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Edelmetalle: Rallye-Dynamik dürfte zunächst nachlassen

Edelmetalle: Warten auf die US-Dezember-Inflationszahlen

NTG24 - Edelmetalle: Rallye-Dynamik dürfte zunächst nachlassen

 

In einem Umfeld kaum marktbewegender neuer Konjunkturdaten (am 09.01. lediglich um 8 Uhr Publikation der Dezember-Industrieproduktion für Deutschland mit voraussichtlich + 1,3 % gegenüber dem Vorjahr sowie um 11 Uhr des monatlichen Sentix-Investorenvertrauens-Indexes für die Eurozone mit einem erwarteten Wert von - 11,1 nach - 21,0 im Vormonat) dürften die Edelmetallpreise am heutigen Tag im Anschluss an ihre ausgeprägte Rallye vom 06.01. nach unserer Erwartung wieder ein wenig von diesem Terrain preisgeben.

Von konjunktureller Seite her verspricht der heutige Tag für die Edelmetallpreise ereignisarm und damit wenig spektakulär zu werden, nachdem heute die entscheidendsten Konjunkturdaten im Wesentlichen nur in der um 8 Uhr erfolgenden Veröffentlichung der Dezember-Industrieproduktion für Deutschland (Konsensprognose: + 1,3 % gegenüber dem Vorjahr nach einer völligen Stagnation im November) sowie des monatlichen Sentix-Investorenvertrauens-Indexes für die Eurozone um 11 Uhr (erwarteter Wert - 11,1 nach - 21,0 im Vormonat) liegen.

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Werbebanner ClaudemusTendenziell erwarten wir für den heutigen Tag daher eher einen - hierbei allerdings nur moderat bleibenden - Gewinnmitnahmedruck auf alle Edelmetalle, nachdem die weitere Inflationsrisiken erfreulich stark dämpfende Konjunkturdatenvorlage der USA (Rückgang der Anzahl neugeschaffener Stellen außerhalb der Landwirtschaft im Dezember auf 223.000 verglichen mit + 263.000 im November zwar noch etwas geringfügiger als erwartet; dafür aber unerwartet starker Rückgang des Stundenlohnanstiegs im Dezember auf „nur“ noch + 4,6 % gegenüber dem Vorjahr in Relation zum + 5,1%igen Anstieg im November wie auch der von 70,0 auf 67,6 gesunkenen Preiskomponente des im Dezember massiv rückläufigen ISM-Einkaufsmanagerindexes für das US-Dienstleistungsgewerbe) allen Edelmetallen am 06.01. erneut einen sprunghaften Anstieg beschert hatte.

So verteuerte sich Gold am 06.01. um + 1,9 % auf fast 1868 USD/oz, Palladium legte um + 1,6 % auf 1748 USD/oz zu und Silber sowie Platin verzeichneten gar Kurssprünge um + 2,7 % auf 23,85 USD/oz bzw. + 3,1 % auf 1094 USD/oz.

Da jedoch mit diesen signifikanten Ausbrüchen vom 06.01. gerade die Kurse von Gold und Platin bereits selbst nun schon auf Basis ihrer Tages- und Wochenscharts bis unmittelbar an die oberen Ränder ihrer Bollinger-Bandbegrenzungen vorgestoßen sind oder kurzzeitig sogar schon knapp überwunden hatten, bevor bereits in der letzten Handelsstunde vom 06.01. (22 – 23 Uhr MEZ) erste Gewinnmitnahmen eingesetzt hatten, rechnen wir in der kurzfristigen charttechnischen Überkauftheit aller Edelmetalle (und selbst auch in der hierin noch entspannteren Chartlage von Silber und Palladium) damit, das sich dieser Abgabedruck am heutigen, konjunkturell sicher kaum relevanten Datenpublikations-Tag zunächst erst einmal weiter in moderaten Bahnen fortsetzen sollte.

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Basierend auf ihren jeweiligen 1- bis 5-Stunden-Chartbildern halten wir daher kurzfristig erneute Gewinnmitnahmen in Gold auf rd. 1848 – 1850 USD, in Platin auf rd. 1075 – 1078 USD, in Silber auf rd. 23,50 – 23,60 USD sowie in Palladium auf rd. 1705 – 1715 USD für relativ wahrscheinlich.

Erst im unmittelbaren Vorfeld der am 12.01. voraussichtlich wiederum hoch erfreulich ausfallenden Publikation der US-Inflationszahlen vom Dezember (Prognosekonsens: Gesamtrate von 7,1 % weiter auf 6,5 %, Kernrate ex Nahrungsmitteln und Öl/Gas von 6,0 % weiter auf 5,7 % rückläufig) dürften die Edelmetalle ihre zurückliegenden Anstiegstrends nach unserer Erwartung wieder sehr dynamisch fortsetzen.

Auch für die weiteren Edelmetall-Perspektiven sind wir daher grundsätzlich nach wie vor recht bullish gestimmt, nachdem diverse FED-Gouverneure/-innen die Skepsis unter den Marktexperten mit der mehrheitlichen Befürwortung eines Leitzinses von über 5 % bis zumindest weit in 2023 hinein (Prognosekonsens: Zinskorridor von 5,00 – 5,25 % bis zur vorletzten Zinssitzung Anfang November 2023) schon zuletzt zu einem guten Teil geschürt hatten.

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Werbebanner EMH PM TradeBei einem durch die FED per Ende 2023 jedoch derzeit für wahrscheinlich gehaltenen Rückgang der Kern-Inflationsrate auf nur noch + 3,5 % könnte ihre für 2023 bislang weiterhin sehr zurückhaltende Prognose eines vermeintlich „inflationsadäquaten“ Maximal-Leitzinses von „mehrmonatig“ über 5 % aus unserer Sicht jedoch allerdings ein entsprechend positives zinspolitisches Überraschungspotenzial in sich bergen, sollten sich die Inflationsraten in den USA in den kommenden Monaten auch weiterhin mit der bereits schon seit Juli 2022 eingesetzten Dynamik zurückbilden und damit schnell das Risiko eines unangemessen starken Übersteuerns des weiteren Zinserhöhungskurses entstehen, was die FED sicher künftig auch ebenso jederzeit aktiv im Auge behalten wird.

 

09.01.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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