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Der Schweizer Franken wird wieder härter

Der Aufwertungsdruck auf den Schweizer Franken nimmt wieder zu

NTG24 - Der Schweizer Franken wird wieder härter

 

Der Euro hat sich gegen den Schweizer Franken seit seiner massiven Abwertung am 15.01.2015 deutlich stabilisiert. In den vergangenen Wochen neigte der Euro allerdings wieder zur Schwäche. Aus langfristiger Perspektive ist dabei für den Euro eine Bodenbildung und anschließende Trendumkehr zwar möglich, gleichwohl aber nicht wahrscheinlich. Stattdessen dürfte es zu einer Trendfortsetzung und damit zu einem neuen Abwertungszyklus des Euros gegen den Schweizer Franken kommen.

Manchmal macht ein Blick aus größerer Entfernung schnell klar, dass Schwankungen auf kleinerer Skale zu vernachlässigen sind. Ein solches Beispiel ist der Schweizer Franken.

Der erste Eindruck auf Chart 1, der den relativen Verlauf des Schweizer Frankens gegen den Euro und den US-Dollar seit 1972, also kurz nach der Aufhebung der Goldbindung des US-Dollars, zeigt, ist der eines bestätigten Abwärtstrends von D-Mark bzw. Euro und US-Dollar.

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Werbebanner ClaudemusDabei ist für den Euro eine rote Durchschnittslinie markiert. Zudem zeigt die Y-Achse, dass der Wertverlust für einen Investor mit Schweizer Franken, der in die D-Mark bzw. den Euro investierte anstatt in Franken, der Währungsverlust bei aktuell rund 55 % liegt. Dieser Währungsverlust hätte zunächst einmal ausgeglichen werden müssen, um auf die gleiche Wertentwicklung in den Ziel-Anlagen zu kommen.

Aus Euro-Sicht erhielt im selben Zeitraum der Euro-Investor bei einem Investment in Anlagen, welche auf Schweizer Franken lauten, einen Währungs-Windfall-Profit.

Schließlich zeigt der Vergleich auch, dass sich er Euro gegen den US-Dollar per saldo noch ganz gut geschlagen hat, wobei von Euro-Euphorie nichts mehr übrig ist.

 

 

Wie sich der Euro nun gegen den Franken seit der Finanzkrise 2008/2009 geschlagen hat, zeigt Chart 2 auf Monatscandle-Basis.

Das wichtige Datum 15.01.2015 ist dabei als rote Vertikale markiert. An diesem Montag gab die Schweizerische Notenbank ihren Euro-Mindestkurs-Politik mit einem Mindestkurs von 1,20 Franken je Euro auf, woraufhin der Euro massiv einbrach.

Seither kam es zu einer Gegenbewegung bis an den alten Mindestkurs von 1,20 Franken je Euro. Danach rutschte der Euro aber wieder ab bzw. wertete der Franken wieder auf. Die blauen Abwärtstrend-Linien in Chart 2 zeigen zudem, dass sich die Märkte auch bei diesem Währungspaar bis zu einem gewissen Grad an charttechnischen Schwellen und Mustern zu orientieren scheinen.

 

 

Der Schweizer Franken hat in den letzten Wochen wieder verstärkt aufgewertet und nähert sich nun im Zuge dessen seiner zuvor überwundenen flacheren Abwärtstrend-Linie. Zuvor könnte er noch an einer statischen Unterstützung Halt finden. Jedoch ist dies vor dem Hintergrund des seit 2015 gebildeten Musters nicht sehr wahrscheinlich.

Sollte sich der Euro oberhalb rot markierten massiven Unterstützung bei 1,02338 Franken je Euro, dem Tief vom April 2015, halten können wäre ein ziemlich symmetrischer Doppelboden mit dem Zwischenhoch vom April 2018 als Symmetrielinie möglich. In diesem Falle wäre eine langfristige Trendumkehr des Euros gegen den Franken ,,in the Cards‘‘.

 

Was spricht aber dagegen?

 

Der seit 1972 laufende Abwertungstrend der D-Mark und des Euros gegen den Schweizer Franken!

 

Und was ist das Fazit?

 

Der Schweizer Franken befindet sich seit Jahrzehnten in einem Aufwertungstrend gegen die D-Mark bzw. den Euro, den US-Dollar und praktisch alle anderen großen Währungen. Die seit Januar 2015 gezeigte Stabilisierung ist vor dem Hintergrund der massiven Abwertung vom 15.01.2015 zu bewerten. Per saldo steht der Euro gegen den Franken aktuell 10,625 % tiefer als Mitte Januar 2015.

Zwar besteht die Möglichkeit für den Euro, einen ziemlich symmetrischen Boden und damit eine Trendumkehrformation zu bauen. Dies dürfte, wenn es überhaupt geschieht, erst langsam ablaufen, wobei auf kleinerer Basis in der Nähe der Unterstützung von 1,05 Franken ein Doppelboden auf kleinerer Skale entstehen würde. Dieser könnte dann den großen Doppelboden fraktal bestätigen.

Das wahrscheinlichere Szenario ist allerdings ein Bruch der Unterstützung und ein weiterer Abwertungszyklus des Euros. Denn es gilt bis zum Beweis des Gegenteils: ,,The Trend is your friend‘‘.

 

03.08.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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