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Chilenischer Peso mit massivem Verkaufssignal

Was wird aus dem chilenischen Peso?

NTG24 - Chilenischer Peso mit massivem Verkaufssignal

 

Wir hatten am 22.10.2019 bereits die heikle Ausgangslage für den chilenischen Peso dargestellt und auf die politischen wie auch die wirtschaftlichen Risiken hingewiesen. Unser Fazit war, dass der chilenische Peso ernste Anzeichen einer neuen, deutlichen Abwertungsphase und dass ein Überwinden des Widerstandes bei 732,20 Peso ein erstes, der Bruch des Widerstandes bei 761 Peso ein entscheidendes Anzeichen dafür sei. Diesbezüglich empfahlen wir Investoren, dieses wachsende Abwertungsrisiko verstärkt zu beachten.

 

Abwertungsrisiko realisiert sich

 

Während gestern der Kurs zum US-Dollar noch mit 758,50 Peso schloss, eröffnete er heute mit einem Kursgap bei 785,38 Peso, um im Tagesverlauf bis auf 799,76 Peso zu steigen. Dies ist bislang der größte Tagesverlust des chilenischen Pesos seit 2011. Aus dem Risiko ist damit ein Faktum geworden, welches bereits die Signifikanzschwelle von 3 % überschritten hat. Damit hat der chilenische Peso ein langfristiges Abwertungssignal gegen den US-Dollar gegeben, selbst wenn es zu einer kurzfristigen Stabilisierung kommen sollte.

 

Chilenischer Peso

 

Der in unserem gestrigen Artikel zum brasilianischen Real beschriebene Deflationsdruck des argentinischen Pesos auf den brasilianischen Real wird nun zusätzlich durch den chilenischen Peso verstärkt.

 

Soziale Ungleichheit und unbewältige Vergangenheit

 

Hintergrund des starken, musterdefinierenden Abwärtsimpulses des chilenischen Peso ist der Versuch der chilenischen Regierung, mit dem Vorschlag einer Revision der noch aus der Herrschaft Augusto Pinochets stammenden Verfassung die aufgebrachte politische Lage im Land zu beruhigen. Allerdings traten bereits Befürchtungen zutage, dass die Revision im aktuellen Kontext bedeutend weniger wirtschaftsfreundlich ist als bislang. Zumal Vorschläge zur Verringerung der extremen Einkommensungleichverteilung in Chile bislang fehlen.

Der trotz der Regierungsvorschläge angekündigte Generalstreik könnte die Lage nun weiter verschärfen und die Kapitalflucht verstärken. Die sich beschleunigende Abwertung des Pesos beginnt zudem auch, die Hoffnung auf weitere Zinssenkungen der chilenischen Notenbank schwinden zu lassen.

 

Weltkarte

Bildnachweis: © Telefonaktiebolaget L. M. Ericsson

 

Fazit

 

Chile steht eine turbulente politische Phase bevor, die das Vertrauen in den chilenischen Peso bis auf Weiteres nicht stärkt. Ein aus der Abwertung zu erwartender Inflationsimpuls der Importpreise bleibt in Ausmaß und Dauer abzuwarten. Eine weitere Abwertung dürfte aber dazu führen, dass die Zinserwartungen steigen und sich die Zinssenkungshoffnungen verflüchtigen. Wir empfehlen deshalb, ungesicherte Investitionen in den chilenischen Peso zurückzustellen, bis sich die politische Lage entspannt hat und abzusehen ist, inwieweit diese die Attraktivität Chiles als Wirtschaftsstandort beeinträchtigen.

 

12.11.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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