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Großbritanniens Bonität erneut gesenkt

Das Bonitätsfeedback der Rettungsmaßnahmen

NTG24 - Großbritanniens Bonität erneut gesenkt

 

Fitch Ratings hat die Kreditwürdigkeit Großbritanniens auf AA- gesenkt. Der Ausblick ist zudem negativ.

Die Ratingagentur begründete diese Absenkung damit, dass der Schuldenstand als Folge des starken Anstieges der Staatsausgaben deutlich zulegen wird. Damit sollen die ökonomischen Kosten des Shutdowns im Zuge der Corona-Pandemie abgefedert werden.

 

London

Bildnachweis: © Telefonaktiebolaget L. M. Ericsson

 

Die Herunterstufung um eine Rating-Stufe stellt die Bonität des Vereinigten Königreiches auf eine Stufe mit Belgien und der Tschechischen Republik.

Dies könnte sich aber auch in nicht so ferner Zukunft schon wieder ändern, denn Fitch behielt einen negativen Ausblick bei.

Denn die Rückstufung reflektiere eine signifikante Schwächung der Staatsfinanzen Großbritanniens. Zudem sei die fiskalische Disziplin bereits vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie schwächer geworden, wurde dann aber mit Beginn der Krise nur umso deutlicher.

 

Corona-Pandemie und der ökonomische Post-Brexit-Kater

 

Zudem reflektiere das Downgrade neben den tiefen kurzfristigen Schäden an der britischen Wirtschaft auch die sich hinziehende Unsicherheit bei den Post-Brexit-Verhandlungen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union.

Fitch erwartet für die Wirtschaft des Königreichs einen Rückgang des BIP in diesem Jahr von 4 %, wobei man eine drastische Eindämmung des Virus zugrunde lege, wodurch im 2. Halbjahr die Einschränkungen gelockert werden könnten. Im Ergebnis könne dann im Folgejahr die britische Wirtschaft wieder um 3 % wachsen.

Die notwendigen Stützungsmaßnahmen der Regierung werden nach Ansicht der Agentur die Staatsverschuldung von 84,5 % im Jahr 2019 auf 94 % in diesem Jahr und auf 98 % im Jahr 2021 treiben. Mittelfristig erwartet Fitch einen Anstieg auf über 100 % des BIP.

Das Kreditrating Großbritanniens hat sich von der Höchstnote AAA in den vergangenen sieben Jahren stetig verschlechtert. Die Staatsverschuldung hatte sich im Zuge der Finanzkrise 2008/2009 faktisch verdoppelt. Zudem hatte die sich hinziehende Entscheidung und Umsetzung des EU-Austritts die Zuversicht der Wirtschaft auf der Insel belastet.

 

Fazit

 

Das Vereinigte Königreich dürfte sich nach der erneuten Senkung seiner Bonität mit steigenden Zinsaufschlägen für seine Neukreditaufnahme konfrontiert sehen. Viel wird von der staatlichen Reaktion auf den Corona-Schock abhängen. Eine weitere Abstufung angesichts des weiterhin negativen Ausblicks dürfte mittelfristig zu einer Diskussion über die Nachhaltigkeit der Staatsfinanzen führen.

 

03.04.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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