Infineon enttäuscht, AMD gibt starken Ausblick und Brenntag senkt Gewinnerwartungen - BÖRSE TO GO
Infineon Technologies enttäuscht - kein Chipwunder in Deutschland
Der Chip-Boom läuft an Infineon Technologies vorbei. Der deutsche Chipkonzern enttäuscht beim Umsatz auf der ganzen Linie. AMD versucht, den Blick auf die Zukunft zu lenken. CEO Su verspricht hohes zweistelliges Umsatz- und Gewinnwachstum für die kommenden Jahre. Die deutsche Chemieproduktion erreicht ein 30-Jahrestief und Brenntag leidet mit der Branche. Der Vorstand warnt vor einem schwachen Gewinn in 2025.
Der Aktienhandel in Asien neigt am Mittwochmorgen zur Stärke. Abgesehen von einigen chinesischen Onshore-Indizes liegen alle Benchmarks in der Region im Plus. Der Nikkei 225 Index schloss 0,49 % höher bei 51.090,00 Punkten und der KOSPI kletterte um 1,07 % auf 4.150,39 Punkte. Auch der Terminmarkt ist vor Eröffnung der europäischen Vorbörse stark. Der DAX-Future (Dezember) wird 0,43 % höher bei 24.268,80 Punkten gehandelt.
Frankfurt hatte am Dienstag bereits einen guten Tag abgeschlossen. Abgesehen vom SDAX, der leicht um -0,22 % auf 15.946,82 Punkte fiel, konnten sich alle deutschen Benchmarks verbessern. Der DAX und der TecDAX konnten sich beide um 0,53 % steigern und der MDAX zog leicht um 0,22 % auf 29.204,45 Punkte.
Der Handel an der Wall Street verlief uneinheitlich. Der Dow Jones Industrial Average Index stach mit einem Tagesplus von 1,18 % auf 47.927,96 Punkte heraus. Der größte Gewinner im Blue Chip Index war dabei Merck & Co. (US58933Y1055), deren Kurs um 4,84 % auf 90,95 US-Dollar sprang. Der S&P 500 Index verzeichnete noch ein kleines Plus von 0,21 % auf 6.846,61 Punkte und der Nasdaq 100 Index sank um -0,31 % auf 25.533,49 Punkte. Der Tech-Index wurde unter anderem von Applovin (US03831W1080) nach unten gezogen, die um -8,66 % auf 594,91 US-Dollar rutschten.
Infineon verfehlt die Erwartungen
Infineon Technologies (DE0006231004) verfehlt die Erwartungen. Der Umsatz im abgelaufenen 4. Fiskalquartal stagnierte bei 3,94 Mrd. Euro. Beim Segment-Gewinn verfehlte man im abgelaufenen 4. Fiskalquartal zudem die Analystenprognosen. Die hatten mit mindestens 725,3 Mio. Euro gerechnet, doch Infineon lieferte nur 717 Mio. Euro ab. Das entspricht einem Rückgang der Profitabilität um -14 % im Jahresvergleich. Nach Steuern ergab sich ein Gewinn von 231 Mio. Euro gegenüber einem Verlust von -84 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Der Ausblick enttäuschte aber auch. Für das laufende 1. Fiskalquartal 2026 hatte sich die Börse Frankfurt auf einen Umsatz von mindestens 3,75 Mrd. Euro eingestellt, doch der Vorstand signalisierte heute Morgen, dass die Anleger ihre Erwartungen auf 3,6 Mrd. Euro reduzieren müssen. Das entspricht nur einem marginal höheren Niveau als im abgelaufenen Fiskaljahr 2025. Die Profitabilität der Segment-Marge sieht man im laufenden Jahr näher an 20 % als an 15 %. Im letzten Quartal lag diese Marge bei 18,2 %.
AMD verspricht hohes Wachstum
Lisa Su lenkte auf dem Analystentag von AMD (US0079031078) den Blick auf die Zukunft. Um von den eher bescheidenen Erfolgen in der Gegenwart wegzukommen, gab der CEO die Ziele für die kommenden drei bis fünf Jahre vor. Der Chiphersteller rückt dabei sein Geschäft mit Rechenzentren in den Vordergrund und erwartet hier jährliche Wachstumsraten in den kommenden Jahren von 60 %. Kombiniert mit dem restlichen Geschäft will AMD jährlich bis 2030 um 35 % wachsen. Auch die Profitabilität will man deutlich steigern und am Ende des Prognosezeitraums auf 20 US-Dollar je Aktie kommen. Aktuell liegen die Erwartungen für 2025 bei 3,96 US-Dollar je Aktie. Su gab die Zielvorgabe für den jährlichen Umsatz mit Rechenzentren bei rund 100 Mrd. US-Dollar an. Aktuell wird der gesamte Jahresumsatz von AMD für 2025 bei 34 Mrd. US-Dollar erwartet. Es war der erste Analystentag, den AMD in den letzten drei Jahren veranstaltet hat. Das größte Problem für AMD ist derzeit, dass die AI-Chips noch bei Weitem nicht so leistungsfähig wie die des Konkurrenten Nvidia (US67066G1040) sind. Mit der MI400 Serie wird AMD im kommenden Jahr den nächsten Versuch unternehmen, die Lücke zum Erzrivalen zu schließen.
Brenntag leidet unter schwacher Wirtschaft
Die Chemieproduktion in Deutschland hat ein 30-Jahrestief erreicht. Die größten Belastungen für den essenziellen Industriezweig sind die überdurchschnittlich hohen Energiepreise und die überbordenden staatlichen Belastungen für das tägliche Geschäft. Das bekommt auch Brenntag (DE000A1DAHH0) zu spüren. Sowohl auf Ebene des 3. Quartals als auch auf die ersten neun Monate betrachtet, befindet sich der Marktführer bei der Distribution von Chemikalien und Inhaltsstoffen in der Kontraktion. Im 3. Quartal schrumpfte der Umsatz um -9 % auf 3,72 Mrd. Euro, was das operative EBITA (ohne Abschreibungen) um -14 % auf 243 Mio. Euro drückte. Nach Steuern sank der Gewinn um -5 % auf 114 Mio. Euro. Damit pendelt sich der Gewinnrückgang in den ersten neun Monaten bei -29 % auf 293 Mio. Euro ein. Der Vorstand bleibt pessimistisch. Nach der Gewinnwarnung im Juli signalisierte man heute, dass sich das operative EBITA im Gesamtjahr nur am unteren Ende der im Juli reduzierten Spanne bei 950 Mio. Euro bewegen wird.
Tagestermine
Die Inflationsrate in Deutschland bleibt auch nach der Revison für den Monat Oktober unverändert hoch. Die Jahresrate zeigt einen Anstieg der Preise um 2,3 % und im Vergleich zum September einen Anstieg um 0,3 %.
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12.11.2025 - Mikey Fritz

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