Volkswagen schließt Werk in Dresden, iRobot insolvent und BoJ bereitet ETF Verkauf vor - BÖRSE TO GO
Am Dienstag schließt VW den Standort Dresden - erste Fabrikschließung in der VW-Geschichte
Die Schließung des Standortes Dresden ist für Volkswagen an Symbolik kaum zu überbieten. Eröffnet als Aushängeschild des Konzerns ist es zum Offenbarungseid geworden, dass man nicht mehr zur Weltspitze gehört. iRobot hat in der Nacht Insolvenz angemeldet. Der größte chinesische Zulieferer wird voraussichtlich die Reste aus dem Konkurs herauskaufen. Die BoJ bereitet sich auf den Abverkauf ihrer ETF Bestände vor. Insgesamt hält man japanische Aktien im Wert von 83 Billionen Yen (ca. 456 Mrd. Euro) auf der Bilanz.
Der Aktienhandel in Asien folgt den schwachen Vorgaben der Wall Street vom Freitagabend. Alle Benchmarks in der Region notieren tiefer. Der Nikkei 225 Index gab -1,23 % auf 50.210,00 Punkte ab und der KOSPI schloss -1,84 % im Minus bei 4.090,59 Punkten. Der Hang Seng Index wird zwischenzeitlich mehr als -1,4 % tiefer gesehen. Der Terminmarkt ist hingegen sehr freundlich gestimmt. Der DAX-Future (Dezember) notiert vor Börseneröffnung in Europa 0,40 % höher bei 24.482,80 Punkten.
Frankfurt hat eine durchwachsene Woche hinter sich gebracht. Die Gewinne und Verluste glichen sich weitgehend aus. Klar im Plus konnte der DAX schließen, der sich auf Wochensicht um 1,23 % auf 24.186,49 Punkte verbessert hat. Die Aktien von Bayer (DE000BAY0017) führten dabei die Liste der Gewinner mit einem Wochengewinn von 7,70 % auf 36,35 Euro an. Auch der MDAX konnte im Plus schließen, allerdings nur leicht mit einem Schlusskurs von 29.959,19 Punkten (+0,88 %). Der SDAX verlor leicht um -0,25 % auf 16.863,34 Punkte und der TecDAX war mit Abstand der größte Wochenverlierer mit einer Performance von -1,54 % auf 3.552,44 Punkte. Aixtron (DE000A0WMPJ6) war dabei der größte Verlierer im Tech-Index mit einem Wochenverlust von -7,15 % auf 16,88 Euro.
Auch in New York dominierten die Blue Chips. Der Dow Jones Industrial Average Index konnte in der vergangenen Woche die Liste der Gewinner mit einem Plus von 1,05 % auf 48.458,05 Punkte anführen. Gefragt waren vor allem die Aktien von Visa (US92826C8394), die um 6,43 % auf 347,83 US-Dollar kletterten. Der S&P 500 Index fiel hingegen wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 6.900 Punkten zurück und schloss -0,63 % tiefer bei 6.827,41 Punkten. Der größte Verlierer war der Nasdaq 100 Index, der um -1,93 % auf 25.196,73 Punkte abgab.
Volkswagen schließt Standort Dresden am Dienstag
Zum ersten Mal in seiner 88-jährigen Geschichte wird Volkswagen (DE0007664039) am Dienstag eine Fabrik in Deutschland schließen. Der Standort Dresden wird geschlossen und ist der denkbar kleinste Schritt, den der Automobilhersteller unternehmen kann, um sich in einem toxischen Mix aus harter Konkurrenz aus China, Strafzöllen in den USA, einer wirtschaftsfeindlichen Politik in Deutschland, extrem hohen Energiekosten, erdrückenden Arbeitnehmerrechten und einer internen Bürokratie, die ihresgleichen sucht, zu behaupten. Die Schließung von Dresden ist ein bitteres Signal, dass man alle Möglichkeiten ausgereizt hat und trotzdem am Ende einen Schritt zurück machen musste. Erinnerungen an die 90er Jahre kommen auf. Dresden hat insgesamt seit der Eröffnung in 2002 weniger als 200.000 Fahrzeuge hergestellt, was weniger als die Hälfte des jährlichen Ausstoßes des Mutterwerkes in Wolfsburg ist. Ursprünglich wurde Dresden als Aushängeschild des Konzerns positioniert, um zu zeigen, was man kann. Erst wurde hier der Phaeton produziert, dann der ID.3. Beide Modelle haben jedoch nicht zum Ruhm von Volkswagen beigetragen. Der eine zu unscheinbar, der andere zu unausgereift.
iRobot meldet Insolvenz an
Das war es. In der Nacht auf Montag wurde bekannt, dass iRobot (US4627261005) Insolvenz angemeldet hat. Das Unternehmen hatte den Markt für automatische Staubsauger Anfang der 2000er Jahre revolutioniert. Doch am Ende war die Konkurrenz aus China zu stark. iRobot war in den 90er Jahren von Ingenieuren des renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) gegründet worden und hat bis heute seinen Sitz in Massachusetts. Insgesamt hat man mehr als 40 Millionen Geräte verkauft und erreichte während der Covid-Pandemie seinen Peak. Amazon (US0231351067) versuchte im Jahr 2022 das Unternehmen zu übernehmen, was jedoch am Widerstand der europäischen Regulierungsbehörde scheiterte. Der heutige Antrag auf Eröffnung eines Chapter 11 Verfahrens bedeutet, dass die Aktionäre der Gesellschaft alles verlieren werden. Die chinesische PICEA Robotics aus Shenzhen ist der größte Zulieferer von iRobot und wird voraussichtlich die Reste aus dem Konkursverfahren übernehmen.
BoJ bereitet ETF-Verkauf vor
Die Bank of Japan wird ab dem kommenden Jahr beginnen, ein schwieriges Kapital in ihrer Geschichte zu schließen. Im Kampf gegen die Deflation hatte die japanische Notenbank über Jahrzehnte hinweg die eigenen Staatsschulden aufgekauft, was eine reine Staatsfinanzierung durch die Hintertür ist. Die Käufe waren so umfassend, dass der privatwirtschaftliche Handel am Ende fast zum Erliegen kam. Um einen neuen Weg zu finden, um die Inflation anzutreiben, begann man dann zusätzlich ETFs auf den eigenen Aktienmarkt aufzukaufen und kumulierte diese Käufe auf zuletzt 83 Billionen Yen (ca. 456 Mrd. Euro). Der Buchwert liegt allerdings nur bei 37,1 Billionen Yen, womit man auf dem Papier bisher einen kräftigen Reibach gemacht hat. Ab Januar, so die Gerüchte aus Tokio, wird man aber nun den Prozess umkehren und ETF Anteile in den Markt zurückgeben. Man beginnt sehr vorsichtig und interessenwahrend mit monatlichen Verkäufen von 330 Mrd. Yen (ca. 1,81 Mrd. Euro) pro Monat. Zur Verdeutlichung: Bliebe man bei diesem Tempo, würde die Position erst nach 112 Jahren abgebaut.
Tagestermine
Die Großhandelspreise in Deutschland sind im November weiter gestiegen. Im Vergleich zum Oktober ergab sich ein deutlicher Anstieg um erneut 0,3 %. Die Teuerungsrate stieg im Jahresvergleich damit von 1,1 % auf 1,5 %.
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15.12.2025 - Mikey Fritz

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