im Mittelpunkt stehen Leitzinsen, der Erfolgszug der KI und das weitere Hochrüsten von Streitkräften rund um den Globus. Nach derzeitigem Kenntnisstand gibt es gute Gründe, um da bei vielen Aktien weitere Höhenflüge zu vermuten. Doch die Ausgangslage und damit auch die Aktienkurse können sich schon mal schnell ändern. Das beste Beispiel dafür sind momentan E-Autos, bei denen auf eine Phase des Hypes regelrechte Ernüchterung zu folgen scheint. Es bleibt die nüchterne Erkenntnis, dass sich die Zukunft auch mit der besten Glaskugel nicht zweifelsfrei vorhersagen lässt.

05.05.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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